Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Sozialkaufhaus geschlossen, Besetzung der Geschäftsstelle reduziert, ambulanter und stationärer Bereich läuft weiter
Corona: AWO Karlsruhe-Land erhält Betrieb im Seniorenbereich Aufrecht
Bruchsal. Der Corona-Virus und seine Auswirkungen sind ein ernstes und mit kaum etwas vorher dagewesenen vergleichbares Problem. Doch auch eines, in dem eine Gesellschaft zusammenrücken kann. „Die Situation ist eine ernste, doch selbst in ihr gibt es noch Zeichen, die zeigen, dass Solidarität und Miteinander auch in der heutigen Gesellschaft ihren Platz haben“ so die Geschäftsführerinnen der AWO Sozialen Dienste gGmbH, Elke Krämer und Angelika Nosal. Sie verweisen dabei auf die Aufrufe verschiedener Gruppierungen und Einzelpersonen im Internet, die ihre Kontaktdaten veröffentlichen und – insbesondere älteren Menschen – ihre Hilfe und Unterstützung anbieten, sei es beim Einkauf oder anderen Botengängen. „Es gibt nicht nur Hamsterer, sondern auch Helfer – dies ist ein wichtiges Signal“ so die beiden Geschäftsführerinnen.
Auch die AWO im Landkreis steht unter den gegebenen Bedingungen vor großen Herausforderungen. Mit über 100 Einrichtungen im Kleinkind- und Seniorenbereich waren die letzten Tage und werden die kommenden Tage mit großen Hürden versehen. Am Dienstag schlossen die Kindertagesstätten, Schülerhorte und Zwergenstuben ihre Türen. Die Betreuung und Versorgung in den Seniorenzentren, Betreuten Wohneinrichtungen und den Sozialstationen muss aber weiter gewährleistet sein. „Die Schließung unserer Einrichtungen und die anderer Träger im Kleinkindbereich bringt natürlich auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere im ambulanten und stationären Bereich der Altenhilfe oder in den Sozialstationen, Pflegeheimen und Tagespflegen, in die Bredouille“ so Angelika Nosal. Doch durch einen intensiven Austausch mit den Angestellten konnte bei auftretenden Schwierigkeiten sehr schnell Abhilfe geschaffen werden. Nun gelte es, den Betrieb weiter aufrecht erhalten zu könne. „In unseren ambulanten und stationären Einrichtungen sind alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Patienten der größten Gefahrengruppe zuzurechnen. Dies ist ein Auftrag, den sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen, ein noch größerer, als er ohnehin schon war“ so Elke Krämer. Umso wichtiger sei es generell, dass sich die Menschen an die Empfehlungen der Bundes- und Landesregierung halten. „Man muss den Forderungen bedingungslos folgen, um die Infektionskurve abzuschwächen. Regelmäßiges Händewaschen, nur dann aus dem Haus gehen, wenn es wirklich nicht anders geht, Sozialkontakte einschränken. Das ist beim momentan aufkommenden Frühling nicht wirklich attraktiv, doch es rettet Leben. So wie die Bundeskanzlerin in ihrer jüngsten Ansprache sagte ist es richtig: das wichtigste Instrument gegen den Virus sind wir selbst“ so Elke Krämer und Angelika Nosal.
Auch die Geschäftsstelle der AWO unweit des Bruchsaler Bahnhofs ist von der jetzigen Lage betroffen. So ist die personelle Besetzung in nächster Zeit stark reduziert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen es möglich ist, arbeiten von zu Hause aus. Der Zugang zur Geschäftsstelle ist nur noch mit Termin möglich, auch die Zeiten am Empfang sind auf die Zeit zwischen 8:30 Uhr und 13:30 Uhr reduziert. Die AWO als Arbeitergeber muss ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und ermöglicht daher ihren Angestellten der Geschäftsstelle, wo immer möglich, ihrer Tätigkeit im Home-Office nachzukommen.
Autor:Sonja Franzke-Dammert aus Bruchsal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.