Blick in den Karlsruher Untergrund / Buddelei im Blick
Bis August ist der Tunnel neben dem Ettlinger Tor fertig
Karlsruhe. Es geht los mit dem Ingenieurbau auf dem letzten Abschnitt des Autotunnels westlich vom Ettlinger Tor in der Kriegsstraße: Dann beginnen die Betonbauer im Baufeld W 4 zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor mit ihrem Werk, stellen zunächst die Sohle her, dann die Außenwände und die Tunnelmittelwand und schließlich den Deckel des Tunnels. Bis Anfang August sind diese Arbeiten angesetzt. Danach ist der Anschluss an die etwa 20 Meter Autotunnel, die bereits im Zuge des Baus des Kombibauwerks mit der darunter liegenden Stadtbahn- und Straßenbahnhaltestelle hergestellt wurden, geschafft. Zwischen Ettlinger Tor und Karlstor steht dann der Tunnelrohbau in den Baufeldern W 2, W 3 und W 4 auf einer Länge von etwa 400 Metern.
Auf der anderen, der östlichen Seite des Ettlinger Tors läuft es ganz ähnlich: Im Baufeld O 4 zwischen Meidinger Straße und Ettlinger Tor sind die Tunnelbauer ebenfalls bereits am Werk, die ersten Abschnitte – auch bereits mit Deckel – stehen schon in der Baugrube. Direkt am Ettlinger Tor im Baufeld O 5 erfolgt jetzt, nach dem Abbruch des letzten Rests der alten Straßenunterführung Ettlinger Tor, die Herstellung der Weichgelsohle, in einem Teil des Baufelds O 4 auch schon der Erdaushub bis zur zweiten Ankerlage – mit darauf folgender Verankerung des Baugrubenverbaus – sowie der weitere Aushub auf die endgültige Tiefe.
Noch weiter östlich im Baufeld O 3 endete die Dichtigkeitsprüfung, die Auskunft darüber gibt, ob die Weichgelsohle ihre Funktion erfüllt und die Baugrube gegen von unten eindringendes Grundwasser schützt, mit einem positiven Ergebnis. Nun kann auch hier der Erdaushub bis zur zweiten Ankerlage und das Ankern – also das „Befestigen“ des Baugrubenverbaus nach hinten – abgeschlossen werden.
Bleibt noch das Baufeld W 1 ganz im Westen am Karlstor: Im Abschnitt unter der Kreuzung wird bereits die Weichgelsohle hergestellt. Die Vorbereitungen auf die Sperrung der Gleise in der Karlstraße ab 20. April für die Bahnen und ab 1. April auch für Autos und Radfahrer von Norden nach Süden – umgekehrt besteht die Sperrung bereits - laufen ebenfalls schon an: In Kürze wird westlich vom Karlstor eine Hilfsbrücke für Fußgänger über der Baugrube eingehängt, die dann ab 20. April den Weg über die Baugrube für die Fußgänger ebnet. Direkt östlich des Karlstors ist die Weichgelsohle hergestellt. In dieser Woche erfolgt die Dichtigkeitsprüfung dieses Abschnitts der Baugrube. Im östlichsten Teil des Baufelds W 1, direkt bei der Ritterstraße, sind die Arbeiter schon einen Schritt weiter: Hier erfolgt nach Fertigstellung der Baugrube bereits das Herstellen der Betonsohlen und anschließend der Wände und Decken des Straßentunnels.
Straßenbauarbeiten an der Oberfläche über oder neben dem hergestellten Tunnel und der Innenausbau des Tunnels beherrschen das Bild ganz im Osten: Auf der Südseite der Ludwig-Erhard-Allee wird die endgültige Fahrbahn für den stadtauswärts fahrenden Auto- und Radverkehr sowie der Gehweg gebaut.
Gehwege und Schlitzrinnen werden in den Rampenbereich und im Tunnel auf den Baufeldern O 1 und O 2 zwischen der Einmündung der Henriette-Obermüller-Straße in die Ludwig-Erhard-Allee und dem Mendelssohnplatz hergestellt. Im März erfolgt in diesem Abschnitt auf der Nordseite der Ludwig-Erhard-Allee die Pflanzung der ersten 18 Bäume des zukünftigen Boulevards.
Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße zwischen Gottesauer Platz und Mühlburger Tor mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße setzen die Handwerker ihre komplexen Arbeiten unentwegt fort: Am Durlacher Tor wird aktuell das Raumgerüst abgebaut, weil die Verkleidung der Haltestellendecke – und deren Verputz - sowie der oberen Bereiche der Haltestellenwände abgeschlossen ist. In allen anderen Haltestellen wird daran aber noch gearbeitet, auf dem Südabzweig in den Haltestellen Marktplatz, Ettlinger Tor und Kongresszentrum beginnt die Verkleidung der Decke und der oberen Wandbereiche erst noch.
Die „Strippenzieher“ und Anlagenbauer sind – außer entlang der Kabelschächte – vor allem in den Betriebsräumen unterwegs. Hier enden die Kabel, die von Fahrtreppen, Aufzügen, den Gleisanlagen oder Lüftungseinrichtungen kommen, und werden in Schalt- und Kontrolleinrichtungen zusammengeführt.
Aufwändig ist der Einbau der großen Terrazzo-Flächen: An den Treppenabgängen und auf den Zwischenebenen sind die Arbeiter damit beschäftigt, den Fließ-Estrich einzubauen und danach zu schleifen oder vorgefertigte Treppenstufen auf die vorbereiteten Schrägen der Abgänge zu montieren.
Autor:Jo Wagner |
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