17.900 Besucher im Wildpark / Bilder & Stimmen
Karlsruher SC spielt 2 zu 2 gegen Fortuna Düsseldorf
Karlsruhe. Die Vorfreude auf das KSC-Spiel - erstmals nach langen Monaten ohne Beschränkungen beim Besuch (ohne die baulichen) - ist im gesamten Umfeld des Karlsruher Wildparkstadions fast zu greifen. Aus allen Richtungen - vom Durlacher Tor, durch den Schlossgarten, vom Mühlburger Tor, oder Autoschlangen aus der Waldstadt, aus Neureut und von der B36 - strömen Besucher in den Karlsruher Wildpark.
Bei jedem Besuch präsentiert sich das Wildparkstadion Karlsruhe - trotz aller Diskussion um Bauzeit, Zuständigkeiten oder Kosten - in einer Art "neuem Gewand". Die spätere Haupttribüne wächst von Etage zu Etage, Sitzplatzränge und Logen sind gut zu erkennen, dazu auch die "Zufahrten" in den Innenraum. Der Wildpark wird bestimmt ein Schmuckkästchen in Karlsruhe, sicher auch ein Ziel für so manche europäische "Groundhopper". Baukräne an den Baustellen, mehr als die Hälfte des Stadions ist fertig, auf der gerade entstehenden zweiten Hinter-Tor-Tribüne ist das "KSC" in den Sitzen schon sehr gut erkennbar.
"Nach einer langen Zeit geht's zurück zu einer Normalität", so Stadionsprecher Martin Wacker, der dabei auch die "blau-weiße Wand" auf der KSC-Tribüne begrüßen konnte. Eine volle Tribüne, blaue Fahnen, blau-weiße Folien: ein beeindruckendes Bild. "Endlich ist es wieder so weit. Eure Stimmung hat uns gefehlt. Gemeinsam woillen wir wieder Erfolge feiern. Schön, dass ihr wieder da seid", so die Mannschaft der Blau-Weißen in einer Videobotschaft vor dem Spiel - und wurde frenetisch begrüßt.
Der Rahmen stimmt im neuen Stadion
Stadionsprecher Wacker konnte die Mannschaftsaufstellung direkt vor der KSC-Tribüne verlesen - mit einer lautstarken Erwiederung von den Rängen. Gänsehaut! Fahnenschwenker auf dem Rasen, die Tribünen sehr gut besucht. Da muss man sich nach den vielen Monaten doch wieder etwas dran gewöhnen. Aber es sind viele zu sehen, die Maske tragen, egal, in welchem Bereich des Stadions.
Zum Einlaufen der Mannschaften gibt's ein regelrechtes Feuerwerk auf den Rängen - auch eines mit blauer Pyro - für den KSC.
Düsseldorf, keine lichte Aufgabe, hat unter dem neuen Trainer Thioune noch kein Ligspiel verloren, klettert in der Tabelle munter nach oben aus dem Keller. Für den KSC könnte mit einem Dreier heute die ominöse 40-Punkte-Marke geknackt werden, die gewissermaßen den Verbleib in der Liga sichert.
Zum Spiel
Gersbeck / van Rhijn, Gordon, O’Shaughnessy, Heise / Wanitzek, Breithaupt, Gondorf / Batmaz, Hofmann, Lorenz
KSC-Trainer Christian Eichner wechselt nach dem Auswärtssieg auf zwei Poitionen, Lorenz und Batmaz kommen für Cueto und Goller.
Düsseldorf hat Anstoß, Anpfiff von Schiri Thorben Siewer - und es ist kaum ein Wort im Stadion zu verstehen, denn die KSC-Fans machen in einer leicht blauen Dunstwolke lautstark Stimmung.
6. Erste Ecke Düsseldorf, doch die KSC-Abwehr um Gordon steht sicher, die Kugel geht deutlich ins Mittelfeld. Düsseldorf formiert sich neu
Düsseldorf hat mehr vom Spiel, ist in den Anfangsminuten etwas bissiger, geht schneller drauf - und kommt so in Ballbesitz
9. Der KSC mal schnell über links, Heise geht, setzt sich durch, einen diagonalen Ball, der zu Hofmann kommt, der nimmt die Kugel mit dem Oberschenkel an, eine kurze Drehung um die Achse nach Rechts - und ballert direkt. Ganz knapp am rechten Pfosten von Kastenmeier, der sich langmacht, vorbei.
Das Publikum hatte den Torschrei schon auf den Lippen!
12. Steilpass auf Ginczek, der alleine auf Gersbeck zuläuft, mitgelaufen ist Hennings, doch den Querpass auf den Ex-Karlsruher schnappt sich der Karlsruher Torhüter
Das Spiel nimmt weiter Fahrt auf.
16. Freistoß KSC, Heise aber aus gut 25 Metern - zu einfach für Kastenmeier.
Zweite Ecke Düsseldorf
19. van Rhijn unterbindet einen Konter mit einem taktischen Foul: Gelbe Karte
21. Der KSC fängt den Ball ab, Lorenz geht auf links, geht bis an die Strafraumkante und zieht ab - links und drüber
Spiel rund 20 Meter links und rechts der Mittellinie, etwas breit angelegt, der schnelle Ball in die Spitzen fehlt noch etwas, aber ein gefälliges kontrolliertes Spiel.
