Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU und Danyal Bayaz, Bündnis 90 / Die Grünen im gemeinsamen Gespräch
„Transparente Kommunikation ist die einzige Waffe, die wir gegen Falschinformationen aller Art und Weise über Corona haben“

Foto: privat

Am vergangenen Donnerstagabend ergriffen neben dem Bundestagsabgeordneten Danyal Bayaz auch Nutzer*innen der Social Media Plattform die Gelegenheit, live Fragen an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu stellen. Die Themen reichten dabei von der Frage, ob Gastwirtschaften bald öffnen würden und Hochzeiten möglich seien, bis hin zur Produktion von Schutzmaterial. Welche wirtschaftlichen Rettungsmaßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise noch nötig seien, werde sich zeigen, wenn mehr Klarheit über das Virus herrsche, ergänzte Bayaz.

Auf Bayaz Frage, wann mit einer Handy-App zur Eindämmung des Coronavirus zu rechnen sei, räumte Spahn ein, dies dauere noch etwa drei bis vier Wochen. „Wir sind mit Hochdruck dran, die App zu entwickeln, achten aber auch auf den Datenschutz und alle weiteren nötigen Anforderungen, die wir in Deutschland an eine solche Technologie stellen“. Darüber hinaus bekräftige der Minister im Hinblick auf die Kinderbetreuung im Land sein Verständnis für die Lage vieler Eltern: „Auch wenn ich keine eigenen Kinder habe, ahne ich doch, welch große Belastung die Kinderbetreuung für berufstätige Eltern ist, die nun gleichzeitig alles selbst machen müssen“.

Spahn als auch Bayaz betonten den unbedingten politischen Willen aus der Krise zu lernen und den Blick nach vorne zu richten. Mit Blick auf die Risikoanalyse „Pandemie“ der Bundesregierung aus dem Jahr 2012 gab Bayaz zu bedenken: „ Wir sollten diese Expertenempfehlungen künftig rechtzeitig ernst nehmen.“ Dem stimmte der Bundesgesundheitsminister zu und betonte, es gelte bei der aktuellen Krise wachsam zu bleiben, um mögliche weitere Infektionswellen zu vermeiden. Spahn verwies darauf, dass neben dem derzeitigen Import von Schutzmaterial, in Deutschland ab Mitte August die eigenständige Produktion von Schutzmaterial anlaufe. Mit Blick auf die Zeit, die Unternehmen eben brauchten, um Maschinen umzurüsten und Material zu beschaffen, sei dies weder zu spät, noch könne er mit Sicherheit aus-schließen, dass diese Güter im Herbst nicht mehr benötigt würden. Es sei nicht klar, ob Län-der wie China bei einer weiteren Infektionswelle nicht wieder Maßnahmen ergreifen und keine Güter exportieren würden.

Als größte Sorge neben der Ausbreitung des Virus selbst, bezeichnete Spahn Fake-News. Es sei entscheidend, „was solche Falschinformationen über Corona zum jetzigen Zeitpunkt mit uns als Gesellschaft machen“. Natürlich, so Spahn weiter, wisse man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alles und lerne dank der Unterstützung von Experten ständig hinzu. Das wichtigste Kriterium sei jedoch weiterhin zu versuchen so transparent und offensiv wie möglich zu kommunizieren, denn: „dies ist die einzige Waffe, die wir gegen Falschinformationen aller Art und Weise haben.“

Autor:

Danyal Bayaz aus Bruchsal

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