Kaffee, Kunst, Kultur & Kanäle
48 Stunden in Venedig
Reise. Rialto-Brücke, Dogenpalast, Gran Teatro La Fenice, Markusplatz, Seufzerbrücke oder Peggy Guggenheim Collection: 48 Stunden in Venedig sind schon sehr sportlich, aber machbar – dafür auch prallgefüllt mit Geschichte und Kultur. Aber keine Sorge, dazwischen bleibt genügend Zeit für einen Espresso in einem typischen Café, dem ein oder anderen Eintauchen in die Stadt oder recht entspannte Momente in einem Lokal mit Blick auf einen Kanal.
Anreise als Erlebnis
Schon die Anreise mit dem Flieger ist ein Erlebnis, wenn die Lagunenstadt unter den Tragflächen auftaucht und aus dem Gewirr der Häuser und Gassen dann auch die Türme hervorstechen. Direkt am Flughafen geht es dann aufs Wasser – durch die Lagune nach Venedig. Dort heißt es dann mit Gepäck durch die Gassen zum Hotel. Nehmen Sie eine zentrale Unterkunft, so kommen Sie bequem zu allen Punkten und Plätzen.
Stadt zu Fuß erleben
Koffer ablegen und los: Ob zum Campo Manin mit der Statue des geflügelten Löwen, der Rialto-Brücke oder zum Markusplatz mit seinem tollen Ensemble rund um den Campanile: Auch ohne Plan oder elektronische Hilfsmittel kommt man durch, kann sich treiben lassen, erkundet dazu auch jede Menge „unbekanntere“ Plätze. Zudem lässt sich das Flair der Stadt so am besten erfassen. Keine Sorge: Umwege werden sicherlich beim Gewirr der Kanäle dabei sein, aber so richtig verlaufen ist eher schwierig, denn an so gut wie jeder Ecke sind Richtungsschilder zu finden: „Markusplatz“ oder „Rialto“.
Wer ein Café mit Geschichte mag, ist im „Caffè Florian“ am Markusplatz richtig. Nicht ganz günstig, aber man hat das Gefühl, man sitzt stilvoll mittendrin. Kleine Anmerkung: Auf der Rechnung kann – wenn musiziert wird – leider dann auch mal der Begriff „Supplemento Musica“ auftauchen. Dann wird für die musikalische Begleitung auch „etwas“ verlangt! Hier gibt's noch ein kleines Vido zum Thema Kaffee in Venedig, Link: https://www.arte.tv/de/videos/113463-003-A/venedig-nichts-geht-ohne-koffein/
Früh morgens los
Bewegen Sie sich in Venedig wenn möglich antizyklisch, also schon früh morgens los, bevor die Masse der Tagestouristen vom Festland kommt, und es hat dazu den Vorteil, dass Sie „Serenissima“, die Durchlauchtigste, in schönem Licht und beim „Aufwachen“ erleben. Ob schneller Espresso am Rialtomarkt oder an einem anderen Platz: Gehen Sie einfach auch mal an den Tresen für ein Getränk, schauen Sie dem Erwachen der Stadt zu – es ist deutlich günstiger als am Markusplatz. Übrigens zeigen sich die Kaffeebohnen aus venezianischen Röstereien heller als bei uns gewohnt – aber sie schmecken dennoch vollmundig! Die Viertel abseits der üblichen Laufwege werden Sie ansprechen, zum Beispiel das authentische „Sestiere Castello“, der östlichste Bezirk. Dazu am frühen Abend in einer „Bàcari“ vorbeischauen, einer Weinbar, venezianische Tapas probieren, die „Cicchetti“.
Vielfalt der Stadt
Venedig ist eben alles: Kulisse, Theater, Lokal, alte aber lebendige Stadt, Kunst- und Kulturhochburg, Café, Kanalgewirr mit vielen kleinen Inseln. Wir haben festgestellt: Sich in der Stadt zu „verlieren“, macht geradezu den Reiz aus, denn an jeder Ecke entdeckt man wieder Neues und Ansprechendes. Übrigens auch beim Shopping. Klar gibt es in Venedig alle großen Geschäfte: Aber Murano-Glas, Masken oder Lederwaren finden sich auch in kleinen Nebenstraßen, alles andere gibt’s überall auch. Ein echter Hingucker ist aber das Luxuskaufhaus „Fondaco dei Tedeschi“ – nicht unbedingt wegen des Angebots, sondern wegen des tollen Cafés in der Halle und der Aussichtsplattform mit Blick über die Rialto-Brücke! Einkaufen mit Stil: Ein Supermarkt mit besonderem Ambiente ist das „Teatro Italia“ – in einem ehemaligen Theater.
Kanäle sorgen auch für Umwege
Mit den Vaporetti, den Wasserbussen, kommt man gut durch Venedig, auch zum Lido, nach Murano oder Burano; doch wer Taxi oder Gondel nutzen möchte, zahlt deutlich mehr. Aber um die Stadt richtig zu erleben, muss man eh zu Fuß unterwegs sein, trotz der über 170 Kanäle. Aber keine Sorge, an so gut wie jeder Kreuzung finden sich Hinweise – und schließlich ist manches Mal der kürzeste Weg auch nicht unbedingt der schönste! Aber mal ehrlich: In Venedig ist der Weg das Ziel, das Erleben der Stadt.
In diesem Jahr gibt’s neben dem Karneval noch ein paar interessante Termine in Venedig; die 60. Kunstbiennale ab 20. April, die „Regata Storica“ am 1. September, Filmfestspiele ab Ende August, die „Venice Fashion Week“ ab Mitte Oktober. Dazu feiert die Stadt den 700. Todestag von Marco Polo, den Sohn einer venezianischen Händlerfamilie. Immer einen besonderen Besuch wert ist „Squero di San Trovaso“, ein altes Werftgebäude im südlichen Stadtteil Dorsoduro, in dem Gondeln gebaut und repariert werden. Von der Osteria gegenüber kann man bei einem „Sprizz“, dem typischen venezianischen Mixgetränk aus Prosecco oder Weißwein und Mineralwasser und Likör, Zeit und Anblick genießen. Im Viertel liegt auch der Campo Santa Margherita mit etlichen schönen Restaurants, da lohnt sich der Gang durch die Gassen. (jow)
Praktische Tipps: Anreise mit Pkw, Flieger (Lufthansa fliegt von Frankfurt oder Stuttgart, andere Linien nicht unbedingt direkt zum Flughafen Marco Polo) oder der Bahn: Mit dem (Nacht)-Zug (da gibt es Sonderangebote ab München) direkt zum Bahnhof Santa Lucia am Canal Grande oder bei Anreise mit dem Flieger vom Flughafen aus dann mit einer stilvollen Anfahrt mit Wassertaxi (teuer) oder Shuttle von „Alilaguna“. Die „Eintrittsgebühr für Venedig“ (5 Euro, nur für Tagesgäste) gilt übrigens erstmals in diesem Jahr – an 29 Testtagen. Auch Übernachtungsgäste müssen sich vorab (kostenlos) registrieren. Die generelle Einführung soll dann 2025 erfolgen. Wenn Sie nur wenig Zeit in Venedig verbringen, sollten Sie im Kern übernachten. Hilfreich kann auch der „Venice Pass“ sein, mit dem Besucher Eintritte und Fahrkarten als Pauschale buchen können. Erste Infos vorab gibt's zum Beispiel im "Marco Polo" oder "Guide me" zu Venedig, Infos online unter www.visitvenezia.eu
Autor:Jo Wagner |
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