Fernfahreraktion 2022: Menschen aus 27 Ländern mit Weihnachtstüten beschenkt

Eine erheblich emotionalere Fahrt als 2022 für die Verteiler der Weihnachtstüten an Fernfahrer   | Foto: ps
  • Eine erheblich emotionalere Fahrt als 2022 für die Verteiler der Weihnachtstüten an Fernfahrer
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Annweiler. 2021 konnten 65 Fernfahrer, die die Weihnachtsfeiertage, fast immer ohne Familie auf Rastplätzen verbringen müssen, beschenkt werden. In diesem Jahr sollten es mehr als dreimal so viele werden.

Den großen Sprinter bis unter das Dach mit 220 prall gefüllter Tüten bepackt, fuhren am 1. Weihnachtsfeiertag Sabine und Andreas Luppert mit ihrem Nachbarn Christoph Hauck, der unbedingt helfen wollte, los.

Gleich der erste Fahrer, ein Ukrainer, konnte es kaum fassen, dass er eine Geschenktüte bekam. „Diese Fahrt“, so Luppert, „war im Gegensatz zur Aktion 2021, erheblich emotionaler und wir haben zeitweise selbst mit den Tränen gekämpft. Aber genau das ist ja eigentlich der Geist der Weihnacht.“

In diesem Jahr kamen die meisten Fahrer aus der Ukraine und Belarus, sowie allen weiteren osteuropäischen Ländern. Aber auch andere aus Anatolien, der Türkei, Marokko, Georgien, Estland, Usbekistan, Kirgistan und der weiteste sogar aus Indien. Jeweils ein Fahrer kam aus England, Spanien, Ostschlesien und Sachsen-Anhalt, insgesamt wurden am Ende Menschen aus 27 Nationalitäten beschenkt.

Besonders berührten die Päckchenverteiler zwei Fernfahrer, die nebeneinanderstanden - friedlich – der eine aus der Ukraine und der andere aus Russland. Als dann aber ein rumänischer Fahrer bei der Übergabe der Geschenktüte in Tränen ausbrach und sich nicht mehr beruhigen ließ, war man sich der Richtigkeit der Aktion bewusst. Ebenso sprachlos war ein Fahrer aus Bulgarien, der es gar nicht fassen konnte und die Tüte zunächst nicht annehmen wollte. Auffallend so Lupperts war die unendliche Dankbarkeit der Fahrer in diesem Jahr.

Mit einigen musste dann auch angestoßen werden, zum Beispiel mit drei Fahrern aus Portugal, die zum Glück ihre Frauen über die Feiertage dabeihaben durften. Zwei Weitere waren ebenfalls nicht alleine, denn sie hatten ihre Söhne dabei. Lediglich fünf wollten das Geschenk nicht annehmen, da sie dachten, dass sie dafür bezahlen müssten.

Nach neun Stunden, 18 Rastplätzen und 320 gefahrenen Kilometern war dann auch die letzte Tüte einem glücklichen Fahrer übergeben.

„Dies alles ist aber nur möglich, da uns auch 2022 viele wunderbare Menschen mit Sach- und Geldspenden unterstützt haben. Dafür danken wir von Herzen im Namen der Fernfahrer. Was wir dabei als Glück empfinden durften, ist unbezahlbar und motiviert uns es nächstes Jahr wieder zu machen.“, so Luppert.

Rezept zum Glücklich sein

Lupperts möchten dieses Rezept zum „100 %-Glücklich-sein“ gerne weitergeben, denn es geht auch das ganze Jahr, wenn die Fahrer stehen müssen: „Wenn Sie das nächste Mal an einem Sonn- oder Feiertag losfahren, dann begeben Sie sich vorher mit einer Stofftasche oder Papiertüte in Ihre Vorratskammer.

Luppert nannte dazu folgendes Rezept: „Nimm eine Tüte Suppe oder Dose Ravioli, Eintopf oder Ähnliches und gib diese in die Tasche beziehungsweise Tüte. Füge nun eine Packung Kekse, Gummibärchen oder Chips hinzu. Als Topping eignet sich ein bisschen Tee oder Instantkaffee in Einzelverpackungen. Würze das Ganze mit einer Tafel Schokolade. Zuletzt schreibe ein kleines Kärtchen und lege es dazu. Wenn die Fahrt an einem Rastplatz vorbeikommt, halte kurz an, steige aus, klopfe an einer Lkw-Tür und überrasche einen der Fahrer. Du wirst sehen: Das ist hundertprozentiges Glück.“

Der Inhalt der Tüte sei natürlich variabel, aber da viele der Fernfahrer muslimisch seien, empfiehlt Luppert vegane Taschen zu packen. ps

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Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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