27. Freistoß KSC, halblinks, 27 Meter entfernt, doch die Kugel von Wanutzek ist für keinen erreichbar, Abstoß Düsseldorf
Jetzt wieder Düsseldorf, doch auch der KSC steht kompakt, so dass sich Düsseldorf etwas von links nach rechts an der KSC-Defensive "abarbeitet", die Lücke sucht.
Mit Fans im Stadion hat was, Stimmung aus dem Düsseldorfer Block, lautere Stimmung aus dem KSC-Block. Einen Nachteil hat es aber auch - da bin ich ehrlich - man kann die Kommandos der Trainer nicht mehr hören!
30. Plötzlich, aus dem Nichts gewissermaßen, eine Riesen-Chance für Düsseldorf, Ginczek kommt dran, ist völlig blank vor Gersbeck, 10 Meter vor dem Tor, doch Gersbeck kann das großartig klären!
32. Düsseldorf weiter im Vorwärtsgang, diesmal ein langer Ball auf links, Hennings kann unbedrängt in den 16er eindringen, geht fast bis zur Torauslinie - legt scharf in die Mitte - und Ginczek steht im 5-Meter-Raum zwischen 2 Innenverteidigern völlig frei. Zuordnung? Die fehlte - und so kann der Düsseldorfer das 0 zu 1 machen.
35. Wieder Gersbeck, kann einen Kracher um den Pfosten lenken. Warum geht da kein Verteidiger früher drauf?
38. Zu einfach geht Düseldorf durch, jetzt über rechts, Narey geht ohne Gegenwehr rechts durch, wieder bis fast zur Linie, Pass in die Mitte, Hennings hält den Schlappen hin - 0 zu 2
Das ist ein einfaches aber effektives Mittel, schnell auf den Flügeln, bis zur Linie, nach innen gelegt - und die Abwehr offenbart Abstimmungsproblem! Da wird nicht schon im Spiel dahin konsequent genug eingegriffen.
43. Düsseldorf mit Oberwasser, beherrscht ohne großen Aufwand das Spiel. Der KSC zeigt sich etwas einfallslos in dieser Phase.
45. Lorenz hat den Ball auf halblinks, wartet aber (wie die Stürmer am Strafraum) so lange, bis ein Verteidiger ihm den Ball von hinten locker abnimmt.
Halbzeit.
Fazit: Die Führung ist verdient, Düsseldorf präsentiert sich konzentrierter, mit mehr Biss & sehr effizient! Da muss der KSC in der 2. Halbzeit deutlich mehr an den Tag legen, um das noch drehen zu können. Jetzt wäre man gerne in der Kabine bei der Ansprache von Trainer Eichner dabei.
46. Neu kommen Goller und Schleusener
Der KSC gibt zunächst die Richtung vor, die Spieler stehen enger am Mann, suchen den Zweikampf!
rechts geht Goller schnell, legt in die Mitte, Gondorf zieht aus 15 Metern ab, doch das lange Bein von Verteidiger Hoffmann kommt noch dran, eine gute Chance verhindert.
Schnell ist er KSC wieder dran
50. langer Ball auf Hofmann, frei rund 10 Meter vor der Hütte, doch der Kopfball ist zu ungenau
Wenn Düsseldorf nach vorne spielt, ist der KSC schnell da, steht gut, doch die Spitzen der Rheinländer sind schnell, haben das schon zweimal gezeigt. Da muss die KSC-Abwehr aufpassen. Doch es ht nach 10 Minuten de Eindruck, als ob sie jetzt direkter drangehen.
Das Spiel findet nun überweigend in der Hälfte der Düsseldorfer statt, doch es sind noch zu viele Stockfehler im Spiel.
52. Distanzschuss Wanitzek, doch der geht gut einen Meter links vorbei
54. erste Ecke von Wanitzek für den KSC, doch die kommt nicht richtig rein
Düsseldorf versucht, Tempo aus dem Spiel zu nehmen
17.900 Zuschauer sind da
Doch in den Kontern sind sie brandgefährlich, schnell gespielt, geht's durch die KSC Abwehr - und Narey hätte den Deckel im KSC-Strafraum drauf machen können, doch sein Schuss aus 8 Metern geht knapp drüber
59. Der KSC versucht weiter, das Spiel zu beherrschen, doch Düsseldorf hat sich besser drauf eingestellt, kann besser parieren und kommt nun auch weider häufiger kontrolliert in Ballbesitz
65. Anschlusstreffer
Rechts setzt Gordon einem Ball nach, der langsam Richtung Toraus trudelt, Düsseldorfs Verteidiger schirmt ab, aber Gordon spitzelt ihm das Ding ab, geht Richtung Mitte - und der Verteidiger langt hin. Klares Foul! Elfer
Wanitzek legt sich die Kugel hin, sicher verwandelt - in die Mitte, hoch, nur noch 1 zu 2
Theie kommt für van Rhijn
72. Bekommt der KSC noch mehr Rückenwind?
Noch bissiger sind die Blau-Weißen nun, während bei Düsseldorf das "Fallen & Liegenbleiben" verstärkt einsetzt
Langer Ball in den Strafraum, Kastenmeier ist weit raus, kommt aber nicht dran, lässt dann noch die Kugel fallen, aber der KSC kann die Chance nicht weiternutzen. Ecke.
