Grünpatenschaften in Karlsruhe
Mehr als nur eine Pflege von Beeten

- Hinweisschild
- Foto: Stadt Karlsruhe, GBA
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Karlsruhe. In Karlsruhe engagieren sich rund 450 Ehrenamtliche in sogenannten Grünpatenschaften. Sie übernehmen die Pflege von Beeten und Grünflächen in der gesamten Stadt und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur urbanen Begrünung. Was vor über 40 Jahren mit der gezielten Unterstützung der Stadtbäume durch zusätzliche Wassergaben begann, hat sich zu einer bedeutenden Initiative entwickelt: Neben der Bewässerung der Bäume sorgen die Patinnen und Paten mit der Bepflanzung von Baumscheiben für mehr Arten- und Blütenvielfalt, schaffen naturnahe Lebensräume für Kleinstlebewesen und stärken das nachbarschaftliche Miteinander.
Herausforderungen im Alltag
Trotz ihres engagierten Einsatzes stehen Grünpatinnen und Grünpaten oft vor erheblichen Problemen. In vielen Beeten, auf Baumscheiben und auf Grünflächen finden sie regelmäßig Hundekot, Abfälle sowie Trittschäden und Schrotträder, die über längere Zeit abgestellt werden. Die Frustration unter den Ehrenamtlichen ist groß. Eine Grünpatin aus der Südstadt berichtet: „Ich habe schon mehrfach große Hundehaufen aus meinem Beet entfernt. Das Hinweisschild mit der Gießkanne steht zwar, aber es wird einfach ignoriert. Ich arbeite hier mit den Händen, das ist untragbar!“

- Abgestellte Fahrräder sowie Hundekot stellen für ehrenamtlich tätige Personen bei der Pflege von Baumscheiben eine große Herausforderung dar
- Foto: Julia Werdermann
- hochgeladen von Jo Wagner
Neben Hundekot stellt auch achtlos weggeworfener Müll, insbesondere Zigarettenkippen, ein ernsthaftes Problem dar. Viele Ehrenamtliche mussten bereits Hunderte Zigarettenkippen aus ihren Beeten sammeln – eine unangenehme und zeitraubende Aufgabe. Besonders in dicht besiedelten Wohngegenden, in denen es wenig Grünflächen gibt, hinterlassen Hunde oft ihre „Geschäfte“ auf Baumscheiben und in Beeten. Viele Hundehalter erkennen nicht sofort, dass es sich um privat gepflegte Flächen handelt, und sehen die Beete als natürliche „Toiletten“ für ihre Tiere.
Neues Hinweisschild als Appell
Um die Sauberhaltung und den respektvollen Umgang mit den Patenschaftsbeeten zu fördern, führt das Gartenbauamt ein neues Hinweisschild ein. Das Hinweisschild soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Grünpatenschaften zu schärfen und den respektvollen Umgang mit den öffentlichen Flächen zu fördern. Dieses wird an besonders problematischen Standorten ab dem Frühjahr verteilt. Es soll Passantinnen und Passanten sowie Hundehalterinnen und -halter sensibilisieren und daran erinnern, dass die Grünpatenschaften ein wertvoller Beitrag zum Stadtbild und zur Lebensqualität in Karlsruhe sind.
Rechtliche Hinweise und weitere Maßnahmen
Das Gartenbauamt weist darauf hin, dass das Verschmutzen öffentlicher Flächen eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden kann. Bürgerinnen und Bürger werden daher dringend gebeten, Abfälle und Hundekot ordnungsgemäß in einem der über 3.800 Abfallbehälter in Karlsruhe zu entsorgen.
Gemeinsam für ein sauberes Karlsruhe
Zudem wird darum gebeten, Schrotträder – also über längere Zeit in den Beeten oder anderen öffentlichen Bereichen abgestellte Fahrzeuge – zu melden. Dies kann über verschiedene Kanäle erfolgen - KA-Feedback, per Mail unter schrottraeder-kod(at)oa.karlsruhe.de oder telefonisch über die Service-Nummer 115. Nur gemeinsam kann erreicht werden, dass Karlsruhe nicht nur grün, sondern auch lebenswert bleibt.
Infos: http://www.karlsruhe.de/patenschaften


Autor:Jo Wagner |
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