Landespolitiker Helmut Martin:
Die wirtschaftliche Lage ist ernst

Helmut Martin MdL, hier vor der Gradieranlage in Bad Kreuznach, wo er sein Bürgerbüro hat.  | Foto: CDU
  • Helmut Martin MdL, hier vor der Gradieranlage in Bad Kreuznach, wo er sein Bürgerbüro hat.
  • Foto: CDU
  • hochgeladen von Werner G. Stähle

Mainz. „Die wirtschaftliche Lage ist ernst, gerade auch in Rheinland-Pfalz. Letzter Platz bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts unter allen Bundesländern im Jahr 2023. Letzter Platz aller Flächenländer bei der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts gemäß Studie des ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Mannheim). Das sind nur zwei Fakten, die zeigen, dass andere Bundesländer eine erfolgreichere Wirtschaftspolitik betreiben als die SPD-geführte Landesregierung“, konstatiert Dr. Helmut Martin, wirtschaftspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz.

Bürokratielasten unverhältnismäßig hoch

Ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft sei die Bürokratie, sieht Landespolitiker Martin und schließt sich damit dem Geschäftsführer des international engagierten Unternehmens „Stabila“ mit Stammsitz im südpfälzischen Annweiler von September 2023 (wir berichteten) sowie Februar dieses Jahres (wir berichteten) an. „Die Bürokratielasten sind in Deutschland unverhältnismäßig hoch.“ Da helfe auch der Verweis auf die Notwendigkeit von tatsächlich oder vermeintlich guten Regulierungen nichts. Entscheidend seien vielmehr mindestens zwei Punkte, wenn es um Regulierung geht. „Erstens kommt es darauf an, dass sich alle staatlichen und internationalen Ebenen darauf beschränken, nur das zu regulieren was für ein angemessenes Schutzniveau und vergleichbare Bedingungen notwendig ist. Wohlstand braucht soziale Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft braucht genug Freiheit. Zweitens sind notwendige Regulierungen grundsätzlich so auszugestalten, dass man den Bürgerinnen und Bürgern beziehungsweise den Unternehmen nicht von vorneherein mit Misstrauen begegnet und sie daher mit Formalien und Dokumentationspflichten überzieht. Stattdessen sollte sich der Staat grundsätzlich beschränken auf klare Regelungen und auf anlassbezogene Prüfungen der Einhaltung dieser Regelungen.“ Das erfordere bei vielen Politikerinnen und Politikern ein Umdenken, gerade in der SPD. „Ein Beispiel: es gibt gute Argumente für einen unabhängig ermittelten Mindestlohn, aber den Vollzug des Mindestlohngesetzes so auszugestalten, dass alleine die von der SPD im Wahlkampf versprochene Erhöhung nach Angaben des Nationalen Normenkontrollrats (Beratungsgremium der Bundesregierung, Anmerkung des Verfassers) Bürokratiekosten von fast sechs Milliarden Euro auslöst, das ist unsäglich. Vom Wortbruch der SPD, die ja bei der Einführung versprochen hatte die Höhe des Mindestlohns nie politisch festzusetzen, ganz abgesehen.“

Vertrauen in Standort massiv gesunken

„Wenn Minister Schweitzer solche Zusammenhänge nicht erkennt oder einfach schönredet, dann lässt das nichts Gutes hoffen für seine Tätigkeit als Ministerpräsident“, erwartet Helmut Martin mit Bezug auf Stellungnahmen des Arbeits- und Sozialministers vom März dieses Jahres im Interview mit dem Verfasser. Erfreuliche Ansiedlungen wie Eli Lilly (US-Pharmakonzern) könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass große Unternehmen wie BASF inzwischen Investitionen bevorzugt im Ausland tätigten und viele Mittelständler mangels Perspektive Verlagerung oder Verkauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen planten. „Republikweit, speziell auch mit Blick auf die Südwestpfalz und die Südliche Weinstraße, fehlen Wachstumsimpulse. Unsere Wirtschaft schrumpft, während andere Volkswirtschaften wachsen.“ Deutschland gehöre mittlerweile zur Schlussgruppe unter den Industrieländern. Das Vertrauen in den Standort sei angesichts der unsicheren und belastenden Wirtschaftspolitik der Ampelregierungen auf Landes- und Bundesebene massiv gesunken.

Ausbau der B10 wird verschleppt

Ein massives Problem vor Ort seien „die von der Landesregierung verursachten Verzögerungen beim durchgängigen vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 10 zwischen Pirmasens und Landau“, bemängelt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ergänzend. „Eine funktionierende, gut ausgebaute Infrastruktur ist für Wirtschaftsbetriebe das A und O. Diese Landesregierung jedoch verschleppt den Ausbau der B10 seit Jahren. Der Ausbau der zentralen Verkehrsachse steckt offensichtlich weiterhin in der Planungsphase fest. Die Landesregierung muss endlich bei den noch fehlenden Ausbauabschnitten Gas geben und die fehlenden Planungs- und Umsetzungsschritte schnellstmöglich in die Wege leiten. Insbesondere braucht es auch eine Lösung für die Tunnel bei Annweiler.“
   Entsprechend positionierte sich auch Gordon Schnieder (Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion) bei einem Besuch der an dieser stark frequentierten Fernstraße gelegenen Verbandsgemeinde Hauenstein: „Mit der gegenwärtigen B10 kommt man auf Dauer nicht hin“„Mit der gegenwärtigen B10 kommt man auf Dauer nicht hin“ (wir berichteten).

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.