Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft
Germersheim macht sich grün
Germersheim. Grünflächen mit Bäumen, Gräsern und Blumen sind eine Oase in jeder Stadt - für Bienen, Vögel und uns Menschen. Sie machen eine Stadt lebenswerter und attraktiver. Eine „grüne“ Stadt reinigt die Luft und wirkt sich damit positiv auf das Stadtklima und auch auf die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger aus. Viele kleinere und größere Projekte tragen seit längerem in Germersheim dazu bei, dass immer mehr dieser grünen Oasen entstehen.
„Die Stadt Germersheim ist geprägt durch das Zusammenspiel zwischen Grünanlagen und historischen Festungsgebäuden und versteht sich schon aufgrund der gewachsenen Strukturen als eine „Grüne Stadt“. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die biologische Vielfalt der Arten und ihre natürlichen Lebensräume mit entsprechenden Maßnahmen zu schützen und zu erhalten. Unser bisheriger Einsatz für die Natur trug dazu bei, dass wir im vergangenen Jahr vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit dem Label „StadtGrün naturnah in Silber“ ausgezeichnet wurden. Honoriert wurde beispielsweise unsere Verwendung heimischer Arten bei der Baumpflanzung oder die Anlage von Blühwiesen im innerstädtischen Bereich“, berichtet Bürgermeister Marcus Schaile.
Das Bündnis lobte die Tatsache, dass in Germersheim zum Beispiel mit Kleinstbiotopen Insekten gefördert werden und unter anderem der Grünzug entlang der Festungsmauer und Entsiegelungen von Straßen der Stadtnatur zugutekommen. „Es ist für die Stadt Germersheim eine Selbstverständlichkeit, sich für den Arten- und Naturschutz einzusetzen. Tiere und Pflanzen, die hier ortsansässig und für die Region wichtig sind, wollen wir bestmöglich schützen. Auch achten wir bei Neupflanzungen auf deren Bienenfreundlichkeit und darauf, dass sie klimaresistent sind, z.B. Hitze und Trockenheit gut vertragen. Auch haben wir uns für die Umstellung des Pflegeintervalls der städtischen Grünanlagen entschieden. Somit werden in Germersheim nun biologisch hochwertige Magerwiesen entwickelt. Diese artenreichsten Wiesen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten“, erklärt Bürgermeister Marcus Schaile.
Die Stadt Germersheim beteiligt sich regelmäßig an vielen Aktionen im Bereich Klimaschutz, Naturschutz und Artenvielfalt. Zu erwähnen wären beispielsweise zwei Veranstaltungen zum klimafreundlichen und klimaangepassten Gärtnern, die im Frühjahr im Bürgersaal stattfanden. Es handelte sich um die Vorträge „Pflegeleichte Gärten“ und „Nutzgarten im Zeitalter der Erderwärmung“. Beide Informationsveranstaltungen erhielten eine sehr gute Resonanz.
Überwältigend war der Zuspruch auf die Aktion #Beebetter unter dem Motto „Germersheimer summt“, welche zum Weltbienentag 2021 großes Aufsehen erregte. Rund 1.500 kostenfreie kleine Tütchen mit Wildblumensamen wurden am Info-Punkt im Foyer des Stadthauses und im Tourismus-, Kultur- und Besucherzentrum im Weißenburger Tor verteilt. Die Aktion trug dazu bei, die Artenvielfalt bei Blumen und Insekten zu verbessern. „Es ist fantastisch, dass unsere Initiative so hervorragend angenommen wurde, und wir waren wirklich begeistert von solch einer positiven Resonanz in der Bevölkerung. Nicht nur Privatpersonen beteiligten sich an der Aktion, sondern auch Kindergärten, Schulklassen und Vereine deckten sich mit den Blumensamen-Tütchen ein, um den gefährdeten Wildbienen aktiv zu helfen.
