Stadtverwaltung zeigt kein Herz für Hund und Herrchen
Rathaus lässt Obdachlose weiter frieren
Der Antrag der AfD-Gemeinderatsfraktion, der Leben retten kann, wurde eiskalt auf die übernächste Sitzung verschoben – dann ist der Winter jedoch fast vorbei.
Man kennt das Bild aus dem Alltag: Der treueste Freund des Obdachlosen ist oft ein Hund. Gerade Menschen, die auf der Straße leben, haben zu ihren Hunden oftmals ein enges und inniges Verhältnis. Die Tiere sind meist gut erzogen und sozialisiert, so dass in der Regel keine Gefahr von ihnen ausgeht. Doch was tun, wenn der Hund nicht in eine der Karlsruher Notunterkünfte mitgenommen werden darf?
Die AfD-Gemeinderatsfraktion hat daher den Antrag gestellt, in der Gemeinderatssitzung am 21. Januar 2020 den Erfrierungsschutz in einer Notunterkunft auf Obdachlose mit Hund zu erweitern. “Wenn obdachlose Menschen 24 Stunden am Tag so intensiv mit ihren Vierbeinern zusammenleben möchten, sollte eine Stadt dafür eine Lösung finden, um diese Menschen in den Wintermonaten nicht unnötig einer Gefahr für Leib oder Leben auszusetzen”, meint AfD-Stadträtin Ellen Fenrich. Der meist recht kalte Februar naht, aber das Büro des derzeit zuständigen Sozialbürgermeisters Martin Lenz hat den Antrag kurzerhand und ohne Begründung auf den 18. Februar 2020 verschoben. “Das ist zwar rechtlich zulässig, aber rein menschlich gesehen, duldet die Sache keinen Aufschub. Selbst wenn danach noch etwas umgesetzt werden kann, ist es vielleicht schon zu spät”, zeigt sich Fenrich nachdenklich. Das Konzept, Obdachlose mit Hund gemeinsam in der Winter-Unterkunft unterzubringen, wurde in mehreren bundesdeutschen Großstädten schon erfolgreich durchgeführt. Die AfD-Fraktion ist sich einig: Die Stadt Karlsruhe hat in sozialer Hinsicht eine begrüßenswerte Vorreiterrolle inne; diese könnte durch Realisierung des vorstehenden Antrags weiter optimiert werden. Da darf unterschwellig auch kein Vorwand gesucht werden, um den Antrag, der Menschenleben retten kann, aus parteipolitischem Kalkül, zeitlich zu verschieben.
Als kleinere, wenn auch bei weitem nicht so gute Lösung sieht Stadträtin Fenrich die Möglichkeit, den Hund unentgeltlich im städtischen Tierheim für die Nacht abzugeben, um danach eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Erfrierungsschutz aufsuchen zu können. “Dann müsste das Tierheim aber entsprechend bezuschusst werden”, meint Fenrich abschließend.
(Foto: pixabay)
Autor:Dr. Paul Schmidt AfD Karlsruhe Stadt aus Karlsruhe |
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