In Rintheim 400 Parkplätze weggefallen / Von der Stadt mehr Flexibilität gewünscht
Garagen werden in Karlsruhe wieder für Pkw genutzt
Karlsruhe. Mittlerweile ist die Thematik, die je nach Sichtweise „Faires Parken“ oder „Gehwegparkverbot“ genannt wird, etwas aus dem Fokus der Medienöffentlichkeit geraten.
Doch das „Wochenblatt“ bleibt dran: Ein Fazit zog unlängst Helmut Rempp, Vorsitzender der Karlsruher Bürgervereine (AKB), nachdem er nach einem Aufruf zum Thema sofort 36 E-Mails von Bürgern erhalten hatte. „In 26 Mails wurde das Gehwegparkverbot sehr kritisch gesehen, in zehn Mails positiv“, so Rempp. Knapp drei Viertel waren also dagegen – eingedenk des Faktes, dass Menschen, die emotional betroffen sind, sich eher artikulieren, als solche, die nicht betroffen sind.
Bei ersteren sei einer der Hauptkritikpunkte gewesen, dass nun Personen, nach einem harten Arbeitstag noch länger nach einem Parkplatz suchen müssen und aufgrund dessen mehr Emissionen ausgestoßen werden. Rentner hingegen könnten den Pkw je nach Belieben umparken. Als Folge der Umsetzung würden ferner gar verstärkt Anhänger als Platzhalter benutzt.
Die Menschen, die sich positiv geäußert haben, freuten sich über mehr Platz für Fußgänger und betonten, dass Pkw keinen Anspruch auf unverhältnismäßig viel Platz im öffentlichen Raum hätten. Als Folge der Parkraumreduzierung und der neuen Parkierungen seien ferner urplötzlich zweckentfremdete Garagen wieder für Autos genutzt worden und in manchen Hauseinfahrten im Hof stünden nun sogar auch mehr Pkw als früher.
Rempp, zu Beginn ein dezidierter Kritiker des Gehwegparkverbots, räumt ein: „Man hätte sicherlich ein größeres Chaos erwartet.“ Letztlich hätten sich die Bürger wohl mit der Situation arrangiert oder gewissermaßen in ihrem Schicksal ergeben.
Nicht alle Hinweise wurden von der Stadt berücksichtigt
In Rintheim, wo Rempp auch Bürgervereinschef ist, sind seiner Ansicht rund 400 Parkplätze verloren gegangen. Gerade Stadtteile mit einem alten Ortskern seien besonders von der Umsetzung betroffen. „Lösungsvorschläge von der Bürgerschaft wurden seitens der Stadt ignoriert“, betont der AKB-Chef: „ Das war schon enttäuschend. Ich sehe das Ganze ambivalent. Man hätte in bestimmten Fällen durchaus Sonderlösungen in Betracht ziehen können!“
Es sei nun aber zu hoffen, dass die Pkw-Fahrer mit der neuen Situation konstruktiv umgehen und „solidarisch“ seien – sowohl untereinander als auch mit den anderen Verkehrsteilnehmern, so Rempp weiter. ht
Infos: vmz.karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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