Der Rheinland-Pfalz-Tag 2019 findet vom 28. bis 30. Juni in Annweiler statt
Mit Begeisterung dabei sein
Annweiler. Im Vorfeld des „1. Talk zum Tag“ am Mittwoch letzter Woche war viel diskutiert worden. Vor allem über die Frage: wie kann man als hoch verschuldete Kommune das Risiko eingehen, den Rheinland-Pfalz-Tag zu veranstalten?
Gerade erst war eine Unterschriftenaktion gestartet worden, in der die Landesregierung aufgefordert wird, ein etwaiges Defizit garantiert zu übernehmen. (Der Trifels Kurier berichtete in seiner letzten Ausgabe).
Und so strömten die Bürgerinnen und Bürger der Trifelsstadt am Mittwochabend in Scharen zum Hohenstaufensaal, um zu erfahren, wie weit die Planungen gediehen sind.
Bürgermeister Wollenweber stellte eines gleich zu Anfang klar: der Rheinland-Pfalz Tag findet auf alle Fälle statt.
Und im Anschluss bemühten sich die an der Planung Beteiligten unter der Moderation von Wolfgang Weiner, Vorstand im Verein Zukunft Annweiler e.V., für größt mögliche Klarheit zu sorgen und die Bedenken zu zerstreuen.
Eines wurde dabei im Laufe des Abends immer deutlicher. Vieles ist zum jetzigen Zeitpunkt aus organisatorischen Gründen nocht nicht festzumachen. Dies betrifft vor allem die so heiß diskutierten Finanzen sowie das Sicherheitskonzept. Viele Rahmenbedingungen sind da noch viel zu unklar.
Christoph Häusl vom Veranstaltungsmanagement der Mainzer Staatskanzlei versprach allerdings die Trifelsstadt mit dem Rheinland-Pfalz-Tag nicht erdrücken zu wollen. Die zeige auch die gerade beschlossene Neuausrichtung, in der die Kooperation zwischen Veranstalter und dem Land betont wird. So wird darin eine hohe Transparenz in allen Belangen gefordert, und eine gemeinsame Projekt-, Veranstaltungs- und Finanzkonzeption ist darin festgeschrieben. Was bedeutet, dass der gesamte Planungsprozess durch die Staatskanzlei eng begleitet wird und die Kostenfrage dabei im Auge behalten wird.
Förderlich dabei sind auch die langjährigen Landesverträge mit geübten Dienstleistern. In der Neuausrichtung wird auch explizit eine Anpassung der Veranstaltung auf die Größe der Veranstaltungskommune gefordert.
Im Bezug zu der anfangs erwähnten Unterschriftenaktion stellte Häusl nochmals klar, dass die darin geforderte Garantie nicht übernommen werde. Die Landesregierung könne keinen Blankoscheck ausstellen, da dies zu einer bedenkenloseren Planung führen könne. Man werde allerdings penibel darauf achten, dass das eingeplante Budget eingehalten werde, und immerhin beteilige sich das Land zum ersten Mal mit 100.000 Euro an den städtischen Kosten.
Zum derzeitigen Stand sei man „im grünen Bereich“, so Projektleiter Reiner Paul. Er informierte die Anwesenden über den aktuellen Plasnungsstand, die geplanten Veranstaltungsorte, den Streckenverlauf des Umzugs, bei dem 75 Zugnummern erwartet würden, und die Veranstaltungszeiten während der drei Tage.
Insgesamt rechne man mit rund 120.000 Zuschauern während des gesamten Festwochenendes.
Die Schwerpunktthemen von Seiten des Veranstalters sind in vier Bereiche gegliedert. Sie stehen für ein genussvolles, aktives, innovatives und historisches Trifelsland. Die darin enthaltenen Themen dienen auch zur Orientierung der Standbewerber.
Der stellvertretende Projektleiter Christian Ballweber stellte nochmals klar, dass man sich bei der Aufstellung der Kostenstellen momentan in der Grobplanung befände und noch keine klaren Aussagen treffen könne. Die Sponsorensuche sei am Laufen und ständig gebe es kostenrelevante Änderungen.
Daher konnte auch die Frage nach einem „Worst-Case-Szenario“ nicht beantwortet werden.
Über die ebenfalls im Vorfeld viel diskutierten Verkehrs- und Sicherheitsfragen informierte Brigitte Rottberg, die mit ihrer Agentur schon an fünf Rheinland-Pfalz-Tagen beteiligt war und Erfahrung aus vielen Großveranstaltungen mitbringt.
Auch hier wurde schnell deutlich: es ist noch viel zu früh, um präzise Aussagen treffen zu können. In der anschließenden Fragerunde waren neben den Finanzen allerdings gerade dies die Themen.
Der Parkverkehr werde weitgehend aus der Stadt herausgehalten. Sie rechne bei 120.000 Besuchern mit einem Bedarf von 5.000 Parkplätzen, die allerdings auf benachbarte Kommunen verteilt würden. Ebenso müsse man auch bei den Übernachtungen den weiteren Umkreis in Betracht ziehen. Auch werde der ÖPNV stark eingebunden.
In Fragen Tunnel und B10 spiele man mit Polizei, Feuerwehr uńd dem Landesbetrieb Mobilität verschiedene Varianten durch.
Auch hier musste sie bezüglich einer Lösung um Geduld bitten. Mit einem endgültigen Verkehrs- und Sicherheitskonzept könne man erfahrungsgenmäß erst Anfang Juni rechnen.
Auf die Frage nach dem ehrenamtlichen Einsatz zeigte sich Brigitte Rottberg optimistisch. Schon jetzt habe sie zahlreiche Rückmeldungen und spüre große Begeisterung.
Genau diese braucht man für die Durchführung einer solchen Veranstaltung. Der „1.Talk zum Tag“ sorgte spürbar für Beruhigung unter den Bedenkenträgern. Es wurde deutlich, man muss sich hier auf die Experten verlassen, dass diese die Kosten ständig im Blick behalten und für große Transparenz sorgen werden. Natürlich bleibt bei einer solchen Veranstaltung, auch bei aller Vorsorge, allein wetterbedingt, ein Restrisiko. Aber Angst war schon immer ein schlechter Berater. Hier ist Mut und bürgerliches Engagement gefragt sowie Spaß am Mitmachen. Wie sagte doch so schön einer der Besucher am Ende der Veranstaltung: „no risk, no fun!“
Ende Januar wird es beim 2.Talk zum Talk sicherlich weitere Mut machende Informationen geben. Der Trifels Kurier wird den genauen Termin rechtzeitig bekannt geben.
Infos und Bewerbungsformular:
www.rlp-tag.de
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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