Nachruf von Alfred Gadinger
Zum Tode von Edmund Gadinger
Von Alfred Gadinger
Bellheim. Kurz vor seinem 100. Geburtstag, den er am 22. April gefeiert hätte, verstarb nach kurzer Krankheit der in Bellheim allseits bekannte Edmund Gadinger. Der Verstorbene war nahezu 84 Jahre lang aktiver Sänger beim Gesangverein „Frohsinn“, dem er seit 1. Juli 1939 angehörte, was ein Novum darstellt. Bis zuletzt besuchte er nahezu alle wöchentlichen Singproben. Er war von 1954 bis 1979 auch erster Vorsitzender des „Frohsinn“ und hat in dieser Zeit wesentlich dazu beigetragen, dass der Verein, der damals bis zu 90 Sänger und 670 passive Mitglieder zählte, zu einem wichtigen Kulturträger innerhalb der Gemeinde Bellheim wurde. In den Jahren seiner Vorstandschaft gab es sehr viele große öffentliche Auftritte, Feste, Konzerte, Theateraufführungen und den alljährlichen Frohsinn-Ball. So arrangierte er auch mit seinen Helfern das 50-, 60-und 75jährige Vereins-Jubiläum. Anlässlich der 1200 Jahrfeier der Gemeinde Bellheim, gab es ein großes Jubiläums-Konzert und auch am Festumzug nahm der Verein mit einem Motivwagen und Fußgruppen teil. Im Jahre 1976 reiste der Frohsinn mit großem Tross nach Berlin zum Deutschen Chorfest. Er übergab am Ende seiner Amtszeit 1979 einen Gesangverein, der äußerst gesund war und in voller Blüte stand. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Gadinger gehörte auch 74 Jahre dem Katholischen Arbeiterverein an und war 35 Jahre Mitglied in der Vorstandschaft. Dafür wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft erwiesen. Über den gleichen Zeitraum hinweg war er Mitglied des Verwaltungsrates der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus sowie Mitglied in mehreren Vereinen. Darüber hinaus hat er sich ehrenamtlich in der Pfarrei engagiert. So war der Verstorbene bis ins hohe Alter bei nahezu allen freiwilligen Arbeitseinsätzen rund um die kirchlichen Einrichtungen unserer Pfarrgemeinde mit dabei. Ob Umbau des Pfarrheimes, Neubau des Kindergartens oder die mehrfachen Renovierungsarbeiten am und im Pfarrhaus und in der Kirche, die Errichtung der Pfarrgartenmauer oder den Bau der Lourdesgrotte und vieles andere mehr. Edmund Gadinger war stets zur Stelle, wann immer er gebraucht wurde und hat mit angepackt. Auch bei der Vorbereitung der Fronleichnamsfeste und bei diversen Veranstaltungen des Vereins und der Pfarrgemeinde half er tatkräftig mit.
Für seine Verdienste um den Chorgesang und darüber hinaus für die örtliche Gemeinschaft, wurde ihm 1995 die Landesehrennadel verliehen. Im Jahre 2004 erhielt er den Ehrenamtspreis der Gemeinde „Der große Bellheim“.
Edmund Gadinger war von 1946 bis 1986 als Amtsbote bei der Gemeinde beschäftigt und erfreute sich im Dorf allseits stets großer Beliebtheit. So war er nicht nur Amtsbote, der seine Botengänge und früher den Ausschelldienst bewirkte, er war auch für viele Bürger Ansprechpartner für ihre Anliegen. Er verkörperte „das wandelnde Rathaus“, wie es Bürgermeister Kurt Adam damals bei seiner Verabschiedung aus dem Dienst nannte.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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