Keramik-Reliefs von Markus Lüpertz erst ab 2022 im Tunnel
Fertigstellung der U-Strab-Kunst dauert noch
Karlsruhe. "Ein Jahrhundertprojekt dieser Dimension erfordert eine Menge Energie, Kraft und gleichzeitig höchste handwerkliche Präzision und ist damit eine große Herausforderung für alle Beteiligten", so der einführende Satz der Pressemitteilung des Vereins „Karlsruhe Kunst Erfahren“, der die großen Keramik-Reliefs von Künstler Markus Lüpertz in die U-Strab-Haltestellen bringen möchte. Dies erforder neben der Kreativität auch viel Geduld und Beharrungsvermögen.
"Auch wenn bis zum heutigen Zeitpunkt alle 4 x 2 m großen Motive vom Künstler komplett fertig modelliert wurden, viele bereits den grundlegenden Schrühbrand erhalten haben, mehrere vom Meister bemalt und schon fertig gebrannt sind, wird die finale Fertigstellung noch einige Zeit in Anspruch nehmen." Dies sei der Komplexität und Einzigartigkeit des Projektes geschuldet, aber auch Unwägbarkeiten wie den aktuellen Schwierigkeiten in den bestehenden Lieferketten bei der Equipment- und Materialbeschaffung. Lüpertz, die Zeller Keramik Manufaktur und der Verein „Karlsruhe Kunst Erfahren“ haben nun gemeinsam entschieden, dem Werk und seiner Vollendung noch die Zeit zu geben, die es erfordert. Daher werde die Eröffnung und die vollständige Installation in Karlsruhe ins erste Halbjahr 2022 verschoben.
Eröffnung soll 2022 sein
Die Bahnen rollen zwar ab dem 11. Dezember durch den Tunnel, offiziell ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember, doch in den Haltestellen finden sich dann in den vorgesehenen Nischen der Haltestellen eben noch keine monumentalen Keramik-Reliefs. Diese sollen die Schöpfungsgeschichte von einer surrealen Abstraktion in eine tatsächliche Abstraktion und gleichsam vom Dunkeln ins Helle überführen, erläuterten Markus Lüpertz und der Initiator des Projekts, Anton Goll.
Für die 14 Reliefs wurden bereits mehr als 20 Tonnen Ton bewegt, um die Vorstellungen von Lüpertz plastische Realität werden zu lassen. Dafür ist der Künstler mit seinem Atelier auch aus der Majolika Karlsruhe in den Schwarzwald zur Zeller Keramik-Manufaktur umgezogen. Dies sei eines der wenigen Unternehmen, die technisch und personell in der Lage ist, eine solche Dimension zu stemmen, so Goll, "und hatte den Mut, sich an dieses gigantische und einzigartige Werk heranzuwagen." Dafür bringe die Manufaktur die gesamte Expertise ihres Netzwerkes sowie eigens dafür entwickelte Materialien und Techniken ein.
Keine öffentlichen Mittel
Goll betonte erneut, dass der von ihm gegründete gemeinnützige Verein „Karlsruhe Kunst Erfahren“ die Finanzierung des Werkes ohne öffentliche Mittel stemmt, "rein durch das persönliche Engagement von Mäzenen, Freunden und Förderern." Dabei wurde weder von den Geldgebern, noch von der Stadt Karlsruhe Einfluss auf das Thema und die Art der Gestaltung genommen, "dem Künstler
freie Hand gelassen". Dies sei eine moderne Form des Mäzenatentums, "die sicherlich als Leuchtturm für weitere Kunstprojekte dienen wird."
Infos: www.karlsruhe-kunst-erfahren.de und www.genesis-lüpertz.de
Autor:Jo Wagner |
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