Förderschule Lernen bald nur noch in Germersheim
Zu wenige Schüler in Wörth
Germersheim. Die „Förderschule Lernen“ wird ab dem kommenden Schuljahr auf einen Standort konzentriert. Künftig wird in einer größeren Schulgemeinschaft am Standort Nardini-Schule Germersheim unterrichtet. Der Standort Wörth wird damit geschlossen. Dieser Initiative der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Süd (ADD) stimmte am Montag auch der Kreistag zu. „Rückläufige Schülerzahlen haben zu dieser pädagogisch bedingten Entscheidung geführt. Im Schuljahr 2020/2021 würden am Standort Wörth voraussichtlich nur noch 25 Schüler in zwei Klassen beschult. Dadurch ergeben sich für diese Schüler in pädagogischer und sozialer Hinsicht weitreichende Einschränkungen“, erklärten Landrat Dr. Fritz Brechtel und der für Soziales und Schulen zuständige Erste Kreisbeigeordnete, Christoph Buttweiler.
Bereits im Vorfeld wurde das Thema mit der Schulleiterin, Petra Mohr, und ihrer Stellvertreterin, Lisa Mosner-Kempermann, erörtert. Beide betonten: „Insbesondere in Förderschulen geht es um mehr als um Wissensvermittlung. Aspekte wie soziale und emotionale Bildung spielen eine weitaus größere Rolle als an Regelschulen beim Lernen für das tägliche Leben und den Übergang in ein selbstbestimmtes Erwachsenen-Dasein.“ „Die Förderschule Lernen ist schon seit Jahren eine Einheit, allerdings mit zwei Standorten. Der gemeinsame Standort Nardini-Schule wird beispielsweise die Voraussetzungen bieten, in Angeboten wie klassenübergreifende Arbeitsgemeinschaften, gemeinsamen Sportunterricht, Sportfesten oder Projekten den Schülern den angemessenen Mehrwert sowie Begegnungen und Abwechslungen zu ermöglichen. Insgesamt wird die Gemeinschaft in allen Bereichen größer und tragfähiger“, so Buttweiler.
Bedenken, dass gerade in Corona-Zeiten mehr Personen auf einem Raum konzentriert würden, konnte Buttweiler zerstreuen: „Gerade die Nardini-Schule verfügt über ausreichend Räume. Sie könnte schon heute unter den Bedingungen der geltenden Hygienepläne und Abstandregeln alle Schüler beider Standorte zusammen unterrichten.“
Die ADD war auf die Kreisverwaltung zugekommen und hatte darum gebeten, das Einvernehmen mit der Entscheidung des Landes, den gemeinsamen Schulstandort aufzuheben, herzustellen. Derzeit besuchen 156 Schüler die Förderschule Lernen an zwei Standorten. Zahlen für das kommende Schuljahr liegen noch nicht final vor. Was mit dem dann leerstehenden Gebäude in Wörth geschieht, ist noch offen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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