Wandern: Abenteuer im Südschwarzwald
Flucht in die Schlucht

Steile Kalkwände, schmale Stege und eine üppige Vegetation begleiten die Wanderung durch die Wutachflühen | Foto: Markus Pacher
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  • Steile Kalkwände, schmale Stege und eine üppige Vegetation begleiten die Wanderung durch die Wutachflühen
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Wandern. Tosende Wasserfälle, ausgesetzte Pfade entlang steiler Felsen, Flora und Fauna, aussichtsreiche Höhen und spektakuläre Schluchten: Den Schluchtensteig im Südschwarzwald bezeichnen viele Wanderfreunde als den schönsten Weitwanderweg Deutschlands.

119 aufregende Wanderkilometer verteilt auf sechs Etappen: Nirgendwo zeigt sich Deutschland wilder. Ja, Urwälder gibt’s auch bei uns und der stete Begleiter unseres Wandertrips durch die Natur ist das Wasser und seine Geräusche. Es rauscht, tröpfelt und gluckert allerorten in den sieben Canyons. Nur manchmal führt uns die Flucht aus der Schlucht in die Höhen des Schwarzwalds. Dann schweift der Blick zu den schneebedeckten Gipfeln der Alpen, die zum Greifen nah scheinen. Kein Wunder, die Tour startet schließlich bei Stühlingen an der Schweizer Grenze, nur wenige Kilometer Luftlinie vom Hochgebirge entfernt.

Direkt an der tosenden Wutach, dem bekannten Wildfluss, befindet sich auch unser Campingplatz. Angela Mut heißt die gute Seele des mitten im Grünen gelegenen Naturidylls. Als junges Mädel hatte die umwerfend vital gebliebene Grand Dame des „Camping an der Wutach“ gemeinsam mit ihrem Vater dieses wunderschöne Fleckchen Erde entdeckt und zu einem Rückzugsort für Naturfreaks gemacht.

Mit der Wutachschlucht beginnt die Wanderung

Direkt am Campingplatz beginnen wir mit gut geschnürten hohen Wanderstiefeln und wetterfest verpackt unsere Tour. „Durch sieben Schluchten musst du gehen“, singt Peter Maffay. Oder waren es Brücken? Jedenfalls treffen wir beim Gang durch wilde Urlandschaften auf beides in Hülle und Fülle, angefangen mit der Wutachschlucht, dem Filetstück unseres fünftägigen Wanderabenteuers. Es ist die Entdeckung der absoluten Ruhe, die nur ab und zu durch das Pfeifen der Dampflock betriebenen „Sauschwänzlebahn“ durchschnitten wird.

Dann geht es in die steilen Wände des Naturschutzgebiets Wutachflühen mit seinen Felstürmen und urigem Bewuchs. Schmale Pfade weisen uns den Weg durch diesen naturbelassenen Urwald. Achtung: da ist Trittsicherheit gefragt.

Wasserfälle und andere Naturschönheiten

Eine kleine Mutprobe steht am Anfang unserer zweiten Etappe. Eine fast senkrecht geführte acht Meter lange Stahlleiter führt uns direkt zum über drei Kaskaden hinabstürzenden Wasserfall der kleinen Schleifenbachschlucht. Über Achdorf, Aselfingen und Wutachmühle gelangen wir schließlich zum absoluten, insbesondere im Frühjahr explodierenden „Hotspot der Artenvielfalt“ zum Anfang der Wutachschlucht. Immer enger wird es, immer näher geraten wir ans Wasser, immer schmaler wird es zwischen Fels und Fluss. Dankbar nehmen wir die Drahtseilsicherungen in Anspruch, um nicht in die Fluten des reißenden Stroms zu stürzen.

Schließlich lädt die Schattenmühle zur gemütlichen Rast. Danach wandern wir noch in die Röthenbachschlucht. Durch Brücken, Stege und Treppen ist diese Schlucht bestens erschlossene. Die Röthenbachschlucht zählt zwar zu den Top-Ten-Highlights des Südschwarzwalds, aber bei unserer Tour erlebten wir das dortige Naturschauspiel recht einsam.

Über den Rechenfelsen zum Höllochfelsen

Über mehrere Kaskaden stürzen Wasserfälle in der Schleifbachschlucht hinab
 | Foto: Markus Pacher
  • Über mehrere Kaskaden stürzen Wasserfälle in der Schleifbachschlucht hinab
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Aber der imposanteste Schluchtabschnitt steht uns noch bevor. Unvergessen bleibt der atemberaubende Tiefblick von der imposant auf einem Felsen thronenden Ruine des Räuberschlössle auf die tosende Wutach unter uns. Von dort stürzen wir uns den Steilhang hinunter zum kleinen Flusskraftwerk Stallegg mit seinem herrlichen, idyllisch an der Rötenbachmündung gelegenen Rastplatz. Bald verlassen wir die Wutachschlucht und klettern über den Rechenfelsen zum Höllochfelsen, bevor wir über den Kurort Lenzkirch zu unserem Etappenziel Oberfischbach gelangen.

Im Zeichen imposanter Panoramablicke steht die Schlussetappe des Schluchtensteigs. Unser Hund Wicki, der zuvor seine Kletterkünste unter Beweis stellte, die der einer Gämse gleichen, freute sich mit uns über den auf bequemen Pfaden verlaufenden Ausklang unserer Expedition durch Fels, Schluchten und Dschungel. Jetzt flanieren wir am Schluchsee entlang zum Dom von Sankt Blasien mit seiner gigantischen Kuppel und zu der barocken Wallfahrtskirche in Todtmoos zum Abschluss eines faszinierenden Wandererlebnisses. pac

Tiefe Schluchten, weite Blicke
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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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