In Erinnerung an den 09. November 1938
Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht am 09. November 1938 haben sich die CDU-Landtagskandidatin und Stadträtin Dr. Rahsan Dogan sowie Thorsten Ehlgötz, Stadtrat und Vorsitzender des CDU Ortsverband Hagsfeld, gemeinsam mit Dirk G. Rothweiler über die Zeiten des NS-Regimes in Hagsfeld ausgetauscht. Der Unternehmer Dirk G. Rothweiler, selbst Christdemokrat, erinnerte in der nach seinem Urgroßvater Friedrich Gerhardt benannten Gerhardtstraße daran, wie es seiner Familie im Dritten Reich in Hagsfeld ergangen ist.
Friedrich Gerhardt war Schriftsetzer bei der SPD nahen Zeitung „Der Volksfreund“. Er hatte eine eigene Druckerei, in der er regimekritische Flyer druckte und heimlich mit anderen Gleichgesinnten in nächtlichen Geheimaktionen verteilte. Nachdem seine Aktivtäten von der Gestapo entdeckt wurden, beging er zum Schutz seiner Familie im November 1934 Selbstmord. Seine Frau und drei Kinder überlebten, wurden jedoch zwangsenteignet und mussten bis Kriegsende in Furcht leben. Ähnlich erging es auch anderen Hagsfelder Bürgern, die sich zu Beginn des Dritten Reiches mit der SA Straßenkämpfe lieferten oder sich gegen die Verbote der Hagsfelder Vereine wehrten. Obgleich die politische „dunkelrote“ Gesinnung seines Urgroßvaters in vielen Dingen in Diskrepanz zu seiner Überzeugung als Christdemokrat steht, bewahrt Dirk G. Rothweiler das Motto seiner Familie weiter: „Nie wieder Krieg und gegen jede Form von Extremismus!“
"Der 09. November erinnert uns an die furchtbaren Ereignisse der Reichspogromnacht am 09. November 1938, als der Hass gegen Menschen jüdischen Glaubens in Form von Gewalttaten und staatlicher Diskriminierung eine neue erschreckende Dimension erreichte.In Hagsfeld gab es in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte auch Menschen, die sich mit Anstand und Mut sehr früh gegen das NS-Regime aufgelehnt haben. Auch an diejenigen wollen wir uns heute erinnern", so Landtagskandidatin Dr. Rahsan Dogan.
Autor:Dr. Rahsan Dogan aus Karlsruhe |
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