Rot gewinnt Herzschlagfinale gegen Eppelheim
Handball: TSV-Männer sichern sich den Badenliga-Klassenerhalt – Dielheims Frauen weiter fulminant - Dramatik pur zwischen Heidelsheim/Helmsheim und Hardheim
Karlsruhe. (bz) Es hat nicht sollen sein, zwei Tore fehlten zum Halbfinale. Die Badenliga-Männer der TSG Wiesloch haben im Rückspiel der Aufstiegsrunde alles in die Waagschale geworfen, letztlich fehlte aber das nötige Quäntchen Glück zum Coup.
„Vier Tore sind im Handball nichts“, sagte Wieslochs Michael Peitz vor dem Rückspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II. Die 23:27-Heimniederlage vor Wochenfrist motivierte Peitz und seine Schützlinge eher und das bewiesen sie im Rückspiel. Im Vorfeld zeigte der Coach auf, worauf es ankommt: „Wir brauchen eine stabilere Abwehr und müssen den Gegner bei 22, 23 Toren halten.“ Das gelang, jedoch netzten die Gäste in der Offensive nicht oft genug, weshalb der 24:21-Sieg zu wenig war, um den Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen.
Die Hoffnung auf das Halbfinale war schnell verschwunden. Mit einem Tor Vorsprung reiste die TSG Eintracht Plankstadt zum TV Knielingen und musste dort nach nur wenigen Minuten erkennen, dass es nichts zu holen gibt. Nach sechs Minuten führte der TV 5:0, zur Halbzeit stand es 21:7, womit die Partie längst entschieden war. Es sollte ein Tag zum Vergessen für die TSG werden, die nun in der Sommerpause ist. Für Knielingen geht es ab dem kommenden Wochenende um das Unternehmen Finale.
Ein weiterer Halbfinalist ist der TSV Amicitia Viernheim. Knapper hätte es nach zwei Spielen und 120 Minuten Handball nicht stehen können. Im Rückspiel zehrten die Südhessen von ihrem Drei-Tore-Vorsprung, den sie in der eigenen Halle beinahe aus der Hand gegeben haben. 25:27 verlor der TSV gegen die SG Pforzheim/Eutingen II, dennoch erreichen die Viernheimer das Halbfinale, da sie das Hinspiel mit 30:27 in der Fremde gewonnen haben.
Ähnlich dramatisch ging es zwischen der SG Heidelsheim/Helmsheim und dem TV Hardheim zu. Ein vermeintlich beruhigendes Polster von 30:23 für die Hardheimer hat beinahe nicht gereicht. Heidelsheim/Helmsheim kämpfte bis zur Schlusssirene um die Sensation und verpasste selbige um lediglich ein Tor. 28:22 lautete das Endergebnis. Hardheim zog dabei sprichwörtlich den Kopf aus der Schlinge, denn das letzte Tor des Abends erzielten die Gäste in der Schlusssekunde. Wäre es ohne diesen Treffer beim 28:21 geblieben, hätte die SG das Wunder geschafft.
In der Abstiegsrunde erlebte der TSV Rot eine Schlussphase wie gemacht für die eigenen Geschichtsbücher. „So ein Spiel hast du alle 20 Jahre“, frohlockte Rots Trainer Sebastian Thome. Das 26:23 seiner Sieben gegen den TV Eppelheim genügte für den sofortigen Klassenerhalt, nachdem das Hinspiel 21:23 verloren ging. Dominic Steinhauser bekam zum Ende des letzten Angriffs den Ball und wuchtete ihn zwei Sekunden vor der Schlusssirene in die Maschen.
Enttäuschung herrschte dagegen beim TVE. „Das lief sehr bitter für uns und obwohl wir bis zum Schluss alles gegeben und ein starkes Spiel abgeliefert haben, standen wir leider mit leeren Händen“, fasste Eppelheims Trainer Robin Erb die Begegnung zusammen.
