Wieslochs Frauen krönen perfekte Hauptrunde

Handball: Badenliga-Frauen der TSG schlagen Nußloch und ziehen mit zehn Siegen aus zehn Spielen in die Playoffs ein – Rots Männer hoffen auf viele Rückkehrer bis zum nächsten Wochenende

Karlsruhe. (bz) „Das Spiel ist schnell erzählt“, sagte Sebastian Thome, Trainer des Männer-Badenligisten TSV Rot. 18:21 (7:11) unterlagen seine Schützlinge beim Zweiplatzierten TV Knielingen, was in Anbetracht der personellen Umstände ein mehr als respektables Ergebnis war. „Wir hatten nur noch sechs Feldspieler übrig und haben den Rest aus der zweiten Mannschaft aufgefüllt“, erklärte Thome, wie stark die Coronaausfälle seine Mannschaft gebeutelt haben.
Der verbliebene Haufen lieferte dem Spitzenteam einen harten Kampf und schnupperte sogar ein klein wenig an der Sensation. Letztlich fehlte dem dünnen Kader jedoch die Durchschlagskraft, die bis zum kommenden Wochenende wieder gegeben sein soll. Der Trainer drückte seine Hoffnung in folgende Worte aus: „Soweit es eben geht, sind wir für die Entscheidungsspiele gewappnet. So etwas erlebt man als Handballer nicht oft und dabei wird sehr viel auf die Tagesform und vor allem auf den Kopf ankommen.“
Das ersehnte Heimrecht für die Aufstiegsrunde ist weg. Die HSG St.Leon/Reilingen unterlag bei der SG Pforzheim/Eutingen II mit 31:33 (14:19) und bekommt es in der Abstiegsrunde zuerst mit der SG Heddesheim zu tun. Pforzheim/Eutingen II kann dagegen in der Aufstiegsrunde befreit aufspielen.
Dieser Sieg kann sehr wertvoll werden. Mit 30:29 (12:15) gewann der HSV Hockenheim bei der SG Stutensee-Weingarten und hat sich auf den letzten Drücker das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde gegen den Abstieg gesichert. Stutensee-Weingarten beendet die B-Gruppe dagegen als Letzter und startet nächste Woche als Außenseiter das Unternehmen Klassenerhalt. Mann des Spiels war zweifelsohne Hockenheims Aljosa Halilovic mit elf Toren.
Mit einer absehbaren Niederlage beendete der TV Eppelheim die Hauptrunde in der A-Gruppe. Beim 23:35 (8:19) in Friedrichsfeld gab es nichts zu holen. In die Abstiegsrunde startet die Erb-Sieben als Außenseiter.
Die TSG Eintracht Plankstadt hat überhaupt nichts anbrennen lassen. Das 28:19 (17:9) gegen die SG Heddesheim sicherte der TSG ihren Platz in der Aufstiegsrunde, wo sie es mit dem Zweitplatzierten der B-Gruppe, dem TV Knielingen, zu tun bekommt. Plankstadts Julian Maier ragte beim Heimsieg mit zwölf Treffern heraus und erzielte damit doppelt so viele wie der zweiterfolgreichste Schütze auf der Platte, sein Teamkollege Nicolas Großhans.
Doppelt so viele Tore sprechen für eine klare Sache. Die Badenliga-Frauen der A-Gruppe des TSV Amicitia Viernheim fuhren über die HG Saase regelrecht hinweg und gewannen mit 28:14 (13:10). In Halbzeit zwei spielte sich der TSV in einen Rausch und setzte sich Tor um Tor ab.
Wenig überraschend untermauerte der TV Brühl bei der HG Oftersheim/Schwetzingen seine Spitzenposition und geht als erster der A-Gruppe in die Aufstiegsrunde. Die HGO hatte beim 21:27 nichts zu bestellen, sie lag ab der 13. Minute durchgängig in Rückstand.
