Barock und Spargel: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Bruchsal

Schloss Bruchsal | Foto: Heike Schwitalla
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Ausflugstipp. Bruchsal ist eine Stadt im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Bruchsal hat eine lange und faszinierende Geschichte, die bis in die Steinzeit zurückgeht.  Auf dem Michaelsberg im Stadtteil Untergrombach wurden Funde der Michelsberger Kultur aus dem späten 5. und 4. Jahrtausend v. Chr. - aus dem Jungneolithikum - entdeckt. Die Ursprünge der Stadt Bruchsal  liegen  im 6. Jahrhundert, als sie sich als Marktort und Sitz eines Klosters entwickelte. Das Gebiet der Stadt Bruchsal gehörte seit dem Mittelalter sowohl politisch als auch kirchlich zum Bistum Speyer. Der Johanniterorden hatte in Bruchsal eine Kommende. Sie wurde vor 1272 gegründet.
Jedoch war es im 18. Jahrhundert, während der barocken Epoche, als Bruchsal seine prächtigsten architektonischen Meisterwerke hervorbrachte. Unter der Herrschaft der Fürstbischöfe von Speyer erlebte die Stadt eine kulturelle und architektonische Blütezeit. Das imposante Barockschloss, Kirchen und andere markante Gebäude sind Zeugen dieser glanzvollen Ära. Bruchsal zeichnet sich nicht nur durch seine reiche Geschichte und kulturellen Sehenswürdigkeiten aus, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle als wirtschaftliches und administratives Zentrum in der Region.

Fußgängerzone Bruchsal mit Blick auf die Barockkirche St. Peter | Foto: Heike Schwitalla
  • Fußgängerzone Bruchsal mit Blick auf die Barockkirche St. Peter
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Als Standort des größten Spargelmarkts Europas nimmt die Stadt eine bedeutende Stellung in der Landwirtschaft ein und dient als wichtiger Umschlagplatz für dieses kulinarische Highlight. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bruchsal - wie viele andere Orte in der Region am Rhein - schwer bombardiert, was zu erheblichen Zerstörungen führte, darunter auch das Schloss und große Teile der historischen Altstadt. Nach dem Krieg wurde die Stadt jedoch wiederaufgebaut und entwickelte sich zu einem modernen Zentrum mit einer reichen kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt. Heute ist die Region Bruchsal bekannt für seine Spargelproduktion, seine Weinberge und seine kulturellen Veranstaltungen. Das rekonstruierte Schloss ist ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit der Stadt und ein beliebtes kulturelles Zentrum am Rande des Kraichgau.

Große Kreisstadt und Mittelzentrum

Bruchsal, rund 20 km von Karlsruhe entfernt,  ist die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Karlsruhe und übernimmt die Funktion eines Mittelzentrums für die umliegenden Gemeinden. Das Stadtgebiet gliedert sich heute in Kernstadt und die Stadtteile Büchenau, Heidelsheim, Helmsheim, Obergrombach und Untergrombach. Die zentrale Rolle Bruchsals in der Region Baden spiegelt sich nicht nur in der wirtschaftlichen Entwicklung wider, sondern auch in der Infrastruktur und den administrativen Aufgaben, die die Stadt erfüllt.

Im Bruchsaler Schloss betreibt das Badische Landesmuseum eine Filiale, die eine Sammlung zur Kunstgeschichte sowie das Deutsche Musikautomaten-Museum beherbergt. Das Städtische Museum, ebenfalls im barocken Schloss ansässig, dokumentiert die Geschichte der Region Bruchsal von der Steinzeit zu den Auswirkungen des Luftangriffs im Zweiten Weltkrieg. In den Stadtteilen Untergrombach und Heidelsheim finden sich jeweils Heimatmuseen, die Einblicke in die lokale Geschichte bieten, darunter ein Firstsäulenständerbau aus dem 15. Jahrhundert. Zudem gibt es ein Kindergartenmuseum, das Exponate zur Entwicklung und Geschichte des Kindergartens präsentiert. Das Damianstor am Schloss beherbergt einen Kunstverein, der zeitgenössische Ausstellungen zeigt. Die zum Teil geschützte Natur rund um Bruchsal bietet weitere Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten wir die spektakuläre Ungeheuerklamm.

Die Top-Sehenswürdigkeiten in Bruchsal

  • Schloss Bruchsal mit Schlossgarten: Ein prächtiges Barockschloss, das im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Das Schloss ist bekannt für seine beeindruckende Architektur und Gärten. Die Schlossgärten sind ein Höhepunkt für Gartenliebhaber und bieten elegante Spazierwege, wunderschöne Blumenbeete und kunstvoll gestaltete Wasserspiele. Es ist ist eine ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Speyer in der baden-württembergischen Stadt Bruchsal. Die barocke Dreiflügelanlage wurde ab 1722 im Auftrag von Damian Hugo von Schönborn nach Entwürfen von Maximilian von Welsch und Balthasar Neumann erbaut. Hervorzuheben sind das Treppenhaus, der Fürstensaal und der Kaisersaal mit seinen edlen Tapisserien aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der Schlossgarten ist die größte Parkanlage der Stadt und wurde ab 1721 zeitgleich mit dem Schloss angelegt. Das Bruchsaler Schloss ist ein beliebtes Ausflugsziel und das Wahrzeichen der Stadt.
    Infos: https://www.schloss-bruchsal.de/