Nicht den Hauch einer Chance hat der TV Friedrichsfeld der SG Stutensee-Weingarten gelassen. Nach dem 33:28-Sieg im Hinspiel sorgte der TV zuhause mit einem 32:23 (13:11) für ganz klare Verhältnisse. Tobias Seel ragte mit zehn Treffern heraus, aber auch der Rest der Friedrichsfelder wusste zu überzeugen. Für die SG Stutensee-Weingarten geht es weiter im Abstiegskampf, Friedrichsfeld ist dagegen gerettet.
Starke Nerven hat die SG Leutershausen II beim HSV Hockenheim bewiesen. Das 24:23 aus dem Hinspiel war ein ganz knapper Vorsprung. Im Rückspiel ragten Marvin Wachter (8) sowie Marcel Koch und Peter Mohr (je 7) als erfolgreichste Schützen heraus. Hockenheim stemmte sich dennoch mit aller Macht dagegen und lieferte der Drittliga-Reserve einen heißen Kampf. Am Ende der 60 intensiven Minuten durfte Leutershausen jubeln (29:27).
Wie zu erwarten war, gaben sich die Badenliga-Frauen des TSV Rintheim keine Blöße im Rückspiel gegen die SG Heddesheim. 31:22 setzte sich der Favorit durch und trifft im Halbfinale um die Meisterschaft auf den TV Brühl.
Der TV Viktoria Dielheim setzt in der Abstiegsrunde der Frauen-Badenliga seine Serie fort. Am Sonntag feierte der TV mit 23:17 (10:10) gegen die HG Saase den dritten Sieg nacheinander und hat seine Ausgangslage im Abstiegskampf weiter verbessert. „Die Körpersprache hat bei allen gestimmt, wir haben einfach gezeigt, dass wir in der Lage sind, jeden schlagen zu können“, sagte Dielheims Trainer Ralf Pichler.
Vermutlich schon den entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt haben die Badenliga-Frauen der HG Oftersheim/Schwetzingen getan. Bei der SG Stutensee-Weingarten gab es einen 22:19-Sieg, dank dem die HGO mit 9:1-Punkten an der Spitze der Abstiegsrunde steht. Lena Hofmann von der SG und Saskia Zachert aus Oftersheim/Schwetzingen drückten der Partie beide ihren Stempel auf mit jeweils zehn Toren.
Zur Sensation hat es nicht gereicht, aber die Verbandsliga-Männer des TSV Wieblingen haben zum Abschluss der Aufstiegsrunde ein achtbares Ergebnis gegen die HSG Walzbachtal erreicht. 30:26 (13:10) gewannen die Wieblinger und schließen die Saison nach der 24:32-Niederlage vor Wochenfrist immerhin mit einem Sieg ab.
Das Playoff-Viertelfinale zwischen dem TSV Handschuhsheim und der TGS Pforzheim II hat dagegen noch gar nicht begonnen. „Zum wiederholten Mal musste unser Playoff-Spiel aufgrund von Coronafällen abgesagt werden“, berichtet TSV-Trainer Jan Philipps. Am Dienstag um 20 Uhr soll es endlich losgehen mit dem Hinspiel in Pforzheim. Dafür ist er guter Dinge, „denn bis dahin sind vermutlich alle Verletzten und Erkrankten wieder wohlauf.“
Mit der Hypothek eines Drei-Tore-Rückstands geht die TSG Dossenheim in ihr Rückspiel am Dienstagabend zuhause gegen die HSG Ettlingen. 23:26 endete das Hinspiel am Samstag aus TSG-Sicht, womit für das entscheidende Aufeinandertreffen in der Dossenheimer Schauenburghalle alles drin ist.
Zweimal knapp gewonnen reicht für das Halbfinale. Dem 28:25 beim TVG Großsachsen II ließ der TSV Rintheim am Samstagabend ein 30:29 (13:13) in eigener Halle folgen. Robin Hildenbrand und Benjamin Westhauser führten den TSV mit jeweils sieben Treffern zum Sieg.
