Mit Öffnung der Friseursalons kommt Hoffnung auf
Corona geht an die Substanz
Annweiler. Unmut macht sich breit bei Gewerbetreibenden und Ladenbesitzern. Deutschlandweit und auch in Annweiler. Es fehlt an einem logischen Konzept und an Gleichberechtigung. Manche Geschäfte dürfen öffnen, manch andere trotz sehr gutem Hygienekonzept nicht. Einige Betriebe bekommen ausreichend finanzielle Unterstützung, andere bekommen wenig oder nichts, teilweise müssen bereits erhaltene Finanzhilfen zurück gezahlt werden. Das verärgert so manchen Selbstständigen im Trifelsland und geht an die wirtschaftliche Substanz.
Die Friseure dürfen seit 1. März wieder öffnen. Seit Dezember geschlossen, seit Dezember keine Einnahmen. Corona-Finanzhilfen, um die laufenden Kosten, die trotz geschlossenem Salon anfallen, zu decken, gibt es, wenn überhaupt, nur für Januar und Februar. Die Antragsstellung läuft über den Steuerberater. Die Zeit der Schließung konnten teilweise mit Ersparnissen und durch den Verkauf von Gutscheinen überbrückt werden, Lieferanten verzichteten auf das Abbuchen von Rechnungen während des Lockdowns.
Nun hat das Leiden hoffentlich ein Ende, zumindest für die Friseure.
Die Telefone standen in den Tagen vor Wieder-Eröffnung nicht still. Jeder wollte möglichst schon in der ersten Märzwoche einen Termin haben. Inzwischen sind die Salons vorneweg bis Ende des Monats ausgebucht. Stammkundinnen und -kunden, aber auch Personen, deren Termin im Dezember abgesagt werden musste, kommen zuerst an die Reihe.
Friseurinnen und Friseure haben auf jeden Fall alle Hände voll zu tun, jedoch sollten es für Angestellte nicht allzu viele Überstunden werden, die dann abgebaut werden müssen, denn gesetzliche Urlaubsansprüche stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für 2021 ebenfalls zu und müssen gewährt werden. Somit kann es im Lauf des Jahres immer mal wieder zu Terminstaus bei Friseursalons kommen.
Nicht komplett geschlossen waren zum Beispiel die Buchhandlung Pyra und Textilpflege Schwarz. Die Inhaberin berichtet, dass sie keine finanzielle Unterstützung erhält, da ihr Mann berufstätig ist. Jedoch sind ihre Hauptkunden, Hotels und Gastronomie, mit Bett-und Tischwäsche durch die Schließungen komplett weggebrochen. Auch werden bedingt durch das Arbeiten im Homeoffice keine Anzüge mehr getragen und benötigen keine Reinigung. Keine zu reinigende Festtagskleidung von Weihnachts- und Silvesterfeiern, keine Skianzüge. Der Inhaber der Buchhandlung berichtet lediglich von einem leichten Umsatzrückgang, deutlicher bei Geschenkbücher, Bilderbücher, Reiseführer. Für ihn habe sich die Abhollösung für den Lesestoff bewährt.
Die Corona-Fallzahlen im Landkreis sinken derzeit und so ist zu hoffen, dass so nach und nach bald alle Ladengeschäfte, Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten unter den gegebenen Hygienevorschriften wieder öffnen können; und dass Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste sich verantwortungsvoll daran halten. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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