Nachhaltiger Einsatz, KIT begleitet Projekt
Strohschallschutz am Karlsruher Ostring

Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie entstand im Rahmen der Seminarwoche „Enjoy the Silence“ im Mitmachgarten am Ostring eine Lärmschutzmauer aus nachhaltigen Materialien (v.l.): Lukas Fey, Manuel Michalski, Jonas Mörder, Janosch Weber, Simeon Grahl, Felix Galm, Theresa Schmitt, Luis Schuster, Juli Ruder, Thuc Anh Nguyen, Marlène Dorbach, Georg Krüger | Foto: Ralf Keßler
  • Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie entstand im Rahmen der Seminarwoche „Enjoy the Silence“ im Mitmachgarten am Ostring eine Lärmschutzmauer aus nachhaltigen Materialien (v.l.): Lukas Fey, Manuel Michalski, Jonas Mörder, Janosch Weber, Simeon Grahl, Felix Galm, Theresa Schmitt, Luis Schuster, Juli Ruder, Thuc Anh Nguyen, Marlène Dorbach, Georg Krüger
  • Foto: Ralf Keßler
  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. Auf dem Gelände des "Mitmachgartens" in Rintheim ist in Zusammenarbeit mit dem Gartenbauamt sowie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) eine nachhaltige Lärmschutzwand aus Stroh entstanden. Am Karlsruher Ostring wurde im Herbst 2022 das Gelände für einen gemeinwohlorientierten Garten frei. Auf über 5.000 Quadratmetern sollte hier ein lebendiger Ort für Begegnung, Kultur und Naturerfahrung entstehen. Inzwischen ist aus dieser anfänglichen Vision Wirklichkeit geworden: eine Gruppe aus etwa 30 Naturliebhabern bewirtschaftet dieses Gelände ehrenamtlich unter ökologischen und nachhaltigen Aspekten.

Da dieses Idyll im Stadtteil Rintheim vom Verkehrslärm des benachbarten vierspurigen Ostrings getrübt wurde, entwickelte Georg Krüger, Mitglied des Mitmachgartens, eine ganz besondere Idee: Eine Lärmschutzwand aus Stroh - der sogenannte „StrohSchallSchutz“. Er soll den Verkehrslärm reduzieren und so das Gärtnern und den Austausch im Gemeinschaftsgarten angenehmer gestalten.

Genieße die Stille
In einem koproduktiven Prozess entstand in Zusammenarbeit mit der Gartengruppe, dem Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Rahmen der Seminarwoche unter dem Titel "Enjoy the Silence" ("Genieße die Stille") eine Pilotstrecke nach dem Nachhaltigkeitsprinzip "Reduce, Reuse, Recycle".

Dabei kamen nicht nur gebrauchte Holz- und Ziegelmaterialien zum Einsatz, das Bauwerk kann künftig auch jederzeit rückstandslos in seine Einzelteile abgebaut werden. Auch bei den Fundamenten wurde auf Zement verzichtet. Stattdessen wurden natürliche Materialien wie Lehm, Steine, Kies und Sand eingesetzt.

Beim Entwerfen des experimentellen Bauwerks wurden die etwa 30 teilnehmenden Studierenden fachlich von der Architektin und Professorin am KIT, Andrea Klinge, sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern Janosch Weber und Michael Michalski von der Fakultät Architektur aus dem Fachgebiet Konstruieren und Entwerfen unterstützt. Die Ausführungen vor Ort begleitete Lehmbauerin und Architektin Marlène Dorbach. Die erforderlichen Gerätschaften wurden von Unternehmen gesponsert.

Bei dieser Kooperation wurde die Gartengruppe aber nicht nur beim Bau unterstützt; für die Studierenden bot sich hierbei eine gute Gelegenheit praktische Erfahrungen im nachhaltigen Bauen mit wiederverwendbaren Materialien zu sammeln und somit das Verständnis für nachhaltige Bautechniken zu festigen.

Strohballen aus der Schwäbischen Alb
In nur acht Tagen stemmte die Gruppe einen Testaushub, beschaffte eine Tonne recycelter Ziegelsteine und transportierte gepresste Strohballen aus der über 150 km entfernten Schwäbischen Alb mit privaten Fahrzeugen. Parallel zu den organisatorischen Aufgaben lief die Fragestellung nach der Finanzierung des Projektes. Nachdem die Gartengruppe diesen Vorschlag beim Gartenbauamt eingereicht hatte, konnte eine Förderung im Forschungsprojekt „GreenGROWnerShip“ in Aussicht gestellt werden. Ab Mai wurden Herangehensweisen diskutiert, Arbeitsgeräte beschafft, Infrastrukturen eingerichtet, Holzlatten zurechtgeschnitten, Fundamente gegraben, Mörtel angemischt, Schnüre gespannt, Ziegel gelegt sowie Strohballen aufeinandergestapelt. Nach monatelangen Vorbereitungen standen nach den ersten Tagen die ersten sechs Meter Strohwand, gute zwei Meter hoch.

Lärmmessungen durch das KIT
Ist der „StrohSchallSchutz“ auch tatsächlich dafür geeignet, um den Lärm im Gemeinschaftsgarten spürbar und nachweislich zu reduzieren? Um dies herauszufinden, wurden vor und nach dem Bau des „StrohSchallSchutzes“ Messungen durch das Karlsruher Institut für Technologie durchgeführt. Fazit: Das Bauwerk soll nach der Projektwoche weiter optimiert werden. Damit wirklich „Silence“ genießbar wird - das haben die Lärmmessungen ergeben - braucht es noch einige Meter mehr Strohwand. Außerdem ein stabiles Dach, welches die Naturmaterialien vor Feuchtigkeit schützt.

https://fek.ieb.kit.edu/index.php

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Autor:

Jo Wagner

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Karlsruhe Aktivitäten: Auch im Advent bietet die MS Karlsruhe beliebte Ausflüge an. | Foto: Thomas Adorff
2 Bilder

Karlsruhe Aktivitäten: Erlebnisse mit dem Rheinschiff

Leinen los und mit der MS Karlsruhe Sehenswürdigkeiten entdecken. Aktivitäten und Erlebnisse locken auch im Herbst und Winter. Karlsruhe Aktivitäten. Die Tage werden am Ende des Sommers immer kürzer, die Temperaturen draußen kühler. Die reizvolle Stimmung an Bord der MS Karlsruhe bleibt einzigartig. Oben auf dem Deck den zunehmend frischeren Fahrtwind zu spüren und in der Dunkelheit das Spiel der Lichter in den vorbeigleitenden Dörfer und Städte auf der badischen, pfälzischen oder elsässischen...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Digitale PR Karlsruhe: Bruno Williams berät seine Kunden rund um Online-PR, Social Media Ads und Display Ads im Content-Umfeld der Wochenzeitung WOCHENBLATT mit wochenblatt-reporter.de und der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ mit rheinpfalz.de.  | Foto: Bruno Williams

Digitale PR Karlsruhe: Mit Mediawerk Südwest in die Zeitung

Karlsruhe: Digitale PR über Gaststätten und Geschäfte wird in der Google-Suche schnell gefunden und erscheint im Umfeld der Zeitung.  Ansprechpartner für erfolgreiche digitale Media-Lösungen in Karlsruhe ist Digital Sales Manager Bruno Williams. Er berät seine Kunden rund um Online-PR, Social Media Ads und Display Ads im Content-Umfeld der Wochenzeitung WOCHENBLATT mit ihrem Online-Portal wochenblatt-reporter.de und der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ mit ihrem Online-Portal rheinpfalz.de.  Events...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.