Ausbau Bahn
Queichtalbahn und Landau-Germersheim
Annweiler, 15.05.2024 Was haben Queichtalbahn und Reaktivierung der Bahnstrecke Landau-Germersheim miteinander zu tun? Diese und andere Fragen wurden in der vergangenen hochrangig besetzten Videoschalte des Bündnis für Verkehrswende Südpfalz erörtert.
Dr. Volker Röske und Michael Wünstel begrüßten im Namen des Bündnis für Verkehrswende Südpfalz teilnehmende Bündnispartner und besonders Herrn Michael Frömming, Leiter der Abteilung Mobilität im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität RLP. Herr Frömming stellte die Aufgabenfelder seiner Abteilung dar und kam dann direkt auf den Bearbeitungsstand der zahlreichen Bahn-Reaktivierungsbegehren im Land zu sprechen. Das Ministerium wolle bis Ende 2024 über eine Auswahl der bevorzugten Reaktivierungen entscheiden, so das Fazit.
Als Ergebnis der anschließenden Redebeiträge lässt sich unter anderem ableiten, dass dem Bahnverkehr im Queichtal eine Reaktivierung Landau-Germersheim sehr zugute käme. Grund dafür ist eine spürbare Aufwertung des Netzes in Ost-West-Richtung. So sind dann direkte Verbindungen von Stuttgart nach Saarbrücken mit Halt in Annweiler/Hauenstein denkbar. Diese könnten zum Beispiel mit einem Regionalexpress bedient werden. Anmerkung: Eine solche Entwicklung stellt Chancengleichheit des Queichtals mit den bislang verkehrlich bevorzugten Kommunen entlang der Haardt her. (Stichwort "Smart Region")
Knackpunkt sei im Sektor Mobilität regelmäßig das knappe Budget, führte Frömming weiter aus. Die Bundespolitik stelle hier nicht die erforderlichen Mittel bereit, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. So seien die „Regionalisierungsmittel“ für den ÖPNV nicht wie von den Ländern gefordert zur Finanzierung des Deutschlandtickets angehoben worden. Schon der Erhalt des Status quo sei dadurch eine Herausforderung.
Durch die Weiträumigkeit der Verbindung MA-GER-LD-SB erschließt sich hier aber eine Umleitungskapazität, z. B. im Falle der angekündigten sanierungsbedingten Streckensperrung Mannheim-Neustadt-Saarbrücken in 2029. Das wiederum führe dazu, dass der Bund in die Finanzierung der Streckenreaktivierung mit eingebunden werden könnte, so Frömming.
Hintergrund:
Das Bündnis für Verkehrswende Südpfalz ist ein Zusammenschluss von Pro Bahn, BUND, Südpfalz Mobil, VCD, FrydaysForFuture, attac, adfc Kreisverband Germersheim, adfc Kreisverband Landau-Südliche Weinstraße und BI Queichtal.
Das Bündnis setzt sich für eine klimaverantwortliche Verkehrs-Infrastruktur im ländlichen Raum ein. Insbesondere die Ertüchtigung des ÖPNV mit enger Taktung und guten Anschlüssen zum Fernverkehr auch in den Randzeiten bilden den Schwerpunkt. Dazu gehören auf dem Land modernes Carsharing, On-Demand-Angebote und nicht zuletzt guter und sicherer Radverkehr.
Autor:Michael Schindler aus Annweiler |
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