In der Karlsruher Kriegsstraße nimmt die Trasse Form an
Das Schienennetz wächst

Weg frei für den Gleisbau: Die provisorischen Autofahrspuren am Ettlinger Tor sind entfernt, so dass jetzt der Gleisbau beginnen kann | Foto: Kasig
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  • Weg frei für den Gleisbau: Die provisorischen Autofahrspuren am Ettlinger Tor sind entfernt, so dass jetzt der Gleisbau beginnen kann
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Karlsruhe. Und jetzt sind die Schienenleger im Einsatz: Die neue Gleistrasse entlang der Kriegsstraße wächst über die Kreuzung Ettlinger Tor von Osten in Richtung Westen und bald, parallel dazu, vom Karlstor in Richtung Osten, wo noch bei laufendem Autoverkehr das Gleisdreieck abschnittsweise in der Kreuzung der Karl- mit der Kriegsstraße hergestellt wird.

Am Karlstor steht das nächste Ziel des Bauplans an: Mit dem Ferienende werden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) ihre Bahnen wieder entlang der Karlstraße rollen lassen können.

Seit Montag (23. August) sind bereits alle Fahrbahnen für den Autoverkehr an den äußeren Rändern der Kriegsstraße unter Verkehr, damit sich nun die provisorische Autotrasse in der Kriegsstraßen-Mitte zur Gleisbautrasse verwandeln kann. Wie die Kriegsstraße auf ganzer Länge zwischen Ludwig-Erhard-Allee und Karlstor künftig aussehen wird, lässt sich in den bereits ganz oder
fast komplett gebauten Bereichen erkennen. Die Gleise, zwischen denen
Gras wächst und die – wo das vom Platzangebot her möglich ist – von Baumreihen gesäumt werden, durchlaufen drei neue oberirdische
Haltestellen, von denen jene westlich vom Mendelssohnplatz schon
hergestellt ist.

Eine Spur weniger, und weniger Parkplätze
Daneben sind die oberirdischen Fahrspuren der Kriegsstraße gegenüber dem alten Zustand deutlich reduziert. Zudem ist in jeder Fahrtrichtung reichlich Platz für eine durchgängige Radspur - auf Kosten eben einer Fahrbahn für den motorisierten Verkehr. Zu Hoffen ist, dass die Kriegsstraße im finalen Betrieb dann keine durchgehende Staufalle wird! Leider sind nur wenige Parkplätze zu sehen, was Anwohner mächtig stinkt! Denn auch für Aussparungen ist Platz eingeplant - aber nicht für Halteflächen für Lieferdienste oder Pflegedienste, sondern für neue Bäume. Die Gehwege sind durchweg breiter als zuvor, hätten noch genug Platz für Stellplätze der Anwohner oder sogar für Tanzveranstaltungen.

Am Ettlinger Tor fahren die Autofahrer inzwischen wie nach Fertigstellung der Kombilösung ganz außen, die Verkehrsinseln, die Fußgängerüberwege und die Masten für Licht und Ampeln sind eingerichtet. Über die Kreuzung erstreckt sich der Gleisbau, nach dessen Abschluss die Gleiszwischenräume noch asphaltiert werden müssen, bevor die Kreuzung eine Woche nach Ende der Sommerferien – also etwa ab 17. September – in den vollen Betrieb gehen kann und die Sperrung in Süd-Nord- und Nord-Süd-Richtung aufgehoben wird,

Die alte Westrampe für die Unterführung der Kriegsstraße unter der Karlstraße hindurch westlich des Karlstors sieht bald wieder – fast – wie vorher aus. Die Wände mussten nach mehr als 50 Jahren Standzeit von Grund auf saniert werden und haben auch einen neuen Aufsatz, der noch mit einem Geländer versehen wird, zur Absturzsicherung für den „oben“ fahrenden Verkehr erhalten.

Im Autotunnel dauert der Einbau der technische Innenausrüstung an: Neben der Vielzahl an Installationen für die „normale“ Ausrüstung eines Autotunnel wie Tunnelbeleuchtung, Notausgang- beziehungsweise Fluchtwegbeschilderung oder den leuchtenden Rahmen um die Fluchttüren herum wird mit einigem Aufwand auf mögliche Unfälle reagiert: Über an der Decke montierte Lautsprecher lassen sich – automatische – Durchsagen steuern, die ebenfalls an die Decke geschraubten Strahllüfter können im Notfall auch Rauch aus der Röhre „blasen“. Auf der Agenda der Handwerker stehen auch Lichtsignalanlagen und Schranken, die im Falle eines Falles die Einfahrt in den Tunnel unterbinden.

Der Stadtbahn- und Straßenbahntunnel wird täglich und inzwischen routinemäßig von Bahnen durchfahren, in denen das Fahrpersonal der Straßen- und der Stadtbahnen sich mit den für sie wichtigen Neuerungen im Tunnel und in den Haltestellen vertraut macht. Die Handwerker, die noch Restarbeiten in ihren Auftragsbüchern habne, werden immer weniger – ein Teil davon verkleidet die Treppenabgänge auf dem Marktplatz.

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Jo Wagner

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