Umweltverträglichkeit auf dem Prüfstand: Erweiterung des Bellheimer NATO-Tanklagers
Bellheim. Das militärische Tanklager in Bellheim, ein wesentlicher Bestandteil des NATO-Pipelinenetzes (Central Europe Pipeline System), das die Luftwaffenstützpunkte im Westen Deutschlands verbindet, soll zwischen 2030 und 2032 um eine neue Eisenbahnkesselwagenbeladeanlage erweitert werden. Der Betreiber des Tanklagers, die Fernleitungs-Betriebsgesellschaft (FBG) mbH, agiert im Auftrag des Bundes. Ziel der Erweiterung ist es, den militärischen Kraftstoffbedarf auch in Regionen abzudecken, die nicht an das bestehende Pipelinenetz angeschlossen sind. Das System ist ausgelegt zum Transport von Kerosin, Benzin, Diesel und Naphtha (Rohbenzin). Den in der Erde verlegten Verlauf der Hochdruck-Pipeline kann man an oberirdisch aufgestellten, rot-weißen Pfosten erkennen. Das Netz umfasst rund 5.300 Kilometer und verbindet 29 NATO-Depots.
Die nun in Bellheim geplante Anlage wird Kraftstoff aus der bestehenden Pipeline in Eisenbahnkesselwagen umfüllen, um diesen über das Schienennetz der Deutschen Bahn AG weiter zu transportieren. Die Standortwahl fiel auf Bellheim aufgrund der unmittelbaren Nähe zur bestehenden Bahntrasse. Das vorgesehene Baufeld liegt südlich des NATO-Tanklagers und nördlich der Bahnlinie in einem Waldgebiet, das Teil eines geschützten Flora-Fauna-Habitats sowie eines Vogelschutzgebiets ist.
Aufgrund der ökologischen Bedeutung des Gebiets wurden bereits umfangreiche Umweltkartierungen und Gutachten initiiert. Hierzu zählen unter anderem artenschutzrechtliche Bewertungen, FFH-Verträglichkeitsprüfungen und Emissionsanalysen. Der Umwelt- und Naturschutz hat nach Angaben des Bauherrn, dem Bundesministerium der Verteidigung, höchste Priorität.
Das Genehmigungsverfahren erfolgt gemäß § 18 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes durch das Eisenbahnbundesamt. Die Bauleitung und -planung übernimmt die Bauverwaltung Rheinland-Pfalz im Auftrag der Bundeswehr. Der Ausbau soll unter Berücksichtigung aller naturschutzrechtlichen Anforderungen umgesetzt werden, um die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.