Akitionen
Seit diesem Jahr gibt es in Germersheim einen Wanderwald. Er ist eine temporäre Grünfläche, die über den Sommer bis in den Oktober hinein von einem Ort zum nächsten wandert. Mit insgesamt 20 mobilen Bäumen verwandeln sich dadurch verschiedene Plätze in Germersheim und Sondernheim für drei bis sechs Wochen in kleine „Wälder“. Im Germersheimer Wanderwald sind sieben unterschiedliche Baumarten vorzufinden: die Felsenbirne ‚Prince William‘, der goldene Gingko, die schmalkronige Stadtulme, die großlaubige Mehlbeere, die portugiesische Lorbeerkirsche, der Feldahorn und der Säulenweißdorn. Diese Bäume sind alle stadtklimatauglich und sind vielfältig in Form, Größe, Farbe und Blütenreichtum. Früher wurde oft die Platane als Stadtbaum gepflanzt. Durch Zunahme an Stressfaktoren für die Bäume und die Verbreitung von Baumkrankheiten ist es in Zukunft sinnvoll, einen Mix verschiedener Stadtklimabäume zu pflanzen. Der Wanderwald stellt eine Auswahl verschiedener Bäume mit je einem kleinen Steckbrief pro Baum vor. Das dient auch als Anregung für die Bürgerinnen und Bürger, welche Bäume sich in Zukunft gut im Garten pflanzen lassen.
„Ich freue mich sehr, dass wir im Herzen der Stadt so wunderbare Klimainseln für unsere Bürgerinnen und Bürger schaffen können. Unser Germersheimer Wanderwald dient als Beschattung, verbessert das Stadtklima und lädt zum Verweilen ein. Zusätzlich ist er eine kleine Germersheimer Baumschule. Die Bäume werden jung und kostengünstig erworben, im Kübel großgezogen und mit einem stärkeren, ausgebildeteren Wurzelsystem eingepflanzt, damit sie bessere Chancen haben zum Anwachsen. Es ist ein zusätzlicher Pluspunkt, dass diese Bäume nach durchschnittlich drei Jahren aus dem Kübel genommen, in der Stadt Germersheim gepflanzt und durch neue junge Bäume wieder ersetzt werden. Damit leisten wir einen zusätzlichen und aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Es ist eine Win-Win-Situation für die Stadt Germersheim und die Bürgerinnen und Bürger: Die Stadt kann Kosten sparen, denn kleine Bäume sind deutlich günstiger als größere Bäume, und die Bäume bespielen gleichzeitig Stadträume und erhöhen so die Aufenthaltsqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger“, fasst Bürgermeister Marcus Schaile die Vorteile des Wanderwaldes zusammen.Bis zum 01.09. steht der Wanderwald noch am Europaplatz, am selben Tag zieht er nach Sondernheim um, zunächst steht er dann bis 23.09. auf dem Kerweplatz und anschließend im bis 14.10. im Oberwald.
Zusammen mit den Germersheimer Bürgerinnen und Bürgern, die sich in der Stadt aktiv an den vielfältigen Aktionen des lokalen Klima- und Naturschutzes beteiligen, wird Germersheim immer ein Stückchen grüner, wie beispielsweise mit der Übernahme von Grünpatenschaften. Bürgerinnen und Bürger sowie ortsansässige Unternehmen kümmern sich um städtische Bäume und Pflanzbeete. Gepflegt wird der Lebensraum von Tieren und Insekten, außerdem verbessern sie die Luftqualität und verschönern das Stadtbild. In vielen der Patenbeete stecken inzwischen kleine grüne Schilder mit der Aufschrift „Germersheimer Grünpatenschaften - ich werde gepflegt und gegossen.“
„Insgesamt 45 Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Unternehmen haben schon jetzt die Pflege von rund 50 Grünflächen, Beeten und Bäumen übernommen. Ich freue mich über das bürgerschaftliche Interesse und das vorbildliche Engagement, sich als Grünpaten darum zu kümmern. Dafür möchte ich mich herzlich bei allen bedanken. Wer sich an der Aktion neu beteiligen möchte, kann gerne ein E-Mail mit seinen Kontaktdaten und der Adresse des Baums oder des Beetes, dass er gerne pflegen möchte, an gruenpatenschaften@germersheim.eu schicken“, so Bürgermeister Marcus Schaile.
