Bienenvölker auf ADAC Haus bringen Günther-Klotz-Anlage zum Blühen
Eine gute Sache für die Natur in Karlsruhe
Karlsruhe. Seit Anfang Mai „brummt“ es auf dem Dach der vor Kurzem renovierten Karlsruher ADAC Geschäftsstelle in der Steinhäuserstraße. Grund dafür sind zwei Bienenstöcke mit je 10.000 fleißigen Honigbienen, die durch eine Kooperation zwischen "Landesverband Badischer Imker" und "ADAC Nordbaden" auf dem geräumigen Flachdach des Hauses ein neues Refugium in luftiger Höhe erhielten.
Projekt "Urban Beekeeping"
Der ADAC Nordbaden möchte mit dem Projekt "Urban Beekeeping" auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der "emsigen Bestäuber" aufmerksam machen und sich daher gegen das besorgniserregende Bienensterben engagieren. Einen idealen Lebensraum finden die Karlsruher Stadtbienen, die je Bienenstock bis zur Sommersonnenwende auf die stattliche Anzahl von bis zu 50.000 Exemplaren heranwachsen, in der benachbarten Günther-Klotz-Anlage mit ihrer vielfältigen, vom Gartenbauamt gepflegten Flora und Fauna. Zahlreiche Linden und Ahornbäume sowie eine reiche Fülle an Blühpflanzen und Wiesenkräutern sorgen in der „Klotze“ dafür, dass der Tisch fast das ganze Jahr über reich gedeckt ist. Das wiederum kommt nicht nur der Produktivität der Bienen in Sachen Honig zugute, sondern fördert darüber hinaus Wuchs und Erhalt des städtischen Grüns. Denn insbesondere die unermüdliche Bestäubungsarbeit der emsigen Nutztierchen ist von enormer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Ohne sie wären die Erlöse im Anbau landwirtschaftlicher Produkte laut einer Untersuchung der Universität Hohenheim um rund 40 Prozent geringer. Im ländlichen Raum aber werden Bienenvölker mehr und mehr durch Monokulturen und Pestizide geschwächt.
"Miet-Bienen" im Einsatz
Um den verheerenden ökologischen Auswirkungen des Bienensterbens entgegenzuwirken, kam der Trend zum Einsatz von „Miet-Bienen“ auch im urbanen Raum auf. Matthias Schmitting, Geschäftsführer des ADAC Nordbaden und selbst studierter Biologe, möchte mit dem jüngste „Beekeeping-Projekt“ das Bewusstsein für die Bedeutung der Biene als Nutztier stärken und andere Firmen und Institutionen zum Nachahmen anregen. Ein bisschen ist er natürlich auch auf den ersten eigenen „Fächerstadt-Honig“ gespannt, der dank zahlreicher Hobbygärtner in der Umgebung des Karlsruher ADAC Hauses ganz sicher mit einer individuellen, regionalen Note von beispielsweise Lavendel, Margerite, Verbene und Wandelröschen aufwarten wird. Da über den zu erwartenden Ertrag der bis zu 100.000 Honigbienen auf dem ADAC Dach noch keine verlässlichen Aussagen vorliegen, sind die ersten Gläschen mit dem süßen Nektar zunächst als Geschenke für Mitarbeiter bei besonderen Anlässen wie „Hochzeiten“ und „Geburt eines Kindes“ vorgesehen. (ps)
Infos: www.adac.de/nordbaden
Autor:Jo Wagner |
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