Sanierungen im historischen Schuhmacherhaus
Anliegergemeinschaft Klosterstraße spendet für Baudenkmal
Es ist ein besonderes und auch bekanntes Stück „Alt-Bruchsal“: Das kleine Schuhmacherhaus in der Klosterstraße, das durch die Namen der früher dort tätigen Schustermeister Stadtmüller und Rill vielen älteren Bruchsalern noch in lebhafter Erinnerung ist. Nachdem es vor über zehn Jahren von der Stadt Bruchsal erworben wurde, um einen Abriss des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes zu verhindern, gelang dank Unterstützung durch die Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten und die ehrenamtliche Arbeit eines Handwerker-Konsortiums, das Hans-Peter Kistenberger als Landesinnungsmeister des Dachdecker-Handwerks um sich vereint hatte, die Erhaltung und Renovierung dieses wertvollen Stücks Bruchsaler Sozialgeschichte. Auf rund 50 Quadratmetern lebten mehr als ein Dutzend Angehörige der Familie Stadtmüller, zugleich war das Haus Arbeitsstätte des Schuhmachers und hatte im hinteren Teil noch einen ebenso winzigen Viehstall – ein eindrückliches und noch heute erlebbares Beispiel für die enorme räumliche Enge, die noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts vielerorts in Städten und Gemeinden herrschte. Betreut wird das Schuhmacherhaus vom Städtischen Museum Bruchsal, es kann im Rahmen von Stadtführungen und etwa auch am Tag des offenen Denkmals Anfang September besichtigt werden.
Gleichzeitig wird das ungedämmte und auch unbeheizte alte Gebäude weiterhin in regelmäßigen Abständen einer Instandhaltung bedürfen, um es dauerhaft in seinem Bestand zu erhalten. So gilt es kleinere Risse und Putzschäden im Innern auszubessern, die vor allem durch die fehlende Unterkellerung des direkt auf dem Erdboden aufsitzenden Hauses entstehen. Entsprechende Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Feuchtigkeit konnten in den vergangenen Monaten im Auftrag der Abteilung Gebäude- und Energiemanagement des Bruchsaler Stadtbauamtes durchgeführt werden – vor allem dank einer Spende der früheren Anliegergemeinschaft Klosterstraße in Höhe von rund 4000 Euro, die von Jutta Wippel zweckgebunden der Stadt zur Verfügung gestellt worden ist. Umfassende neue Anstriche im Innern und die Überprüfung des Daches auf Undichtigkeiten ließen sich dank dieser Mittel verwirklichen, wobei außerdem die Dachdeckerfirma Kistenberger eine Kaminabdeckung spendete und anbrachte, um künftig das Eindringen von Regenwasser in das Haus durch den Schornstein zu verhindern. Mit den jetzt durchgeführten Maßnahmen ist der Bestand des Gebäudes und seiner Einrichtungen weiterhin gesichert.
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