Zum 50. Jubiläum der Eingemeindung des Stadtteils Sondernheim wird zum Zeichen der engen Verbundenheit zwischen Germersheim und Sondernheim ein zukunftsfähiger Jubiläumswald aus 50 Bäumen entstehen. „Er ist zum einen ein Symbol für unsere enge Verbundenheit und tiefe Freundschaft. Zu anderen leisten wir mit dieser nachhaltigen Baumpflanzaktion einen gemeinsamen Beitrag für den Klimaschutz. Viele Bürgerinnen und Bürger haben bereits gespendet. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Spenderinnen und Spendern bedanken. Es freut mich wirklich sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger sowohl aus Germersheim als auch aus Sondernheim fest zusammenhalten, um unser gemeinsames Projekt - unseren Jubiläumswald - auf den Weg zu bringen. Für den Jubiläumswald fehlen uns aber noch insgesamt sechs Bäume, das heißt, wenn drei Bäume von Ihnen gespendet werden, packen wir noch drei weitere drauf und dann kann es losgehen. Der Jubiläumswald wird zwischen Sondernheim und Germersheim auf der Ausgleichsfläche „Rossig dritte Gewanne“, die sich östlich der alten Feuerwehr und südlich der Bahnschienen befindet, entstehen“, informiert Bürgermeister Marcus Schaile. Jeder kann einen Betrag in beliebiger Höhe spenden.
Die Stadt Germersheim beteiligte sich 2022 bereits zum vierten Mal an der Aktion STADTRADELN des Klimabündnisses. Hierbei geht es um klimafreundliche Mobilität und Radverkehrssicherheit. Vom 1. bis zum 21. Juni haben 352 Germersheimer Bürgerinnen und Bürger teilgenommen und insgesamt 94.437 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, dadurch konnten 15 Tonnen CO2-Emmissionen vermieden werden.
„Die Kampagne STADTRADELN schafft es Jahr für Jahr auf beeindruckende Weise die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Germersheim zum Fahrradfahren zu motivieren. Das ist einfach nur großartig, wie sehr sich diese Aktion bei uns etabliert hat. Das Ergebnis in diesem Jahr hat mich absolut überwältigt. Damit haben wir einen neuen Stadtrekord erzielt. Vielen herzlichen Dank an alle fleißigen Radlerinnen und Radler. Sie alle haben seit 2020 insgesamt 91 Bäume erradelt, davon 10 in 2020, in 34 in 2021 und in diesem Jahr stolze 47 Bäume. Im kommenden Jahr wird die Gesamtbilanz von 100 Bäumen locker überschritten“, resümiert Bürgermeister Marcus Schaile.
Bäume haben eine sehr positive Auswirkung auf ihre Umgebung, sie bieten Schutz und Nahrung für Insekten, speichern CO2 und spenden im Sommer Schatten und haben einen kühlenden Effekt. Passend zum Ziel der Stadtradeln-Aktion, ein klares Zeichen für den Klimaschutz zu setzen, pflanzt die Stadt Germersheim für Einzelradlerinnen und Einzelradler, die 750 km zurücklegten und für Teams pro 5.000 km, einen Baum an unterschiedlichen Orten innerhalb des Stadtgebietes. Die Baumpflanzung wird im Herbst stattfinden, der Termin wird noch bekanntgegeben.
„Es ist schön zu sehen, wie viele Germersheimerinnen und Germersheimer sich für ihre Stadt und das Klima einsetzen, sei es beim Radfahren oder bei der Pflege des Stadtgrüns, um die Stadt noch grüner zu machen. Ich freue mich, die Entwicklung der nächsten Jahre hin zu einem noch grüneren Germersheim, mitgestalten zu können“, sagt Merle Johnston, die Klimaschutzmanagerin der Stadt Germersheim.
Und auch Tami Ziegler, die Zentrummanagerin der Stadt Germersheim, freut sich darauf weitere Projekte im Herzen von Germersheim realisieren zu können, die eine direkte positive Wirkung für unsere Umwelt haben oder darauf aufmerksam machen: „Beim Klimaschutz und in der Nachhaltigkeit gibt es oft nicht nur den einen richtigen Weg, sondern viele Möglichkeiten, einen Teil zu leisten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass zukünftig noch viele weitere grüne Projekte in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanagement der Stadt Germersheim folgen werden.“ ps
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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