Schauspiel von Sébastien Jacobi | Frei nach dem Roman »L’homme qui rit« von Victor Hugo
England im 17. Jahrhundert: Gwynplaine, Kind eines geflohenen englischen Lords, wird auf königlichen Befehl durch eine Operation zu einer ewig lachenden Fratze verstümmelt. Als Gaukler bedient er das Spektakel der Jahrmärkte, später wird er zum Spielball im Repräsentations-Spektakel der Macht. Nach Quasimodo, dem Glöckner von Notre Dame, präsentiert Victor Hugo mit Gwynplaine wieder ein »monströses« Geschöpf: den Menschen als Spektakel. In einer Zeit, in der Clowns Präsidenten werden und eine hedonistische Welt nach Unterhaltung schreit, ein erschreckend aktueller Stoff.
Die Verfilmung mit Conrad Veidt von 1928 machte den Roman berühmt. Auch ist er Vorbild für Batmans Gegenspieler Joker, diesen Narren, der die Welt ins Wanken bringt. Die melancholische Figur des Gwynplaine ist ein von einer schau- und sensationslustigen Gesellschaft verstümmelter Mensch, der auf ewig gespalten zur Identitätssuche verurteilt ist.
Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Autor:Nicole Donato aus Kreisanzeiger Homburg |
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