REISEBERICHT SERIE 9.TEIL
4000 km Deutschland er"fahren" 8. Etappe
Kurventraining am Kyffhäuser dann durch den Thüringer Wald zur Rennstrecke.
Das Wetter schien mir wieder gewogen als ich mich nach dem Frühstück, in der Villa Fichtenhof, aufmachte um die nächste Etappe anzugehen. Kurs südost, Tagesziel war Arzberg am Rande des Fichtelgebirges.
Man kann den Harz auf einigen interessanten Strecken in südlicher Richtung verlassen aber mit dem Motorrad gibt es da eigentlich nur eine Route und die führt über das sagenumwobene Kyffhäuser Gebirge.
So wie ständig auf meiner Tour, war der Weg das Ziel und hier am Kyffhäuser sogar ziemlich kurvenreich. Die Kurven sind nicht leicht einzuschätzen und für Fahranfänger nur mit dem nötigen Respekt und vorsichtig zu genießen. Gerade, wenn man so wie ich, einen schweren Kreuzer mit Fahrertrittbrettern bewegt, welche die maximale Schräglage etwas limitieren, sollte man nur so schnell sein, dass man ggf. die Maschine in der Kurve wieder etwas aufrichten kann, sollte sich einer der Schräglagenbegrenzer mit einem kratzenden Geräusch bemerkbar machen. Meine Trittbretter sind seither mit dem Kyffhäuser Schliff eingeschliffen. Aber es hat schon Spaß gemacht und außerdem war es in der Tat ein sehr gutes Kurventraining bis zum Erreichen des höchsten Punkts.
Dort angekommen verlässt man die B 85 in östlicher Richtung und gelangt zum Kyffhäuser Denkmal, wo man im dortigen Burghof Kyffhäuser auch gleich eine Rast einlegen kann. Übernachtungen sind hier ebenfalls möglich und man könnte dem legendären Kaiser Friedrich der I. Barbarossabei seinem Schlaf durch die Jahrhunderte temporär Gesellschaft leisten.
Auch gibt es hier Auerbachs Bierkeller ob es sich dabei um den selbigen aus Goethes Faust handelt, konnte ich leider nicht herausfinden. Das Kyffhäuser Denkmal ist jedenfalls für einen ganzen Tagesausflug gut, wenn man hier in der Region zu Gast ist. Es gibt einiges zu Entdecken und so manches AHA-Erlebnis.
Nun ging es weiter auf der Südrampe Richtung Bad Frankenhausen/Kyffhäuser, sozusagen das Ausfallstor zum Thüringer Wald. Über Weimar und Jena führte die Route in den östlichen Teil des Thüringer Waldes. Die beiden vorgenannten Städte wären an sich schon eine Reise wert, schon alleine wegen der berühmten Söhne aus Weimar: Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Walter Gropius. Aber wie oben schon erwähnt war der Weg das Ziel und Wege hatte ich noch reichlich vor mir. Der aktuelle Weg sollte noch eine kleine Überraschung für mich parat haben.
Als ich aus der Stadt Schleiz in südlicher Richtung hinaus fuhr, fiel mir an den Straßenrändern ein Streifen aus rot-weiß gefärbten Rasengittersteinen auf, die mich auch gleich an eine Rennstrecke erinnerten. Da ohnehin wieder eine Pause fällig war, kehrte ich kurzerhand bei einer Gaststätte mit Biergarten, die sich links der Strecke befand ein. Dort gesellte ich mich zu ein paar Einheimischen dazu und erfuhr, dass es sich bei diesem Streckenabschnitt um einen teil des "Schleizer Dreiecks", einer Straßenrennstrecke auf der seit 1923 Rennen auf zwei und vier Rädern gefahren werden handelt. Sogar Rennen für den MOTO GP finden hier statt. Und wieder gab es ein AHA-Erlebnis, man soll wirklich nicht zu Hause bleiben!
Vollgepackt mit neuen Impressionen traf ich im Hotel Zur Post in Arzberg ein. Ich war wohl der einzige Übernachtungsgast und machte es mir im Biergarten gemütlich, wo ich mich später zu der Betreiberfamilie an den Tisch gesellen durfte.
Hier gibt es wieder weiterführende Links:
https://nebenan.thueringen-entdecken.de/w/der-schlafende-kaiser-im-kyffhaeuser
https://www.naturpark-kyffhaeuser.de/
https://www.kyffhaeuser-denkmal.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Weimar
https://de.wikipedia.org/wiki/Jena
https://schleizer-dreieck.de/strecke/
https://www.hotel-post-arzberg.de/
Autor:Horst Sven Becker aus Haßloch |
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