Wieslochs Frauen stürmen ins Finale
Handball: Die TSG lässt gegen Viernheim nichts anbrennen – Rintheim bei Badenliga-Frauen und Verbandsliga-Männern im Finale
Karlsruhe. (bz) Wirklich in Gefahr ist das Finale in der Männer-Badenliga-Aufstiegsrunde nicht geraten. Die HG Oftersheim/Schwetzingen II führte beim 30:27-Sieg gegen den TV Hardheim nahezu über die komplette Spielzeit, wobei sie sich aber nie sicher sein konnte. Das Hinspiel endete 25:25 und sorgte so im Rückspiel bis in die Schlussminute für Spannung, die Steven Beck mit dem Endstand, seinem 13. Tor des Abends, endgültig beseitigte und für großen Jubel bei der HGO sorgte.
Finalgegner von Oftersheim/Schwetzingen II ist der TV Knielingen. Dafür genügte eine 24:25-Niederlage im Rückspiel beim TSV Amicitia Viernheim, da die Knielinger mit einem Vier-Tore-Polster aus dem Hinspiel anreisten. Der TV überzeugte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, neun verschiedene Torschützen teilten sich die 24 Treffer ziemlich ausgeglichen auf.
Zu keinem Zeitpunkt aufgegeben haben sich die Badenliga-Männer des TV Eppelheim, die den Abstieg in die Verbandsliga aber nicht mehr verhindern konnten. Die Bürde der 21:29-Niederlage aus dem Hinspiel gegen die SG Heddesheim war wie erwartet viel zu hoch. Am Samstagabend verkauften sich die Eppelheimer sehr teuer und unterlagen in Heddesheim nur knapp mit 25:27 (11:12).
Damit endete auch eine kleine Ära beim TVE, denn es war das letzte Spiel des Trainerduos Robin Erb und Sebastian Dürr. Bereits zum Ende des vergangenen Jahres hatten die zwei dem Verein ihre Entscheidung, nach vier Jahren das Amt nicht mehr fortführen zu können, mitgeteilt. Erb sagte: „Als Familienvater mit zwei kleinen Kindern sowie natürlich auch beruflichen Aufgaben war es immer eine Gratwanderung, auch noch solch ein Traineramt auszuführen. Ich habe das Team unfassbar gerne trainiert, das sind alles so tolle Jungs, mit denen es immer Spaß gemacht hat zusammen zu arbeiten.“ Nachfolger der beiden wird A-Lizenz-Inhaber Sebastian Metzler.
Zweiter Absteiger ist der HSV Hockenheim. Der Heimvorteil im Rückspiel nützte nicht, um den Drei-Tore-Rückstand gegen die SG Stutensee-Weingarten aufzuholen. Dabei sah es zwischenzeitlich richtig gut aus, zur Pause führte der HSV mit 12:10 und kurz darauf sogar mehrmals mit drei Toren. Die SG ließ sich aber nicht abschütteln, glich nach 48 Minuten zum 17:17 aus und gewann am Ende auch das zweite Spiel. 21:22 endete der Vergleich aus Hockenheimer Sicht.
Ein Sieg mit vier Toren Vorsprung auswärts ist ein gutes, aber noch lange kein beruhigendes Polster vor dem Rückspiel in der eigenen Halle. Dessen waren sich die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch bewusst und starteten in ihre Begegnung mit dem TSV Amicitia Viernheim mit offenem zu einem 35:24-Sieg.
Das Weiterkommen geriet dank dieser äußerst konzentrierten Vorstellung zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, bemerkenswert dabei waren die vier Sechsfach-Torschützinnen Carolin Klevenz, Hanna Lies, Johanna Sauter sowie Francesa Kuhn. Es hat sich sogar jede einzelne Feldspielerin in die Torschützenliste eingetragen. Während es vorne wie nach Belieben mit Torerfolgen lief, zeigte hinten Katharina Fiala – mal wieder – eine hervorragende Leistung. „Zusätzlich zu der starken Vorstellung der Mannschaft, setzte die tolle Unterstützung der zahlreichen Fans zusätzliche Motivation frei“, bedankte sich TSG-Trainer Frank Gerbershagen explizit beim Wieslocher Anhang.
Im Finale bekommt es Wiesloch mit dem TSV Rintheim zu tun. Dabei musste der TSV nach einer schwachen Anfangsphase beim TV Brühl erstmal tief durchatmen. Nach gerade einmal sechs Minuten war der 30:26-Vorsprung aus dem Hinspiel aufgebracht und die Rintheimerinnen lagen mit 0:5 zurück. Sie berappelten sich aber ohne eine Auszeit nehmen zu müssen und führen neun Minuten später mit 6:5. Von da an lag der spätere Finalist meist knapp in Front und feierte mit dem 25:23-Auswärtssieg einen letztlich souveränen Einzug in das Badenliga-Finale.
