Älteren Mitbürgern wird dadurch Teilnahme am öffentlichen Leben erschwert
Teil der Waldstadt wurde abgehängt
Karlsruhe. Fahrpreise hoch, Service runter: Nicht das erste Mal, dass die Verkehrsbetriebe Karlsruhe in den öffentlichen Fokus geraten.
Durch eine bauliche Maßnahme und die Teil-Einstellung der Buslinie 30 in der Waldstadt wurde jetzt älteren und mobilitätseingeschränkten Mitbürgern die Teilnahme am öffentlichen Leben erschwert. Dass Bürger eventuelle Einschränkungen bei Baumaßnahmen hinnehmen müssen, ist keine Frage. Üblich müsste aber sein, dass es annehmbare Alternativen gibt. Nicht so bei diesem Beispiel in der Waldstadt: Noch bis zum 27. November, so die bisherige Planung, fährt kein Bus der Linie 30 die Haltestellen im hinteren Bereich der Waldstadt mehr an. Schlichte Meldung: „Die Haltestellen Kolberger Straße, Elbinger Straße West und Europäische Schule können durch den Bus 30 nicht bedient werden.“ Ersatz? Keiner – rund zwei Monate lang!
Keine entsprechende Alternative
Aus dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wurde so fast ein Abhängen vom öffentlichen Leben. Grund sind Straßenbauarbeiten im vorderen Teil der Theodor-Heuss-Allee. Doch aktuell gibt’s für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen keine entsprechende Alternative – es sei denn, sie gehen einen deutlich weiteren Weg zur Straßenbahn – in die andere Richtung. Wer das in dieser Zeit nicht irgendwie privat organisiert, kommt erst Ende November wieder mit dem Bus weg.
Nutzer der Linie 30 im Bereich Klosterweg sind zudem bei KSC-Heimspielen auch 4, 5 Stunden lang ganz vom Bus abgehängt, denn dann werden vier Haltestellen einfach nicht bedient und die Abfahrtsstelle ist am Hirtenweg.
Diese Linie ist aber nicht das erste Mal im Fokus: Seit Anfang der Buddelei am Durlacher Tor – und das ist immerhin schon ein paar Jahre her – gibt’s an der Ersatzabfahrtstelle am Karl-Wilhelm-Platz weder ordentliches Licht, beleuchtete Fahrpläne, Dach gegen Regen noch eine passable Sitzmöglichkeit (das „Wochenblatt“ berichtete).
Dinge, die auch Senioren durchaus brauchen könnten. Das „Wochenblatt“ hat schon mehrfach in Sachen Service bei den Verkehrsbetrieben nachgefragt, doch kam stets die Antwort, „man werde die Situation überprüfen.“ Überprüft wurde vielleicht schon – aber geändert an diesem Zustand hat sich bis heute nichts. jow
Autor:Jo Wagner |
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