Bei der Volkswohnung stehen die Zeichen auf Zukunft
Klimaschutz und soziale Verantwortung sind wichtige Themen
Beim Jahrespressegespräch stellte Volkswohnungs-Geschäftsführer Stefan Storz gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Baubürgermeister Daniel Fluhrer, die Bilanz, Bau- und Modernisierungsprojekte sowie Zukunftsthemen vor. Mit dem Geschäftsbericht 2020 wurde erstmals auch der neue Markenauftritt der Volkswohnung präsentiert.
Wie in den vergangenen Jahren erfüllt die Volkswohnung ihren Auftrag, breiten Schichten der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In der Fächerstadt ist jede achte Mietwohnung eine Volkswohnung. Das entspricht rund 197 ha Fläche im Stadtgebiet. Mit einer Nettokaltmiete von 6,31 €/m² und einem hohen Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen – im Neubau mindestens 50 % – trägt die kommunale Wohnungsbaugesellschaft zur Dämpfung der Preissteigerungen des lokalen Wohnungsmarkts bei. Rund 97 % der Mieten sind KdU-fähig: Sie liegen unterhalb der Kostensätze, die das Jobcenter als angemessene Kosten der Unterkunft gewährt.
In den volatilen Zeiten der Pandemie zeigt sich die wirtschaftliche Stabilität und Werteorientierung der Volkswohnung. Über die gesetzliche Verpflichtung hinaus wurden Mietstundungen oder Ratenzahlungsvereinbarungen mit Mieterinnen und Mietern getroffen. Seit Beginn der Coronakrise im März 2020 wurden keine Mieterhöhungen mehr ausgesprochen. „Wir sind nicht nur eine faire Vermieterin, sondern auch eine sichere Auftraggeberin für Handwerker, Dienstleister und die Bauwirtschaft. Mit einem Jahresüberschuss von 12,9 Mio. € waren wir 2020 erfolgreich, unsere Ertragslage ist stabil und die Liquidität auch in Zeiten der Krise gewahrt“, so Stefan Storz.
„Die Volkswohnung steht seit fast 100 Jahren für eine wichtige Kernaufgabe in unserer Stadt. Gerade in einem Jahr, das durch die Corona-Pandemie für viele Menschen mit Unsicherheit verbunden war, fällt die Verlässlichkeit der Volkswohnung besonders positiv ins Gewicht“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Daniel Fluhrer. Dass der Zuzug in die Stadt ungebrochen ist, wird durch die wachsende Zahl der Mietinteressenten deutlich: Fast 10.000 Menschen haben derzeit ein Mietgesuch bei der Volkswohnung gemeldet.
Im Geschäftsjahr 2020 konnten unter anderem mit dem Spatenstich am August-Klingler-Areal in Daxlanden und dem Richtfest an der Durlacher Pfinzstraße wichtige Meilensteine für die nächsten Jahre erreicht werden. Allein im neuen Daxlander Quartier werden fast 360 zusätzliche Wohnungen entstehen. „Wir nähern uns auch dem Themenfeld ‚klimaneutrales Bauen‘. Insbesondere das Bauen mit Holz ist für uns von zentraler Bedeutung. Im Stadtgebiet Karlsruhe haben wir derzeit insgesamt sechs Projekte in Holzmodul- oder Holzrahmenbauweise in Planung bzw. Umsetzung. Bis voraussichtlich 2026 werden rund 460 Wohnungen in Holzbauweise entstehen“, ergänzt Storz.
Aufgrund der allgemein angespannten Mietsituation in Karlsruhe braucht es jedoch zusätzlich neue Ideen. Gleich zwei Mal hat die Volkswohnung mit beispielgebenden Leuchtturmprojekten die Landesregierung Baden-Württemberg davon überzeugt, diese im Rahmen der Wohnraumoffensive zu fördern: Mit den geplanten Garagenaufstockungen im Stadtteil Rintheim und einem Projekt zur Architekturpsychologie werden Mehrwerte mit Innovationspotential geschaffen. Bauwillige hatten mit der „Konzeptvergabe am Sandberg“ im Karlsruher Stadtteil Knielingen zudem erstmals die Möglichkeit, als Baugemeinschaft mit einem gemeinsamen Konzept Baugrundstücke zu erwerben. Bei der Vergabe der Grundstücke zählte nicht der Preis, sondern die beste Idee für ein gemeinschaftliches Miteinander.
Neben den Neubauaktivitäten stehen Modernisierungen im Fokus der Betrachtungen. Bis 2040 soll der gesamte Wohnungsbestand klimaneutral werden. Hierzu hat die Volkswohnung in den vergangenen 12 Monaten eine Klimastrategie erarbeitet. Um alle Potentiale auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität möglichst rasch und effizient auszuschöpfen, wurde unter dem Projekttitel „Energetische Portfolioanalyse“ zudem eine Sanierungsstrategie erarbeitet. Denn zur Erreichung des ambitionierten Ziels stellt die Modernisierungsquote einen wichtigen Hebel dar. Dekarbonisierung lautet das Stichwort, und das Beheizen von Wohngebäuden ist eine der wesentlichen Quellen von CO2-Emissionen. Hier investiert die Volkswohnung in den kommenden Jahren rund 200 Mio. Euro.
Baubürgermeister Daniel Fluhrer dankte dem kompetenten Team der Volkswohnung ausdrücklich für die erfolgreiche Arbeit. „Ich freue mich besonders, dass – trotz aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen – Inhalte und Positionen zukunftsfähig weiterentwickelt wurden. Der 100. Geburtstag der Volkswohnung im kommenden Jahr steht auch für Aufbruch und Umbruch. Mit dem neuen Markenauftritt können die Themen, für die die Volkswohnung steht – bezahlbarer Wohnraum, Nachhaltigkeit und soziales Engagement – jetzt und in Zukunft authentisch vermittelt werden.“
Autor:Gudrun Ziegler aus Karlsruhe |
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