Silvesterbilanz in und um Karlsruhe
Allerhand Arbeit für Polizei & Rettungsdienste

Region. Auf einen aus polizeilicher Sicht eher unauffälligen Jahreswechsel kann das Polizeipräsidium Karlsruhe im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zurückblicken. Nachdem die zurückliegenden zwei Jahreswechsel von Corona-bedingten Einschränkungen geprägt waren, fand die Silvesternacht vom 31.12.2022 auf den 01.01.2023 erstmals wieder ohne Pandemiebeschränkungen statt.

Schägereien, Alkohol & Hasch-Kekse
Die Zeit bis 23.30 Uhr verlief im gesamten Präsidiumsbereich eher ruhig und war überwiegend von Streitigkeiten, Körperverletzungsdelikten und Meldungen über alkoholisierte Personen geprägt.
Gegen 20.00 Uhr wurden Beamte des Polizeireviers Bruchsal zu einer Privatfeier in Karlsdorf gerufen, aus der sich ein größerer Einsatz des Rettungsdienstes entwickelte. Nach derzeitigem Sachstand hatten mehrere Gäste sogenannte "Hasch-Kekse" gegessen. In der Folge klagten sie über Übelkeit, Herzrasen und Bewusstseinstrübungen. Insgesamt wurden acht Rettungswagen zum Einsatzort entsandt, sechs Personen im Alter zwischen 30 und 42 Jahren mussten zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Lebensgefahr bestand nicht.

Gegen Mitternacht viel mehr Einsätze
Ab 23.30 Uhr stieg die Zahl der Polizeieinsätze deutlich an. Auch dank der planmäßigen Unterstützung von Polizeikräften des Einsatzzugs Karlsruhe sowie der Bereitschaftspolizei hielt sich das Einsatzgeschehen aber in beherrschbarem Rahmen. Neben Ruhestörungen, Sachbeschädigungen, Streitigkeiten und betrunkenen Personen musste die Polizei auch zu einigen Schlägereien anfahren, die aber in ihrer Anzahl und Intensität für eine solche Nacht nicht auffällig waren.

Viele Menschen am Schloss in Karlsruhe
Auf dem Schlossvorplatz in Karlsruhe hatten sich bis 23.45 Uhr etwa 3.000 Menschen zum Feiern versammelt, verließen den Platz aber schon kurz nach Mitternacht größtenteils wieder. Das behördliche Feuerwerksverbot für den Schlossvorplatz und den Marktplatz wurde überwiegend eingehalten. Auf der Kaiserstraße befanden sich im gleichen Zeitraum etwa 2.000 Personen. Hier wurde vermehrt Feuerwerk, teilweise auch unsachgemäß, abgebrannt.
Besondere Vorkommnisse ergaben sich daraus nicht. Die Polizei zeigte insbesondere in der Zeit um Mitternacht mit einem erhöhten Kräfteansatz sichtbare Präsenz im Innenstadtbereich.

Ein Balkonbrand in der Rintheimer Forststraße löste ab 00.05 Uhr einen größeren Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus. Vermutlich durch einen umherfliegenden Feuerwerkskörper gerieten Gegenstände auf dem Balkon einer Wohnung im fünften Obergeschoss in Brand. Ein aufmerksamer Nachbar bemerkte das Feuer schnell, weshalb es allen Bewohnern rechtzeitig gelang, sich in Sicherheit zu bringen. Durch den ebenso schnellen Einsatz der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und der Freiwilligen Feuerwehr Durlach konnte ein Übergreifen des Feuers in das Gebäudeinnere verhindert werden. Drei Hausbewohner mussten nach dem Einatmen von Rauchgasen vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden. Die an den betroffenen Balkon anschließende Wohnung ist nach einem massiven Raucheintrag zunächst nicht mehr bewohnbar. Der entstandene Schaden wird vorläufig auf rund 35.000 Euro geschätzt. Die weiteren Ermittlungen zur Brandursache führt das Polizeirevier Karlsruhe-Durlach.

Auch in den Städten und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe feierten viele Bürgerinnen und Bürger den Jahreswechsel auf den Straßen. Für die Polizei blieben die Einsatzlagen auch hier handhabbar. Die Hauptlast trugen wie auch im Stadtkreis die Feuerwehren, die durch das Feuerwerk eine größere Anzahl von Kleinbränden an Mülltonnen, Sträuchern und Unrat zu bewältigen hatten.

Insgesamt 664 Einsätze
Zusammengefasst bearbeitete das Polizeipräsidium Karlsruhe im Berichtszeitraum von 31.12.2022, 06.00 Uhr bis 01.01.2023, 06.00 Uhr insgesamt 664 Einsätze. Die Einsatzzahlen bewegten sich damit in einem üblichen Rahmen für Silvester. Durchaus zufriedenstellend fällt die Bilanz für die öffentliche Sicherheit im Dienstbezirk aus. Nicht zuletzt durch die hohe Präsenz von Polizeikräften im öffentlichen Raum waren in der Silvesternacht nach derzeitigem Kenntnisstand keine Verbrechenstatbestände wie Raub- oder Sexualdelikte zu verzeichnen.

Ruhestörungen, Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Alkohol & Drogen
Die Polizei registrierte im Berichtszeitraum unter anderem 30 Ruhestörungen, 13 Sachbeschädigungen, 11 Körperverletzungs- und fünf Diebstahlsdelikte. Zudem wurden sieben Verfahren wegen Alkohol beziehungsweise Drogen im Straßenverkehr eingeleitet. Daneben mussten 24 Platzverweise ausgesprochen werden; neun Personen wurden, überwiegend alkoholbedingt, in Gewahrsam genommen. Aufgrund von gleich drei vorliegenden Vollstreckungshaftbefehlen wurde ein 25-jähriger Mann in Bruchsal festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.

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Autor:

Jo Wagner

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