    Das berühmte Treppenhaus im Bruchsaler Schloss | Foto: Heike Schwitalla
    • Das berühmte Treppenhaus im Bruchsaler Schloss
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  • Deutsches Musikautomaten-Museum: Nachdem Baden-Württemberg Anfang der 1980er-Jahre eine bedeutende Privatsammlung von mechanischen Musikautomaten übernommen hatte, wurde am 30. Mai 1984 das „Museum Mechanischer Musikinstrumente“ als Teil des Schlosses Bruchsal eröffnet, das dem Badischen Landesmuseum angegliedert ist. In den darauffolgenden Jahren wurde die Sammlung gezielt erweitert, die dadurch entstandene „neue“ Sammlung hat das Deutsche Musikautomaten-Museum im Schloss Bruchsal zu einem der größten und wichtigsten öffentlichen Spezialmuseen in diesem Bereich gemacht, sowohl in Bezug auf die Vielzahl der Objekte als auch die Breite der dokumentierten Musikautomaten.  Die Umbenennung des bisherigen „Museum Mechanischer Musikinstrumente“ in das „Deutsche Musikautomaten-Museum“ erfolgte im Dezember 2003, als Teil einer Neuaufstellung des Museums. Einige Instrumente des Museums sind besonders bekannt, darunter die angeblich für die  Titanic gedachte Welte-Orgel und das als "achtes Weltwunder" bezeichnete Orchestrion „Hupfeld-Phonoliszt-Violina“. Die Sammlung umfasst  Musikautomaten in allen gängigen Techniken und Größen und lockt jedes Jahr Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an.
    Infos: https://www.landesmuseum.de/dmm
  • Bürgerpark: Ein 1,5 Hektar großer Park im Herzen der Stadt, der sich perfekt für Spaziergänge, Picknicks und Erholung im Freien eignet. Hier finden auch regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte statt.  Er liegt auf dem Areal des Alten Schlosses und der alten Strafanstalten und befand sich im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Das Gebiet wurde während der Bombardierung Bruchsals am 1. März 1945 fast vollständig zerstört.  Die Parkanlage entstand Ende der 1980er Jahre beim Bau des städtischen Bürgerzentrums, das heute auch die Badische Landesbühne beherbergt. Im Bürgerpark befindet sich ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, der 38 Meter hohe und 1358 erbaute Bergfried. Das spätmittelalterliche Bauwerk gilt als das älteste der Stadt. 
  • Belvedere im Stadtgarten: Der Stadtgarten liegt auf dem Bruchsaler Stein(s)berg. Um 1900 wurden hier seltene Bäume und Sträucher gepflanzt und der Stadtgarten an die Öffentlichkeit übergeben. Im Park befindet sich das schöne fürstbischöfliche Lustschlösschen und Schießhaus, heute Belvedere genannt, das 1756 im chinesischen Stil erbaut wurde. Das Belvedere ist auch heute noch eines der beliebtesten Gebäude der Bruchsaler Bürger.
  • Stadtkirche St. Peter: Die herausragendste Kirche der Stadt ist die St. Peter Pfarrkirche, die zwischen 1742 und 1744 nach Plänen von Balthasar Neumann von Johann Georg Stahl erbaut wurde. Sie diente als Grablege der letzten Fürstbischöfe von Speyer. Diese barocke Zentralbaukirche mit Doppelturmfassade ist für ihre prächtige Innenausstattung bekannt, darunter Fresken und kunstvolle Altäre. St. Peter thront auf einem Hügel am südlichen Stadtrand und prägt das Bild Bruchsals auf markante Weise. Zusätzlich zu St. Peter gibt es die katholische Stadtkirche Unserer Lieben Frau und die Martin-Luther-Kirche, die als evangelische Hauptkirche der Stadt fungiert. Eine weitere bemerkenswerte Kirche ist die moderne St. Josef Kirche, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde.
    Info: https://www.foerderverein-stpeter-bruchsal.de/

    Barockkirche Sankt Peter | Foto: Heike Schwitalla
  • Michaelsberg mit Michaelskapelle: Der Michaelsberg bei Untergrombach erhebt sich auf eine Höhe von 268,8 Meter über dem Meeresspiegel am westlichen Rand des Kraichgaus. Als eines der ersten Naturschutzgebiete im südwestlichen Deutschland ist er eine markante Landmarke entlang des Oberrheins und ein beliebtes Ziel für Ausflüge und Wanderungen. An klaren Tagen bietet der Michaelsberg einen ungehinderten Blick über die Rheinebene bis hin zu den Pfälzer Bergen. Im Jahr 1346 wurde erstmals eine Kapelle urkundlich erwähnt. Eine neue Kapelle wurde 1472 errichtet, doch bereits im Jahr 1584 war sie wieder verfallen. Die heutige Michaelskapelle wurde zwischen 1742 und 1744 unter der Herrschaft des Speyrer Fürstbischofs Damian Hugo von Schönborn erbaut. Besondere Merkmale des Gotteshauses sind drei Altäre, eine historische Kanzel, die aus der ehemaligen Pfarrkirche von Hambrücken stammt, sowie Deckengemälde und Figuren der vierzehn Nothelfer, die das Innere schmücken.
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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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