Dreikönigskonzert in Hauenstein
Mandolinenclub Wilgartswiesen auf Tournee

Das Orchester stimmt sich ein bei weihnachtlich-dämmrigem Licht
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Hauenstein/Wilgartswiesen. Seiner langjährigen Tradition entsprechend geht der „Mandolinenclub Libelle Wilgartswiesen e.V.“ am Dreikönigstag auf Tournee. Diesmal trat das Orchester bei der unmittelbaren Nachbarschaft auf, in Hauenstein, wo die geschmückte Dreifaltigkeitskirche die Räumlichkeit stellte, bestens geeignete auch dank der guten Akustik. Unter dem Motto „Abschied von Weihnachten“ boten neun Musiker ein Potpourri aus weihnachtlichen Weisen, alpenländischen Melodien sowie bekannten Titeln aus aller Welt: von „Gloria in Excelsis deo“ über „Stille in den Bergen“ aus der Steiermark bis zu „Amazing Grace“, einem auch in Deutschland gut bekannten Lied aus England.

Verstärkt durch Musiker der befreundeten Gruppe „Kwerbeht“ aus Hauenstein umfasste das Orchester außer Mandolinen verschiedener Bauformen und dementsprechend unterschiedlichem Klang, auch Klarinette, Trompete, Zither und Akkordeon. Mit letzterem legte Dirigentin Ulrike Glaser ein Solo ein. Aufgelockert wurde das Programm zusätzlich durch die Lesung zweier Weihnachtsgeschichten.

Begrüßung und Verabschiedung der Gäste auf den voll besetzten Kirchenbänken übernahm Mandolinenspieler und Erster Vorsitzender Manfred Weber, der in seiner Einführung unter Verweis auf das Motto erwähnte, dass die Weihnachtszeit je nach Tradition und Konfession unterschiedlich endet: in der Evangelischen Kirche zu Dreikönig am 6. Januar, in der Katholischen Kirche am Sonntag danach.

Zum gemütlichen Ausklang bot die gastgebende evangelische Kirchengemeinde in Ihrem Gemeindesaal Getränke und Gebäck an, was ebenfalls umfassend genutzt wurde.

Interview mit Manfred Weber, Erster Vorsitzender

Wochenblatt-Reporter: Wann wurde das Orchester gegründet?
Manfred Weber: 1956 trat ein Mandolinenorchester aus Rodalben in Wilgartswiesen auf. Davon angeregt beschlossen Franz Decker (†) aus Wilgartswiesen und Siegfried Wiederkehr aus Spirkelbach zu versuchen ob sie etwas zusammenkriegen. Es fanden sich weitere Musikfreunde und im Jahr darauf wurde der Verein gegründet. Siegfried Wiederkehr war dann lange Jahre unser Dirigent.
Wochenblatt-Reporter: Warum nennt sich der Verein „Libelle“? Dieses Insekt ist zwar ein grandioser Flugkünstler aber nicht gerade laut.
Manfred Weber: Die beiden gerieten an Notenblätter des „Libellenwalzer“ von Franz Schmidt (* Preßburg (heute Bratislava) 1874, † 1939). Dieses Stück wurde als erstes eingeübt.
Wochenblatt-Reporter: Die Mandoline ist ein Zupfinstrument?
Manfred Weber: Ja, sie gehört zur Familie der Lauten. Die Mandoline ist für draußen nur bei trockenem Wetter geeignet, weil sie aus gewölbtem Holz ist.
Wochenblatt-Reporter: Ist Mandoline schwierig zu lernen?
Manfred Weber: Nein. Das kann man ausprobieren. Man muss eben Freude an Musik haben und etwas Talent, vor allem in den Fingern, die müssen den Ton greifen.
Wochenblatt-Reporter: Mandoline ist für junge Leute geeignet?
Manfred Weber: Natürlich! Ich habe das als Bub in der Schule gelernt. Soweit ich erinnere war das damals eine Initiative von unserem Musik-Lehrer. Mandoline geht in jedem Alter. Unsere älteste Aktive ist fünfundachtzig. Auch heute Abend war sie wie immer voll dabei.
Wochenblatt-Reporter: Gibt es Notenmaterial für Mandoline oder muss man improvisieren?
Manfred Weber: Man bekommt reichlich Noten die für Mandoline bearbeitet sind. Manche Stücke sind auch direkt für Mandoline komponiert.
Wochenblatt-Reporter: Ist der Einstieg teuer weil der Anschaffungspreis für das Instrument hoch ist?
Manfred Weber: Neue Mandolinen bekommt man ab 200 Euro, eine Mandola, die ich spiele, kostet um 300 und ein großer Bass kann 3 - 4.000 Euro kosten.
Wochenblatt-Reporter: Mich überrascht, dass man Instrumente schon so günstig bekommt, die Herstellung ist doch aufwendig.
Manfred Weber: Es kommt auch aufs Holz an. Man kann statt 189 auch Tausend Euro anlegen.
Wochenblatt-Reporter: Woher kommen diese Instrumente?
Manfred Weber: Hauptsächlich aus dem Erzgebirge. Auch bei uns, bei Ludwigshafen, gibt es Instrumentenbauer.
Wochenblatt-Reporter: Abschließend noch die Frage ob der Verein genügend Unterstützung von Seiten der Kommunen genießt? Solche Vereine sind schließlich wertvoll für das Gemeinschaftsleben.
Manfred Weber: Leider nein. Bis jetzt müssen wir sogar für den Übungsraum bezahlen. Kürzlich habe ich aber gehört, der Gemeinderat soll beschlossen haben künftig auf solche Benutzungsgebühren zu verzichten. Das soll dann für sämtliche Vereine gelten.
Wochenblatt-Reporter: Herr Weber, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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Das Orchester stimmt sich ein bei weihnachtlich-dämmrigem Licht
Musikfreund Robert Salignat von „Kwerbeht“ im Gespräch mit Manfred Weber
Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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