Plötzlich hat der TV Viktoria Dielheim 4:16 Punkte auf dem Konto und darf ernsthaft an den Klassenerhalt in der Frauen-Badenliga glauben. Am Freitag konnte die HG Königshofen/Sachsenflur nicht antreten in der Leimbachhalle und am Sonntag ließ der TV einen krachenden 33:23-Heimsieg gegen die SG Stutensee-Weingarten folgen. Zehn verschiedene Torschützinnen lassen darauf schließen, dass die Mannschaft von Trainer Ralf Pichler pünktlich zur entscheidenden Saisonphase die nötige Form gefunden hat, um sich ein weiteres Badenliga-Jahr zu erspielen.
Sie haben es tatsächlich geschafft. 39:26 (22:14) nahm die TSG Wiesloch die SG Nußloch in deren eigener Halle auseinander. Es war der zehnte Sieg im zehnten Spiel, die TSG hat die B-Gruppe eindrucksvoll gewonnen und geht als ganz heißer Aufstiegsfavorit in die Playoffs. „Das war noch einmal ein Handball-Gewitter, das meine Mädels über die Nußlocherinnen hereinbrechen ließen“, sagte Wieslochs stolzer Trainer Frank Gerbershagen. Nicht aufzuhalten waren Carolin Klevenz und Alina Frick mit jeweils zehn Toren. Für die anstehenden Entscheidungsspiele haben Coach und Mannschaft ein klares Ziel, wie Gerbershagen versichert: „Wir wollen in die BWOL aufsteigen und werden das Training noch einmal gezielt darauf ausrichten.“
In der Parallelgruppe A beendete der TSV Rot die Hauptrunde mit einer 17:26-Niederlage gegen die SG Heddesheim. Während sich die Heddesheimerinnen für die Aufstiegsrunde qualifizierten, beginnt der TSV die Abstiegsrunde als Schlusslicht der A-Gruppe.
Beinahe ging es schief, in den Schlussminuten behielten die Verbandsliga-Männer der A-Gruppe des TSV Wieblingen jedoch die Nerven und sicherten sich dank des 30:28 (11:11) ihren ersten Tabellenplatz vor dem punktgleichen TSV Handschuhsheim. Lediglich einen weiteren Zähler dahinter rangiert die TSG Germania Dossenheim auf dem dritten Platz.
Bereits am Freitagabend trafen sich der TV Ispringen und die SG Odenheim/Unteröwisheim in der Männer-Verbandsliga B. Das Heimteam setzte sich dabei mit 33:28 durch und musste 24 Stunden später erneut rein. Bei der Spitzenmannschaft des TSV Rintheim war dagegen nichts zu holen, die Gastgeber feierten ein klares 41:27 und scheinen bestens gerüstet zu sein für die Aufstiegsrunde.
Für einen Paukenschlag sorgte die TG Eggenstein. Der 28:18-Sieg gegen die TGS Pforzheim II nützte unterm Strich aber nichts, da dieses Ergebnis nicht in die anstehende Abstiegsrunde übernommen wird. Dennoch ist ein Erfolg immer positiv für das Selbstvertrauen.
Gleiches gilt für die SG Odenheim/Unteröwisheim, die zuhause 25:24 (12:11) gegen die HSG Ettlingen gewonnen hat. Ab nächster Woche kämpft die SG gegen den Abstieg, während die HSG vom Aufstieg in die Badenliga träumen darf.
Dieser Sieg kann in der Tat noch sehr wertvoll werden. Am Samstagabend gewann die SpVgg Ilvesheim zum ersten Mal in dieser Saison in der Frauen-Verbandsliga A. Es gab ein 23:17 gegen den TSV Birkenau II, und deshalb darf die SpVgg mit ganz frischem Selbstvertrauen in die Abstiegsrunde, für die sie die zwei Punkte mitnimmt. Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich der TV Schriesheim und der HC Mannheim-Vogelstang. Das 25:24 (11:11) bescherte dem TV Rang drei in der Tabelle, der unterlegene HC muss sich dagegen als Fünfter in die Abstiegsrunde begeben.
Am Freitagabend beendeten die TG Pforzheim II und die TG Neureut die Hauptrunde der B-Gruppe. Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt – Pforzheim hatte beim 34:19-Erfolg keine großen Probleme. Zwei Spielerinnen drückten der Partie eindeutig ihren Stempel auf. Valentina Beodorski (10) und Melissa Engeln (9) trafen nach Belieben.
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.