Polizei
Karlsruhe - Schockanrufer gleich zweimal erfolgreich
Eine Vielzahl von Meldungen über betrügerische Anrufe ging im Lauf des Donnerstags bei der Karlsruher Polizei ein. In zwei Fällen gelang es den Kriminellen, ihre Tatopfer um hohe Geldbeträge und Wertgegenstände zu bringen.
Über den ganzen Tag verteilt riefen professionelle Betrüger bei mindestens 20 Bürgern in Karlsruhe an und versuchten, ihre Opfer zur Aushändigung von Geld und Wertgegenständen zu bewegen. Mit sogenannten "Schockanrufen" versuchten die Straftäter, ihre Opfer zu Kautionszahlungen für nahe Angehörige zu veranlassen, die angeblich einen schweren Verkehrsunfall mit Verletzten oder Toten verursacht hätten. Nahezu alle Angerufenen hatten in der Vergangenheit schon von diesen betrügerischen Anrufen gehört und ließen sich auf keinerlei Gespräch ein.
In zwei Fällen gelang es den Tätern allerdings durch geschickte Gesprächsführung, eine 65-jährige und eine 83-jährige Frau aus den Stadtteilen Durlach bzw. Grötzingen zu Zahlungen angeblicher Kautionssummen zu überreden. Die 65-jährige Geschädigte aus Durlach ließ sich am Telefon dazu bewegen, am Donnerstagnachmittag einem unbekannten Geldabholer im französischen Lauterbourg einen fünfstelligen Bargeldbetrag zu übergeben. Später schöpfte die Frau Verdacht und verständigte die Polizei.
Am selben Nachmittag schwindelten Unbekannte einer 83-jährigen Seniorin aus Grötzingen erfolgreich vor, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und eine Haft nur durch eine Kautionszahlung abzuwenden sei. In gutem Glauben übergab die Frau im Zeitraum zwischen etwa 14:45 Uhr und 15:00 Uhr an ihrer Haustür Bargeld und Schmuck in ebenfalls fünfstelligem Wert an einen unbekannten Mann. Als der Sohn der Geschädigten wenig später von dem Vorfall erfuhr, verständigte er umgehend die Polizei.
Der Geldabholer in Grötzingen wird als 40 bis 50 Jahre alt, etwa 178 cm groß, von auffallend dicker Statur und mit dunklen glatten Haaren beschrieben. Er soll eine dunkle, knielange Hose, ein dunkles T-Shirt und eine Sonnenbrille getragen haben. Zur Abholung sei er aus Richtung Pfinzbrücke gekommen und nach der Tat auch wieder in diese Richtung verschwunden. Zeugen, die am gestrigen Nachmittag in Grötzingen verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0721 666-5555 beim Kriminaldauerdienst Karlsruhe zu melden.
Aus aktuellem Anlass appelliert die Polizei erneut insbesondere an lebensältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie an deren Familienangehörige:
- Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach schnellen
Entscheidungen, Kontaktaufnahme mit Fremden sowie Herausgabe von
persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
- Informieren Sie unter der Rufnummer 110 die Polizei. Benutzen
Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern
landen könnten.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse.
- Beraten Sie sich gemeinsam mit Ihrer Familie und Personen, denen
Sie vertrauen.
Weitere Informationen und Präventionstipps zu diesem und weiteren Themen finden Sie unter www.polizei-beratung.de
Autor:Seniorenverband öD BW Regionalverband Karlsruhe aus Karlsruhe |
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