Neue digitale Ausstellung in der BLB Karlsruhe
Die Nibelungen: Geschichte eines kollektiven Untergangs
Karlsruhe. Am vergangenen Freitag wurde die virtuelle Ausstellung „Die Welt der Nibelungen“ der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe eröffnet. Besuchen kann man sie rund um die Uhr und kostenlos.
Was ist daran neu, mögen all jene denken, die wissen, dass die in Karlsruhe befindliche „Handschrift C“ schon seit über 20 Jahren digitalisiert und im Internet zugänglich ist. Nun, neu ist, dass um die Handschrift herum eine wundervolle kleine Ausstellung zum Nibelungenlied und zu seiner Rezeptionsgeschichte entstanden, die einen Besuch auf jeden Fall wert ist.
Das Lied mit all seinen glorreichen Helden, gemeinen Bösewichten, edlen Königen und mutigen Frauen ist eines der wichtigsten und prägendsten Werke der deutschen Geschichte. Und dementsprechend geht es der neuen Ausstellung der BLB auch darum, das Nibelungenlied und die Erinnerung daran lebendig zu halten. Denn mal ehrlich, wer in Karlsruhe weiß schon, dass ein Drittel des UNESCO Weltdokumentenerbes „Nibelungenlied“ in der Fächerstadt liegt? Übrigens: die anderen Ur-Handschriften aus dem 13. Jahrhundert sind in München und Sankt Gallen zu finden.
Neid, Liebe, Verrat, Tapferkeit, Hinterhältigkeit, Eifersucht, Rache – das Nibelungenlied lässt letztlich kein gutes Haar an seinen Protagonisten, ist – wenn man so will – eine Geschichte des kollektiven Untergangs eines Volkes. Was ist das, wenn nicht zeitgemäß und aktuell? Und sind wir mal ehrlich, ein bisschen Siegfried, Alberich, Hagen oder Brünhild steckt doch in jedem Marvel-Movie. Und so zeigt auch die Ausstellungen alles - vom Sammelbildchen, über Wagner-Opern, Freilichtspiele, einen Pornofilm bis hin zum großen cineastischen Meisterwerk Fritz Langs. Sie ist gegliedert in vier Teile: 1. Handschrift C, 2. Inhalte des Nibelungenlieds, 3. Welt des Mittelalters und 4. Wirkungsgeschichte der Nibelungen-Geschichte und durchaus auch für Kinder geeignet. In den Schulen Baden-Württembergs ist die Literatur des Mittelalters Stoff der 7. und 8. Klassen.
Zur Ausstellung geht es hier
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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