Ganz knapp am Turniersieg gescheitert
Regio-Cup: Männlicher BHV-Nachwuchs wird Zweiter – Weibliche Jugend sorgt immerhin für einen versöhnlichen Abschluss
Neureut. (bz) Bei hochsommerlichen Temperaturen galt es für den badischen Handballnachwuchs am Sonntag kühlen Kopf zu bewahren. Der Regio-Cup bei der TG Neureut bot für den weiblichen 2008er und den männlichen 2007er Jahrgang eine hervorragende Gelegenheit, um sich ein Bild über den derzeitigen Leistungsstand zu machen.
Auch wenn es am Ende nicht ganz für den Turniersieg gereicht hat, zog Julian Zipf ein sehr positives Fazit: „Darauf können wir aufbauen, schließlich sind wir nur wegen den schlechteren Torverhältnisses Zweiter geworden.“ Der Trainer des männlichen Nachwuchses sah vieles gut bis sehr gut von dem umgesetzt, was er zusammen mit seinem Trainerteam und der Mannschaft einstudiert hat. „Defensiv haben wir sehr gut gearbeitet, darauf haben wir im Training zuletzt auch sehr viel Wert gelegt“, erläuterte er. Mehr als 17 Gegentore kassierte die badische Auswahl in keiner der vier Partien über jeweils zwei Mal 15 Minuten. Obendrein blieb sie ungeschlagen.
Kurzfristig musste der Modus bei den Jungen geändert werden. Bas-Rhin sagte leider ab, weshalb aus zwei Dreier-Gruppen eine große Fünfer-Gruppe wurde, in der jeder einmal gegen jeden antrat. Daher kam dem Duell zwischen Baden und Württemberg ein gewisser Finalcharakter zugute. Beide hatten zuvor je einen Sieg gefeiert und rechneten sich Chancen auf den Turniersieg aus.
„Ganz ehrlich, wir haben den Sieg verschenkt“, konstatierte Zipf und meinte damit den Drei-Tore-Vorsprung 50 Sekunden vor Schluss. Er fügte hinzu: „Eigentlich kann man es sich nicht vorstellen, aber wir haben es geschafft durch viele technische Fehler den Vorsprung aus der Hand zu geben.“ Letztlich endete das Duell 18:18, womit die Ergebnisse gegen die Konkurrenten über den Turniersieg entschieden. Württemberg siegte gegen jeden der drei Kontrahenten aus Hessen, Südbaden und Saar deutlicher, weshalb der Gesamtsieg für den HVW vollkommen in Ordnung ging.
Weibliche Auswahl arbeitete an den vielen technischen Fehlern
Der positive Abschluss stimmte Andreas Biedermann und seinen 2008er Jahrgang der weiblichen Jugend um einiges optimistischer für die nahe Zukunft, als es die Situation wenige Stunden zuvor erahnen ließ. „Um ehrlich zu sein, haben wir uns etwas mehr erhofft“, gab er offen zu und sah in den ersten beiden Spielen, „leider deutliche Niederlagen aufgrund vieler technischer Fehler.“
Was ihm allerdings sehr imponierte, war die Art und Weise, wie seine Spielerinnen mit diesen Rückschlägen umgegangenen sind. Er verriet: „Die Mädels haben sich daraufhin zusammengesetzt und angesprochen, was sie besser machen können. Wir haben ihnen als Trainer zusätzliche Maßnahmen an die Hand gegeben und dann lief es merklich besser.“
Nach den zwei deutlichen Niederlagen gegen das Saarland und Bas-Rhin in der Gruppenphase, lieferten sie sich im Spiel um Platz fünf einen offenen Schlagabtausch mit der hessischen Auswahl und verloren denkbar knapp mit 22:23. „Darauf können wir aufbauen. Die Mädchen haben gemerkt, wie es funktionieren kann“, schließt Biedermann seine Zusammenfassung zum Sonntag und blickt erwartungsfroh auf die nächste Herausforderung.
Den Turniersieg bei den Mädchen sicherte sich der Handball-Verband Saar nach einem dramatischen Endspiel-Erfolg gegen Württemberg (16:15).
Ende Juli, Anfang August steigt das Süd-Camp in der Landessportschule Albstadt mit weiteren Vergleichen mit den Landesverbänden aus Bayern, Sachsen, Württemberg sowie Südbaden.
Dann ist auch der männliche 2008er Jahrgang wieder im Einsatz. „Da bekommen wir die Gelegenheit zur Revanche mit Württemberg“, so Zipf, der den Fokus im Training bis dahin, „auf das Offensivspiel“, legen will.
Was Biedermann und Zipf unabhängig voneinander berichteten, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Spielerinnen und Spieler. „Es sind viele Trainings ausgefallen, weshalb die Grundlage ein Stück weit fehlt. Jetzt zeigt sich, wer es will und den Biss hat, ein bisschen mehr als die anderen zu machen“, sagte Biedermann. Zipf bedauerte, „dass die Jungs ein Jahr Leistungssport mehr oder weniger verloren haben.“
Ergebnisse:
Weibliche Jugend
Gruppe A: Südbaden – Hessen 15:14, Hessen – Württemberg 15:17, Württemberg – Südbaden 21:16; Gruppe B: Bas-Rhin – Baden 20:9, Baden – Saar 10:19, Saar – Bas-Rhin 24:15.
Halbfinale: Württemberg – Bas-Rhin 16:12, Südbaden – Saar 15:20.
Spiel um Platz 5: Hessen – Baden 23:22.
Spiel um Platz 3: Bas-Rhin – Südbaden 18:19.
Finale: Württemberg – Saar 15:16.
Männliche Jugend
Hessen – Südbaden 21:18, Baden – Saar 17:14, Südbaden – Württemberg 19:24, Saar – Hessen 13:18, Württemberg – Baden 18:18, Südbaden – Saar 16:13, Württemberg – Hessen 29:17, Baden – Südbaden 20:18, Saar – Württemberg 14:29, Hessen – Baden 9:10.
Tabelle: 1. Württemberg 7:1 Punkte; 2. Baden 7:1, 3. Hessen 4:4, Südbaden 2:6, Saar 0:8.
Autor:Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe |
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