Karlsruher verlieren deutlich gegen Kiel
Fehler & fehlende Zuordnung führen zum 1 zu 4
KSC. Keine leichte Ausgangslage vor dem Spiel gegen Kiel: 4 Spiele in Folge kassierten die Blau-Weißen in Folge Pleiten. Kein Wunder, dass Trainer Christian Eichner vor dem Spiel gegen die Norddeutschen auf Nachfragen mitunter dünnlippig antwortete. Aber ehrlich: Die Zeit der Plattitüden muss endlich vorbei sein. Es ist offensichtlich, dass in Abwehr und Sturm massive Probleme sind. Das lässt sich seit Wochen an den Ergebnissen ablesen. Antworten, wie "wir wissen das", "die Mannschaft weiß das", "wir sagen das", helfen da auch nicht, denn es sind mitunter haarsträubende Fehler, die im Spiel gemacht wurden. Fehler, die dazu meist gleich bestraft wurden. Das schmerzt doppelt!
Vorgenommen hatte sich Eichner mit seinem Team vor dem Spiel, das er als "50-50-Spiel" bezeichnete, einiges. So sollten in Abwehr und Angriff die Fehler ausgemerzt werden, volle Konzentration herrschen auf die jeweilige Situation - und seine Spieler sollten schon früh mit der Verteidigung anfangen, nicht erst im Strafraum.
Kiel begann bei bestem Fußballwetter selbstbewusst - aber vom KSC war in den ersten Minuten nichts zu sehen. Leider. Der KSC wirkte so, als ob er sein Selbstbewusstsein in der Kabine gelassen hat! Kein Zeichen, nur mitspielen?!?
Da passt auch das 0 zu1: Ein Eigentor, Breithaupt hat die Kugel, gerät unter Druck & spielt die Kugel lang zurück zum Keeper. Naja, aber Gersbeck steht neben dem Tor - und kommt nicht mehr ran! Das Tor werden wir sicher bei Zeidler in der Kategorie "Kacktor" wieder sehen! Das Schlimme: Die Führung ist auch noch verdient!
30. Minute, das 0 zu 2: Wieder ein individueller Fehler, der sofort bestraft wird. Kiels Angreifer bekommt die Kugel im 16er, Verteidiger Franke ist dran, rutscht aber weg ... Wriedt trifft platziert!
2 Tore in einem Spiel, das an sich im Mittelfeld ohne echte Torchancen stattfindet - aber der KSC machte eben 2 Fehler - und die wurden bestraft!
Halbzeit.
Die Halbzeitansprache von Eichner hätten wir gerne gehört, denn des Trainers Gestik am Spielfeldrand war schon in der 1. Hälfte deutlich! Aber es wird nur Rapp für Cueto eingewechselt
Auf alle Fälle hat sich der KSC nun wohl gefunden, macht Druck, erarbeitet sich zumindest im Ansatz Chancen.
Aber wieder gibt's Aussetzer in der Abwehr. Wo sind die Spieler mit ihren Gedanken bei solchen Momenten?
Heise verschätzt sich bei einer Flanke, muss zusehen, wie Reese die Kugel munter annehmen kann, doch im letzten Moment rettet Franke für den geschlagenen Gersbeck!
Doppelwechsel (63.) beim KSC, Jakob und Nebel kommen für Heise und Choi - vier Minuten später fällt das 0 zu 3!
Wieder kommt die Kugel in die Mitte, wieder vorbei an den KSC-Verteidigern, diesmal macht Reese aber das Ding!
72. Doppelwechsel; Batmaz & Kaufmann für Schleusener und Arase - und gleich fällt ein Treffer, 1 zu 3, aber auch wieder ein Abwehrfehler: Kiels Hintermannschaft ist sich nicht einig, Rapp geht dazwischen und aufs Tor - und trifft!
Brechstange? Nicht wirklich!
Kiel mauert, der KSC macht im Ansatz Druck. Leider verletzt sich Ambrosius ohne gegnerische Einwirkung, so dass der KSC mit 10 Spielern die letzten Minuten spielen muss.
Ohne richtig Druck zu machen, gehen die Minuten rum - und Kiel macht sogar noch das 1 zu 4!
Das ist in gewisser Weise "Lohn" der massiven Schludrigkeit im Spiel, als von einem Fehlpass über fehlende Zuordnung bis hin zu schlechten Laufwegen alle zuschauten: Wieder eine Flanke von links, in der Mitte sind Lücken, Wriedt ist da & macht das Ding.
Abpfiff: Deutlich ist die Kritik der Zuschauer zu hören. Es waren mal rund 15.000 - zum Schlusspfiff hatten sich die Reihen schon sichtbar gelichtet, aber die waren dafür noch sehr deutlich mit ihrer Kritik zu hören.
Fazit
In der Abwehr gab es viel zu häufig die Situation, "nimm Du ihn, ich hab ihn sicher!"
Klare Ansage: Das darf nicht sein! Das sind Basics im Fußball, besonders für Profis!
Ausblick
In aller Deutlichkeit: Mit einer solchen Leistung wie heute kann man sich die Anreise zum Betzenberg für das Südwestderby schenken. So wird nichts zu holen sein! Das war in weiten Teilen des Spiels einfach nicht reif für die 2. Liga.
Aktuell ist der KSC mitten im Abstiegskampf!
Stimmen zum Spiel:
„In der 1. Halbzeit sind wir gut aufgetreten, und das erste Tor hat uns schon gut in die Karten gespielt“, so Marcel Rapp. Dann lief es einfach für Kiel.
„Der Gegner ist sehr gut ins Spiel gekommen“, befand Eichner: Kiel habe nicht viele Torchancen gehabt, doch der KSC habe es Kiel gewissermaßen dann serviert. „Das 0 zu 2, wir attackieren nicht gemeinschaftlich. Wir hatten aber kurz nach der Pause die Chance, einen Fuß wieder ins Spiel zu bekommen“, so Eichner, „aber wir schaffen es nicht, machen erst das Tor zum 1 zu 3, aber eben kein zweites Tor und fangen dann noch eines.“ Jetzt müsse sein Team gut unterstützt werden, denn gleich am Dienstag geht es nach Lautern. Eichner fand auf der Pressekonferenz auf jeden Fall genügend Gründe, warum es nicht lief, „das müsse man auch mal akzeptieren.“
Sind Nachverpflichtungen ein Thema in der Winterpause? Das wisse der Sportdirektor, so Eichner – jetzt gelte es, „Ruhe bewahren, den Jungs Vertrauen schenken. Mich interessiert, was die Mannschaft auf dem Platz zeigt – und das war in der ersten Hälfte zu wenig für die 2. Liga!“
Autor:Jo Wagner |
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