Neue Variante, die KSC-Spieler als sich "bewegendes Knäuel" am Elfer, im Moment , in dem der Ball kommt, löst sich das auf, die Spieler laufen zu ihren Positionen. Aber leider keine Torgefahr
Noch immer dominiert der KSC das Spiel, Düsseldorf hat in dieser Phase Mühe, den Ball kontrolliert in die Sitzen zu bekommen. Kann der KSC diesen Druck weiter aufrechterhalten?
80. Wechsel KSC, Jakob kommt, Breithaupt geht
Was für eine Urgewalt beim Ausgleich
83. Hofmann erobert und behauptet die Kugel im Mittelfeld, legt auf für Goller, der geht rechts in den Strafraum, tanzt seinen Verteidiger aus, legt quer auf Hofmann, der angerauscht kommt und das Ding an der Strafraumkante mit vollspan zum 2 zu 2 in die Maschen jagt! Ein Traumtor!
Freude pur im Wildparkstadion, sogar Gersbeck kommt zum Jubeln vor die Fantribüne - und auch die Sonne kommt jetzt raus!
87. Wieder schnelles Spiel des KSC, wieder Goller über rechts, aufgelegt auf Wanitzek, der kommt aber nicht richtig dran. Schade
Nachspielzeit: 3 Minuten
Abpfiff: 2 zu 2
Zwei Halbzeiten, zwei Versionen, ein Ergebnis: 2 zu 2. Unterm Strich verdient. Der KSC wachte nach dem 0 zu 2 richtig auf, Düsseldorf vergab die sichere Führung nach dem Dussel-Foul zum Elfer und dem Anschlusstreffer des KSC. Danach zog der KSC Motivation aus dem Tor, lief ein ums andere Mal an - und belohnte sich mit dem Kracher-Ausgleich von Hofmann! Die Karlsruher müssen am Sonntag jetzt nach Paderborn, zum Tabellennachbarn.
Stimmen zum Spiel
"Die ersten 20, 25 Minuten hatten wir nicht viele Torszene, fangen uns dann die Tore. Da schlafen wir etwas. Zur Halbzeit haben wir gesagt, dass wir einfach spielen wollen - und mit dem Elfer kamen wieder ins Spiel, das half uns dann schon", so Philip Hofmann, der sich auch bei den Fans bedankte: "Die Zuschauer sind schon eine Wucht. Die Fans haben uns toll unterstützt, das hat Spaß gemacht."
"Enttäuschend unterm Strich", fand Düsseldorf-Coach Thioune: "Der KSC hat in Halbzeit zwei an seinen Erfolg geglaubt, dazu holen wir den KSC mit dem Elfer nochmals in Spiel zurück, haben danach keine wirklichen Momente mehr - und sind dann mit dem Ausgleich enttäuscht. Jetzt müssen wir mit dem einen Punkt leben." Wieder hat Düsseldorf einen Vorsprung aus der Hand gegeben? "An der Kraft liegt es nicht, wir haben spielentscheidende Fehler gemacht. Klar, da müssen wir dran arbeiten. Fußball ist ein Fehlerspiel, von daher sehe ich das nicht als Kopfproblem. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Fehler, die hinten passieren wirken sich meist mehr aus, als jene, die vorne passieren!"
"In der ersten halben Stunde war Fortuna zu spielbestimmend, wir standen zu tief. Wir kommen da auch nicht zum Abschluss, das war bis zum 0 zu 2 zu sehen. Haben verdient da auch geführt", so KSC-Trainer Eichner: "Wir haben es in der zweiten Hälfte einfacher gemacht, mehr längere Bälle eingestreut, mehr auf die zweiten Bälle gegangen, sind so zurück ins Spiel gekommen. Nach dem 1 zu 2 ist es dann schwer für den Gegner. Wir sind zurückgekommen. Für uns ist es heute ein gewonnener Punkt." Es war keine besondere Ansprache an die Mannschaft, betonte Eichner: "Wir haben Dinge angesprochen und korrigiert, ein Feedback zur ersten Halbzeit, das aber liegt auch am Gegner. Das Ergebnis hat sich die Mannschaft verdient, nicht die Ansprache des Trainers." Erfreulich sei, dass das Rund wieder annähernd voll war, "wir brauchen das auch, um gewisse Qualitätsunterschiede gegen solche Mannschaften wettzumachen. Man hat es gefühlt heute, Fans und Mannschaft haben sich so gegenseitig unterstützt."
Autor:Jo Wagner |
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