Volkswohnung feiert Richtfest in Rintheim
Beispielgebendes Projekt zur Garagenaufstockung
Innovative Wohnformen im Land entwickeln, die auch auf andere Standorte und lokale Gegebenheiten übertragbar sind – das ist das Ziel des Förderprogramms „Innovativ Wohnen BW – Beispielgebende Projekte“ des Landes Baden-Württemberg. Die Volkswohnung konnte im ersten Förderaufruf des Projektes mit ihrer Studie zu einer Garagenaufstockung an der Heilbronner Straße in Karlsruhe überzeugen. Durch Aufstockungen in elementierter Holzbauweise entstehen zwölf neue, kompakte und größtenteils öffentlich geförderte Wohnungen. Der innovative Ansatz überzeugt durch eine kurze Bauzeit und Kreislaufgerechtigkeit, denn die Aufbauten werden mit sortenreinen Materialien und wiederverwertbaren oder wiederverwendeten Bauteilen errichtet. Im Beisein von Baubürgermeister Daniel Fluhrer und Volkswohnungs-Geschäftsführer Stefan Storz wurde am Dienstag Richtfest für das ungewöhnliche Projekt gefeiert. Die Fertigstellung ist für Februar 2023 vorgesehen. Die Volkswohnung investiert knapp 4,5 Mio. €.
An der Heilbronner Straße in Karlsruhe geht die Volkswohnung neue, innovative Wege zur sensiblen Innenentwicklung. Drei winkelförmige Garagenhöfe im Rintheimer Feld werden mit insgesamt zwölf Wohneinheiten aufgestockt. Dabei entstehen kompakte, öffentlich geförderte Ein- bis Drei-Zimmer-Mietwohnungen, die insbesondere für Studierende und Alleinerziehende zur Verfügung stehen sollen.
Umgesetzt wird das Projekt nach Plänen des Karlsruher Architekten Dr. Falk Schneemann. Der innovative Ansatz in vorgefertigter Holzbauweise nutzt nicht nur vorhandene, bereits bebaute Flächen, sondern überzeugt auch mit einer kurzen Bauzeit und denkt mit Sortenreinheit, dem Einsatz von Rezyklaten und der Verwendung gebrauchter Bauteile drei Aspekte der Kreislaufwirtschaft mit.
„Zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Ressourcen gehört die Nutzung von gegebenen freien Flächen und damit die Schonung von unbebautem Boden. Die Volkswohnung geht mit diesem Rintheimer Projekt vorbildliche Wege und schafft gleichzeitig neuen, bezahlbaren Wohnraum. Nicht zuletzt setzt die innovative Bebauung interessante städtebauliche Akzente“, stellte Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzer der Volkswohnung, Daniel Fluhrer, heraus.
Abhängig von der weiteren Entwicklung des gesamten Wohngebiets können die verbauten Boden-, Wand- und Dachelemente aber auch demontiert und in einem anderen Kontext erneut eingesetzt werden. So könnte der zusätzliche Wohnraum zukünftig „auf Reisen“ gehen. „Wir wollen hier vor allem Studierenden und Alleinerziehenden mit ein oder zwei Kindern Wohnraum anbieten und damit auch die Vielfalt im Quartier durch neue Bewohnergruppen fördern“, ergänzt Geschäftsführer Stefan Storz. Da die geplanten Aufbauten beim Wohnen „über den Garagen“ aufgrund der baulichen Rahmenbedingungen nicht barrierefrei angeboten werden können, wurden als Zielgruppe bewusst Bewohner:innen mit zeitlich begrenztem Mietinteresse, bspw. in eher übergangsweise orientierten Lebensphasen, gewählt.
Das Land Baden-Württemberg gewährte für das außergewöhnliche Bauvorhaben im Rahmen des Förderprogramms „Innovativ Wohnen Baden-Württemberg – beispielgebende Projekte“ eine Fördersumme von ca. 700.000 €. Das Programm unterstützt die Entwicklung innovativer Wohnformen im Land, die auch auf andere Standorte und lokale Gegebenheiten übertragbar sind. Als „gute Praxis“ sollen sie Vorbild für andere Akteure am Wohnungsmarkt sein und Mut machen, eigene wegweisende Projekte anzugehen.
Autor:Gudrun Ziegler aus Karlsruhe |
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