Nachwuchs für die Feuerwehr
Jugendarbeit
Menschen. Bei der Jugendfeuerwehr lernen die Mädchen und Jungen mehr als nur Feuer zu löschen. Es geht vielmehr um Jugendarbeit mit spannender Technik.
Den 3-C-Schlauch auswerfen, einen Verteiler setzen und die Strahlrohre anschließen – das ist der klassische Löschangriff, den die Mädchen und Jungen schon in der Jugendfeuerwehr trainieren. Doch in den 22 Bambini- und 48 Jugendfeuerwehren im Kreis Südliche Weinstraße lernen die Kinder und Jugendlichen weit mehr. „Bei unseren Übungen, Gruppenstunden, Zeltlagern und so weiter lernen die Mädchen und Jungen Rücksichtnahme, Teamarbeit und vieles mehr, was zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt “, sagt der Jugendfeuerwehrwart des Kreises Roland Götz und betont das die Jugendfeuerwehren anerkannte freie Träger der Kinder- und Jugendarbeit sind.
Aber natürlich stehen die Feuerwehrübungen und die Technik der Feuerwehr bei der Arbeit der Jugendwehren im Vordergrund und viele ziehen die Feuerwehrfahrzeuge, die Pumpen und technischen Geräte besonders an. Dabei sind immerhin 25 bis 30 Prozent der rund 520 Jugendfeuerwehrleute Frauen und bei den knapp 230 Bambinis ist das Verhältnis von Mädchen und Jungen ausgeglichen. „Da wird sich in Zukunft bei den aktiven Feuerwehren vieles tun“, prophezeit der 55-jährige Götz aus Annweiler.
Und schon heute profitieren die Freiwilligen Feuerwehren von der Nachwuchsarbeit. „Wir hatten schon häufiger den Fall, dass Betreuerinnen der Bambinis über die Jugendarbeit den Weg zum aktiven Feuerwehrdienst gefunden haben“, sagt Götz. Die insgesamt über 200 Betreuerinnen und Betreuer der Bambini- und Jugendfeuerwehren leisten bis zu 12.000 Stunden jährlich in ihrem Ehrenamt zusätzlich zu ihren Übungen, Fortbildungen und Einsätzen bei den Aktiven. Der Kreis Südliche Weinstraße hat die meisten Bambinigruppen in ganz Rheinland-Pfalz.
Umso bedauerlicher ist, dass diese Gruppen wegen Corona fast eineinhalb Jahre ausfielen. Aber viele Bambini- und Jugendfeuerwehren haben sich viel einfallen lassen, um den Kindern und Jugendlichen in dieser Zeit zu beschäftigen und vor allem mit ihnen im Kontakt zu bleiben. So ist es gelungen, dass es kaum Austritte gab, sondern teilweise sogar Zulauf. Je eine Bambinigruppe und Jugendfeuerwehr wurde sogar in dieser Zeit gegründet. Seit einigen Wochen dürfen sich die Bambini- und Jugendfeuerwehren wieder treffen. „Das ist nicht ganz ungefährlich, da wir als Feuerwehr Teil des Sicherheitskonzepts der Gemeinden sind“, erklärt Kreisjugendfeuerwehrwart Götz. Wenn eine Löschgruppe in Quarantäne müsste, wäre das eine Katastrophe.
Ebenfalls ausgefallen ist im vergangenen Jahr die Queichtal-Challenge, bei der Nachwuchs der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen alle zwei Jahre an zehn Stationen entlang der Queich von Hauenstein über Landau bis Germersheim verschiedene Übungen absolvieren: Von „Erster Hilfe“ über Feuerwehrübungen mit historischen Geräten, Geocaching oder einem sportlichen Trainingszirkel bis hin zu Kanu- oder Floßfahrten auf einem See sind die Aufgaben, die die Hilfsorganisationen zusammen mit Bundespolizei und Bundeswehr für die Mädchen und Jungen organisiert haben. „Unsere Queichtal-Challenge ist bewusst kein Wettbewerb“, so Götz, „denn es geht um Spiel und Spaß, um Gemeinschaft und Zusammenarbeit.“ [rko]
Queichtal-Challenge
Die Queichtal-Challenge ist ein interkommunales und organisationsübergreifendes Event für den Nachwuchs der verschiedenen Hilfsorganisationen. Es wurde 2014 vom rheinland-pfälzischen Landesinnenministerium im Rahmen der „Helfende Hand 2013“ ausgezeichnet. Auch das Sicherheitskonzept der Jugendfeuerwehr des Kreises Südliche Weinstraße für Übungen und Wettbewerbe ist vorbildlich. Es erhielt 2019 den zweiten Platz beim Präventionspreis 2018 der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. rk
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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