In der Städtischen Galerie Karlsruhe
Punkte, Paare, Politik, Pop: die Dualismen des Sigmar Polke
Karlsruhe. Es verwundert nicht, dass die neue Sigmar Polke-Ausstellung der Städtischen Galerie Karlsruhe den Namen "Dualismen" trägt. Denn kaum ein Künstler vereinigt mehr Gegensätze, mehr Dualismen in seinem Schaffen als Sigmar Polke.
Sigmar Polke (1941–2010) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Kunst des 20. Jahrhunderts. Neugier, Witz und hintergründige Ironie, aber auch Kritik an gesellschaftlichen Bedingungen und philosophische Reflexionen sind für seine Werke charakteristisch.
Die Ausstellung „Sigmar Polke. Dualismen“ wurde von der Städtischen Galerie Karlsruhe gemeinsam mit dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg vorbereitet und ist noch bis 12. Juni 2022 in der Fächerstadt zu sehen.
Die thematische Sektionen der Ausstellung sind dem Titel der Werkschau entsprechend in Begriffspaare gegliedert: „Figuration und Raster“, „Wahrnehmung und Magie“, „Wissen und Zufall“ werden hier unter anderem miteinander und in Kontrast zueinander dargestellt. So zeigt die Ausstellung Polkes Werk – nicht wie zu erwarten – im chronologischen Ablauf seiner Schaffensphasen sondern im Kontext dieser Begriffspaare: Ein spannender und ungewöhnlicher Ansatz, der dem ohnehin schon vielschichtigen Werk Polkes noch einige neue Facetten verleihen kann. Etwa in seiner politischen Relevanz und in seinen humorvollen oder sozialkritischen Ansätzen – die ebenfalls gegeneinander und miteinander dargestellt werden.
Polke ist eine der größten deutschen Gegenwartskünstler, ein Popart-Magier und charmanter Geschichtenerzähler, ein feiner Beobachter und harter Kritiker zugleich. Die Karlsruher Ausstellung macht Spaß, gibt neue Einblicke und Denkansätze – und ist dementsprechend ein absolutes Muss für Kunstfans. Neben den großen Landesausstellungen der vergangenen Jahre wohl eine der bedeutendsten Ausstellungen, die die Fächerstadt Karlsruhe in den vergangenen Jahrzehnten erleben durfte.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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