Fast eine Stunde war die Partie der Badenliga-Frauen-Abstiegsrunde zwischen dem TSV Rot und der SG Stutensee-Weingarten unterbrochen, nachdem sich Rots Verena Mohr bei einem Zusammenstoß schwer verletzte. Der TSV wollte aufgrund des Schocks nicht weiterspielen. „Weder der Schiedsrichter noch Stutensee kamen aber unserem Wunsch einer Neuansetzung nach“, sagte Trainerin Stefanie Busch. Trotz der schlimmen Eindrücke der Verletzung ließen ihre Schützlinge in den verbleibenden 57 Minuten Spielzeit nichts anbrennen und setzten sich ungefährdet mit 25:15 (13:9) durch. Busch fasste zusammen: „Die Mädels waren in der Abwehr sehr aktiv, wir hatten einige Ballgewinne sowie eine stark aufgelegte Julia Müller im Tor.“
Beinahe wäre die Aufholjagd der HG Saase belohnt worden. Der Außenseiter verkaufte sich gegen die HG Köndringen/Sachsenflur sehr teuer und hätte fast eine große Überraschung herbeigeführt. Luca Marie Müller (7), Claudia Schückler (6) sowie Hannah Müller (5) übernahmen immer wieder die Verantwortung, letztendlich unterlag Saase jedoch denkbar knapp mit 26:27 (16:17) der HG Königshofen/Sachsenflur.
Ganz kurz vor dem Ziel ging dem TSV Handschuhsheim die Puste aus. Dafür gab es auf der Gegenseite ausgelassenen Jubel, nachdem der TSV Rintheim im Rückspiel des Halbfinals der Männer-Verbandsliga-Aufstiegsrunde das Momentum auf seine Seite gezogen und mit 33:27 (16:10) gewonnen hat. „Die Enttäuschung ist natürlich groß“, hielt TSV-Trainer Jan Philipps fest und weiß, woran es hauptsächlich gelegen hat, „am Ende der zwei Partien mussten wir leider feststellen, dass wir vor allem im Abschluss an uns selbst gescheitert sind.“
Nicht einmal sieben Minuten dauerte es, ehe Rintheim den Ballast der 25:29-Hinspielniederlage abgeworfen hatte. Unmittelbar vor und nach der Pause arbeiteten sich die Nord-Heidelberger aber wieder heran. „Die Einstellung nach dem katastrophalen Start in die erste Halbzeit war super“, zeigte sich Handschuhseims Coach beeindruckt von der Aufholjagd. Letztendlich hielt Rintheim seine Sieben aber auf Distanz und hatte am Ende die besseren Nerven. Philipps erwies sich trotz des bitteren Ausscheidens als fairer Sportsmann und sagte: „Alles in allem können wir Rintheim nur für die Leistung und den Einzug in das Finale gratulieren.“
Letztlich souverän, aber nicht glorreich, löste die TSG Dossenheim ihr Finalticket. „Das wichtigste war weiterzukommen, weshalb wir auch spontan in die Altstadt zum Feiern gegangen sind“, verriet TSG-Trainer Nicolai Elfner. Das 28:27 (13:12) sorgte aber nicht für Jubelstürme beim siebenfachen Torschützen. Er fasste zusammen: „Es war ein doch recht unspektakuläres Spiel für die fast 300 Zuschauer. Jetzt freuen wir uns auf das Finale gegen Rintheim und machen erstmal ein paar Tage frei, bevor die Vorbereitung darauf beginnt.“
In der Abstiegsrunde kassierte der TSVG Malsch gegen die TG Eggenstein eine 26:35-Heimniederlage. Somit bleiben dem TSVG noch drei Chancen, um zumindest einen Punktgewinn zu feiern. Eggenstein hat neben den zwei Punkten den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht.
Die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim sendete ein Lebenszeichen. Der 29:27-Heimsieg gegen den TV Ispringen war alles andere als ein Pflichtsieg, schließlich haben sich die Ispringer in den Wochen zuvor formstark präsentiert und gewannen das Hinspiel vor Wochenfrist gegen die HSG. Dieses Mal hatte Dittigheim aber die besseren Antworten auf der Platte parat, allen voran Felix Rother (9) und Tobias Karl (6) stellten den TV vor große Probleme.
Zwischen dem TV Mosbach und der SG Odenheim/Unteröwisheim setzte sich ebenfalls die Mannschaft durch, die das direkte Duell sechs Tage zuvor noch verloren hatte. Mosbachs 32:20-Kantersieg sorgte gleichzeitig dafür, dass die Teams von Rang drei bis fünf allesamt mit acht Minuspunkten in die Osterpause gehen.
Das war überraschend. Der HC Mannheim-Vogelstang kam zuhause im Duell der Frauen-Verbandsliga-Abstiegsrunde gegen die HSG Ettlingen nicht über ein 23:23 (11:10) hinaus. Dabei sah es kurz vor Schluss sogar nach einer Sensation aus, als die HSG mit drei Toren in Front lag – 17:20 nach 47 Minuten. Am Ende rette Vogelstang einen Punkt dank des Ausgleichs von Susanne Höpfner zum 23:23-Endstand zehn Sekunden vor der Schlusssirene.
Ein weiterer Paukenschlag gelang dem TSV Birkenau II. Das 23:21 (12:12) zuhause gegen die TG Neureut bescherte dem TSV die Pluspunkte sieben und acht sowie eine deutlich angenehmere Ausgangsposition für die kommenden Wochen.
Die SpVgg Ilvesheim schlug sich wacker gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim II, zu etwas Zählbarem reichte das aber nicht. 25:29 (14:17) hieß es nach 60 Minuten, womit es nun immer schwieriger für die SpVgg wird. Für die SG, bei der Regina Veith mit zwölf Treffern herausragte, war es dagegen ein ganz wichtiger Sieg.
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.
Autor:Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe |
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