Feldkreuze in Bellheim
Ursprünglich stand das Kreuz an der Obermühle
Bellheim. Innerhalb der Gemarkungsgrenzen von Bellheim sind heute noch insgesamt sieben Feldkreuze aufgestellt, die als religiöse Flurdenkmäler gelten. Eines davon ist das Sandsteinkreuz, das sich heute in der Nähe des Bellheimer Schwimmparks befindet. Es wurde im Jahre 1816 aufgestellt. Ursprünglich stand dieses Kreuz an der Obermühle (Obermühlstraße). Im Jahre 1973 wurde es an seinen heutigen Platz an der Südseite des Schwimmparks versetzt.Es hat eine Gesamthöhe von 3,70 Meter.
Über die religiöse Aussage und die Stifter dieses Kreuzes geben die nur noch fragmentarisch erhaltenen Inschriften am Sockel Auskunft. Der vom verstorbenen Dr. Hans-Joachim Heinz herausgegebenen Ortschronik "Bewegte Zeiten" ist folgendes zu entnehmen: "Dank einer Beschreibung von Pfarrer Day von 1838 können wir sie glücklicherweise ergänzen. Die Vorderseite des Sockels ist heute völlig verwittert. Nach Pfarrer Day waren dort in der gleichen lateinischen Schrift wie an den Seiten die folgenden Worte angebracht: "O, ihr alle, die ihr vorübergehet, betrachtet und sehet doch, ob ein Schmerz sey, der dem meinigen gleich ist. Klagelied Jeremias c. 1 vers 12".
Am besten erhalten ist der Text auf der rechten Seite: Aus Liebe und Andacht gegen Jesum den Gekreuzigten, haben diese Bildnuszen errichten lassen/(J)OH: AD: HINCKELBEIN/UND ANA MARIA GB/MARIUS /181(6)". Die Inschrift auf der linken Seite enthält ein Bibelzitat mit den Sterbeworten Christi am Kreuz: Es ist vollbracht".
Dr. Heinz schreibt weiter: "Den möglichen Anlass für die Aufstellung des Kreuzes finden wir in den Sterberegistern des Standesamtes. Am 13. Januar 1816 war nämlich die in der Inschrift als Stifterin genannten Anna Maria Marius, Ehefrau des Obermüllers Johann Adam Hinckelbein, im Alter von 59 Jahren gestorben. Die Tatsache, dass sie als Stifterin ausdrücklich genannte wird, lässt verschiedene Annahmen zu.
Entweder war das Kreuz noch zu Lebezeiten der Ehefrau, möglicherweise während ihrer Krankheit von ihrem Gatten in Auftrag gegebenen und dann nach dem Tod der Frau aufgestellt worden, oder der Witwer hatte das Kreuz in Erfüllung eines Versprechens der Verstorbenen und zum Andenken an sie als frommes Werk für ihr beider Seelenheil in Auftrag gegeben.
Das aus rotem Sandstein bestehende Kreuz von der ehemaligen Obermühle erhebt sich über einer leicht gewölbten Deckplatte. Vor dem Kreuz steht eine trauernde weibliche Figur, in ruhiger in sich gekehrter Haltung. Laut Beschreibung von Pfarrer Day handelt es sich um eine Darstellung von Maria als Schmerzensmutter. mg
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