Basketball
Enges Duell im vierten Spiel gegen die Dragons – LIONS ziehen ins Halbfinale ein
Am 12. Mai waren in Quakenbrück bei Spielern, Verantwortlichen und Fans starke Nerven gefragt – und zwar sowohl bei den PS Karlsruhe LIONS als auch bei den Artland Dragons, die Gastgeber der vierten Partie im Viertelfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA waren. In der Best-of-Five-Serie stand es zuvor 2:1 für das „Karlsrudel“, das zunächst die Auftaktbegegnung zu Hause deutlich für sich entschieden hatte, danach aber im zweiten Duell bei den Dragons regelrecht unter die Räder gekommen war. Am vergangenen Mittwoch dann legten die LIONS, zurück in Baden, mit einem überzeugenden Sieg den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale, den sie nun beim 80:83 in der Artland Arena perfekt machten. Die Niedersachsen forderten dem Karlsruher Team alles ab und hätten fast noch ein Entscheidungsspiel erzwungen. Doch in Summe stehen die LIONS nun verdient in der nächsten Runde.
Zunächst gingen die 500 Kilometer weit gereisten Gäste in Front und präsentierten sich auch in der Defense griffig. Doch im Angriff offenbarten die LIONS früh Defizite und leisteten sich bereits in den ersten vier Minuten vier Turnover. Hinzu kamen schon bald Zuordnungsprobleme in der Verteidigung. So stand es nach sechs Minuten 14:7 für die Hausherren. Die Gäste hatten Gesprächsbedarf und nahmen daher ihre erste Auszeit. Wenig später war ihr Rückstand allerdings sogar zweistellig. Erst dann zeigten sich die LIONS wieder etwas sortierter und schoben sich mit einem schnellen 7:0-Lauf wieder heran. Das erste Viertel ging trotzdem mit 19:14 an die Dragons. Das Löwenrudel erwischte mit zwei verwandelten Distanzwürfen einen perfekten Start in den folgenden Spielabschnitt und führte 60 Sekunden nach Wiederbeginn etwas unerwartet. Nach einer Unterbrechung durch eine Auszeit der Gastgeber zeigte sich Karlsruhe jedoch erneut anfällig für Fehler. Das Spiel war nun eng, spannend und deutlich attraktiver als noch im ersten Abschnitt. Die letzten Minuten vor der Halbzeit gehörten den Dragons, die ihren Vorsprung im Vergleich zum ersten Viertel ein kleines bisschen ausbauen konnten. Zur Spielmitte stand es 44:37. Auch nach der Rückkehr aus den Kabinen machte zunächst Quakenbrück den smarteren Eindruck und setzte sich erneut zweistellig ab, bevor die LIONS wieder zu ihrer Linie zurückfanden und ihren Rückstand auf fünf Zähler reduzierten. Dann aber hatten die Gastgeber erneut – nicht nur optisch – ein Übergewicht und hielten ihren Kontrahenten erfolgreich auf Distanz, wenngleich sie sich nicht wirklich absetzen konnten. Die abschließenden zehn Minuten begannen beim Spielstand von 60:55 und sollten es in sich haben. Karlsruhe war nun in fast allen Situationen deutlich konsequenter als noch in den vorherigen Phasen der Begegnung und eroberte in Minute 33 die Führung zurück. Auffällig dabei: Die verbesserte Defense-Arbeit der LIONS, die maßgeblich dazu beitragen sollte, dass die Dragons trotz guten Spielaufbaus keinen Lauf mehr anbringen konnten. Trotzdem blieb es bis zum Spielende eng und das Duell stand mehrmals an einem Kipppunkt. Immer wenn die Gäste vorlegten, kam postwendend der Konter. Der Favorit behielt am Ende die Nerven und verwandelte den „Matchball“ zum entscheidenden 3:1.
Bester LIONS-Schütze des Abends war Lovell Cabbil mit 19 Punkten, gefolgt von Bazoumana Koné (17 Punkte), Lorenzo Cugini (13), und Darko Bajo (10). Kapitän Maurice Pluskota kam lediglich auf sechs Zähler und blieb damit weit unter seinem Wert von durchschnittlich 15 Punkten, erreichte aber wieder seinen exzellenten Durchschnitt von 10 Rebounds pro Partie, und leistete damit einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Mannschaft. Karlsruhe hat sich ein „Endspiel“ am kommenden Sonntag erspart – im Gegensatz zum kommenden Halbfinal-Gegner. Denn zwischen den Tigers Tübingen und den Eisbären Bremerhaven steht es nach vier Begegnungen 2:2. Der Sieger der entscheidenden Partie am 14. Mai in der Neckarstadt trifft dann am 18. Mai auf das Karlsrudel.
Autor:Benedikt Rieker aus Karlsruhe |
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