NABU Karlsruhe: Gefiederte Glücksboten zurück in Karlsruhe
Die Schwalben sind wieder da – Mitmachen beim „Schwalbenfreundlichen Haus“
Karlsruhe– Die ersten Schwalben sind zurück in Karlsruhe. Die ortstreuen Mehl- und Rauchschwalben kehren jedes Jahr an ihre Brutplätze zurück. Dafür müssen die Langstreckenzieher teils mehr als 12.000 Flugkilometer hinter sich bringen. „Diese unglaubliche Leistung der nur zwölf bis 18 Zentimeter großen Vögel gehört belohnt. Mit Nistplätzen und einer attraktiven, insektenreichen Natur können wir den Frühlingsboten zu einem guten Start in die Brutsaison verhelfen“, sagt Klaus Lechner von der NABU-Gruppe Karlsruhe.
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ macht der NABU seit vielen Jahren auf die Not, vor allem von Rauch- und Mehlschwalben, aufmerksam, die in der menschlichen Umgebung wohnen. Eine Plakette zeichnet Hausbesitzerinnen und -besitzer aus, die den Schwalben Obdach geben. Früher galten sie als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. „Die grazilen Flieger am Himmel zu beobachten, lässt viele Herzen höherschlagen und verbreitet gute Laune“, ist Lechner überzeugt. Er bittet darum, bei Spaziergängen in den nächsten Tagen nach den Flugakrobaten Ausschau zu halten und noch nicht ausgezeichnete Häuser dem NABU zu melden.
Die Rauchschwalbe oder Bauernschwalbe, wie sie mancherorts volkstümlich heißt, ist an ihren langen Schwanzspießen gut erkennbar. Auch die braunrote Färbung an Kehle und Stirn ist typisch für diese Schwalbenart. Rauchschwalben nisten gern in Ställen, Scheunen oder überdachten Bereiche, wie zum Beispiel Arkadengängen. Doch der Insektenschwund, verstärkte Hygieneanforderungen in Ställen und die starke Versiegelung der Landschaft machen den Vögeln zu schaffen. Etwas später kehrt die blauschwarze Mehlschwalbe mit ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurück. Sie nutzt vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes. Ihre Nester fallen oft illegal Renovierungen zum Opfer.
Wer am Haus oder im Garten die Möglichkeit hat, sollte Schwalben unterstützen – mit Pflanzen, die Insekten und damit indirekt Schwalben Nahrung bieten, mit Lehmpfützen als Baumaterial und mit Toleranz gegenüber ihren Nistplätzen an Gebäuden.
Alle Infos und ein Bewerbungsformular zur NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ unter: www.NABU-BW.de/Schwalbenfreundlicheshaus
Foto: Mehlschwalbe beim Nestbau, © NABU/Klemens Karkow
Autor:Anita Beha, NABU Karlsruhe aus Karlsruhe |
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