So nah war der TSVG Malsch diese Saison nur einmal an einem Punktgewinn dran. Am späten Sonntagnachmittag unterlagen sie in der Abstiegsrunde der SG Odenheim/Unteröwisheim mit 30:32 (16:17).
Der TV Ispringen sicherte sich gegen den TV Mosbach zwei eminent wichtige Zähler (24:22). Mit nunmehr 8:4-Punken stehen die Ispringener richtig gut da und haben beste Chancen auf den Klassenerhalt. Sogar noch einen Tick besser gestaltet sich die Lage für die TG Eggenstein. Zuhause gegen die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim gab es einen 33:25-Erfolg.
Ohne den geringsten Wackler schlug die KuSG Leimen die Turnerschaft Mühlburg auch im Rückspiel der Verbandsliga-Frauen-Aufstiegsrunde. 28:19 (13:10) lautete das Endergebnis, zu dem Katharina Wacker und Katharin Koch (7) einen großen Teil beitrugen.
Nur auf den ersten Blick ähnlich deutlich sicherte sich die HSG St.Leon/Reilingen II ihr Ticket für das Playoff-Halbfinale. Der 22:17-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen lag hauptsächlich an einer überzeugenden zweiten Hälfte. Zur Pause stand es 5:9, die Drittliga-Reserve bekam schlichtweg keinen Zugriff. Das änderte sich im zweiten Abschnitt komplett. Binnen zehn Minuten stand es 13:11 für die HSG, die sich in der Folge keine Blöße mehr gab. Dem TSVG Malsch genügte ein 27:27 bei der SG Walldorf Astoria nach dem souveränen 30:20-Erfolg vor Wochenfrist.
Das Doppelspieltags-Wochenende endete höchst erfreulich für den TV Schriesheim. Am Freitagabend holten die TV-Frauen mit dem 27:27 ein sehr ordentliches Ergebnis bei der TG Pforzheim II und sicherten sich somit eine optimale Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntagnachmittag. In der heimischen Halle hatten sie in den ersten 20 Minuten allerdings sehr große Probleme. Die erste Auszeit nahmen die Schriesheimerinnen beim 1:6-Rückstand nach sechs Minuten. Nach einer Viertelstunde betrug der Rückstand gar sechs Tore (4:10), ehe es langsam, aber stetig besser wurde. Über ein 13:16 zur Pause, glich der TV nach 34 Minuten erstmals aus (16:16). Von da an ging es hin und her, entscheidend sollten die letzten 15 Minuten werden. Während den Pforzheimerinnen die Kräfte schwanden, drehten Alina Weber und Mathilda Pfisterer vom TV richtig auf. Dank acht Tore der beiden drehte Schriesheim das Ergebnis von 21:23 zum 29:24-Endstand.
Die Verbandsliga-Frauen des TSV Birkenau II haben in der Abstiegsrunde bei der HSG Ettlingen einen enorm wichtigen Auswärtssieg eingefahren. 24:20 (13:7) schlug der TSV die HSG, die sich fortan kräftig strecken muss, um den drohenden Abstieg zu verhindern.
Einen riesengroßen Schritt in Richtung Klassenerhalt hat der HC Mannheim-Vogelstang gemacht. Trotz 15:17-Halbzeitrückstand bei der SG Heidelsheim/Helmsheim II gelang den Gästen die Wende zum 31:30-Auswärtssieg und die nun beruhigende Punkteausbeute von 10:2. Die SG muss ihrerseits versuchen nächste Woche zwei Zähler zu holen, ansonsten wird es sehr eng in Sachen Klassenerhalt.
Die Abwehr packte beherzt zu, weshalb die TG Neureut im Angriff gar nicht so effizient sein musste. 22:12 (11:5) endete das Heimspiel gegen die SpVgg Ilvesheim, wobei sich zehn Neureuterinnen in die Torschützenliste eintragen durften.
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.
Autor:Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe |
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