Die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs
Elektrifiziert und automatisiert

Foto: Pixabay

Baden-Württemberg. Verkehrsminister Winfried Hermann hat am Mittwoch, 18. November, in einer Videokonferenz den Startschuss für die erste Phase eines historischen Forschungsprojektes auf dem Weg zum autonomen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Baden-Württemberg gegeben. Im Rahmen des Projektes „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“, kurz RABus, wird der Einsatz großer, vollautomatisierter Busse wissenschaftlich erforscht und auch real erprobt. Es entstand aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft BW.

Die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung eines wirtschaftlichen und zuverlässigen Fahrbetriebs mit vollautomatisierten Fahrzeugen ist von großer Relevanz für die Zukunft des ÖPNV. Mit dieser Technologie kann die Einführung eines attraktiven, bezahlbaren und umweltfreundlichen 24-Stunden-, von Haus zu Haus Busshuttleangebotes im Land, angeboten werden.
Das Projekt soll im Ergebnis eine Beurteilung einer landesweiten Übertragbarkeit und Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für die technische Umsetzung und die betriebliche Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit umfassen. Außerdem sollen rechtliche Belange und verkehrliche Wirkungen des landesweiten Einsatzes eines weitgehend fahrerlosen Busshuttlebetriebes mit „Normal“-Geschwindigkeiten berücksichtigt werden.

Der Konsortialführer des Projektes am Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren (FKFS) an der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Reuss sagte: „Ich freue mich mit dem Konsortium sehr über die bislang einmaligen Projektinhalte, die wir nun angehen, und natürlich über die Förderung des Landes“.
Verkehrsminister Hermann: „Wir wollen einen großen Innovationsschritt im Busverkehr hin zu einem bedarfsgerechten und flächenhaften Busangebot. Die Entwicklung hin zum vollautomatisierten und dann fahrerlosen Busshuttleverkehr ist hierzu einer der vielversprechendsten Wege. Ich sehe unsere Förderung als gute Investition für die Zukunft und freue mich sehr über die Zusammensetzung einer kompetenten Projektgruppe.“
Derzeit sind in Deutschland automatisierte Busse vereinzelt und nur mit vielen Einschränkungen unterwegs, wie zum Beispiel extrem niedriger Geschwindigkeit, mit Sicherheitsfahrer, kleinste Busse, kurzer Demonstrationsbetrieb. Dies führt zu unattraktiven Fahrzeiten und damit zu einer geringen Akzeptanz und wenig Nutzung. Ein weitgehend flächenhaftes und ganztägiges Angebot gibt es heute nicht mal in Ansätzen.

Im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung hat Verkehrsminister Hermann den Förderbescheid an das Konsortium, bestehend aus dem Forschungsinstitut für Kraftwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart, dem Karlsruher Institut für Technologie, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, dem Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH mit DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH und ZF Friedrichshafen übergeben.
Das „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land (RABus)“ ist eine der präferierten Maßnahmen der strategischen Landesziele zur automatisierten und vernetzten Mobilität in Baden-Württemberg. ps

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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