Blick in den Karlsruher Untergrund bei der Baustelle
Unterirdische Haltestellen in Karlsruhe erhalten ihr Innenleben

Läuft bald: In der Haltestelle Durlacher Tor werden Fahrtreppen eingebaut. | Foto: KASIG
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Karlsruhe. Die sieben künftigen unterirdischen Haltestellen der Kombilösung erhalten ihr Innenleben: An einigen Stellen ist inzwischen schon gut erkennbar, was die Fahrgäste der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) später einmal bei der Nutzung der neuen Anlagen der Kombilösung erwartet. So ist in den Haltestellen Kongresszentrum, Durlacher Tor, in der Zwischenebene über dem Gleisdreieck schon gut die endgültige Wandgestaltung der Treppenaufgänge und der Zwischenebenen zu erkennen. Die Handwerker, die mit einem Meißel die vom Rohbau mit glatter Oberfläche hinterlassenen Betonwände aufrauen („stocken“), sind derzeit in den Haltestellen Kronenplatz und Europaplatz aktiv und arbeiten Quadratmeter für Quadratmeter die großen Flächen ab, in dem sie die oberen zwei, drei Millimeter des Betons abplatzen lassen.

Rolltreppen und der Aufzüge kommen
Für den Komfort der Fahrgäste sind die Monteure der Rolltreppen und der Aufzüge zuständig: Sie haben wie im Durlacher Tor bereits Aufzüge in die dafür vorgesehenen Schächte „hineingestellt“ oder bereiten diese Schächte wie derzeit in der Haltestelle Kronenplatz mit Spachtel- und Malerarbeiten auf die Montage vor. In der Haltestelle Durlacher Tor werden auch die ersten Rolltreppen eingebaut: Diese werden vormontiert angeliefert und werden mit Seilzügen dann auf die betonierten Schrägen gelegt. In die späteren Betriebsräume werden wie an der Haltestelle Kronenplatz Doppelböden eingebaut, unter denen elektrische Kabel geführt werden können.

Viele Flächen haben die Handwerker zu bearbeiten, die mit der Verkleidung der Wände in den Haltestellen beauftragt sind: Die mit hunderten Bohrlöchern an der Wand zu befestigende Unterkonstruktion aus Stahl wird derzeit in den Haltestellen Durlacher Tor und im Kongresszentrum erstellt. Dem Anwachsen des Stroms der unterirdisch tätigen Handwerker entspricht das allmähliche Abrücken der Arbeiter, die noch den Rohbau ausführen. Lediglich in der Haltestelle Ettlinger Tor werden noch einige wenige Zwischenwände betoniert, zudem haben die Arbeiter noch die Betonage der Bahnsteige auf dem Plan.

Erheblich mehr Beton wird in der Kriegsstraße verbaut: Zwar ist der Autotunnel-Abschnitt im Baufeld W 2 zwischen Ritterstraße und Lammstraße im Rohbau hergestellt und wird derzeit mit Erdreich überschüttet, so dass auch der letzte verbliebene Turmdrehkran am Dienstag, 28. August, abgebaut werden kann. Dafür geht es aber gleich nebenan im Baufeld W 3 zur Sache: Zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor werden Bohrschablonen für die exakte Lage der Bohrpfähle hergestellt. Die so in der Erde errichteten Bohrpfahlwände und die in eine Schlitz- beziehungsweise Dichtwand eingesetzten Spundwände – auch an ihnen wird bereits gearbeitet - sichern die Baugrube nach außen und bilden außerdem die nach außen liegende Schalung beim Bau der Tunnelwände.

In den Baufeldern O 3 und O 4 zwischen Ettlinger Tor und Adlerstraße werden die Arbeiten der Vorwoche fortgesetzt: Großbohrgeräte stellen im Erdreich auf bis zu 20 Meter Tiefe eine „Wand“ her, die überschnittenen Bohrpfähle. Auf diese werden die „Kragarme“ betoniert, Betonwinkel oder Platten, die oben waagrecht auf den Bohrpfählen sitzen und über die Autos fahren, während die Arbeiter darunter den Tunnel betonieren..

Im Baufeld O 2 – es erstreckt sich im Bereich westlich und östlich vom Mendelssohnplatz bis zur Einmündung der Kapellen- in die Kriegsstraße beziehungsweise Ludwig-Erhard-Allee – entstehen neue provisorische Fahrbahnen und auch eine neue provisorische Kreuzung am Südende der Kapellenstraße, die den ein- und abbiegenden Verkehr aufnehmen wird und der am 24. August in Betrieb geht.

Im Baufeld O 1 in der Ludwig-Erhard-Allee ist der Tunnel weitestgehend im Rohbau hergestellt. Deshalb stehen derzeit nur noch die Wände der Ein- beziehungsweise Ausfahrtsrampen zur Betonage an. Der mehrere Meter breite Zwischenraum zwischen den beiden Tunnelbereichen wird mit Erdreich verfüllt.

Immerhin teilweise im Endspurt sind die Gleisarbeiten am Durlacher Tor: Am 26. August wird die Ost-West-Achse zwischen Kronenplatz und Gottesauer Platz in Betrieb genommen. Der Abzweig nach Nordosten in die Karl-Wilhelm-Straße Richtung Rintheim und Hagsfeld folgt zwei Wochen später. Außerdem wird an den nächsten Abschnitten der Fahrbahnen für Autos, der Radwege und der Fußgängerwege gebaut.

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Autor:

Jo Wagner

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