Südend-Schule: Neubau für Sporthalle hat Priorität

"Kurzfristige Reparaturarbeiten sind keine nachhaltige Investition"

Karlsruhe. Optimale Bedingungen für den Sportunterricht in der Südend-Grundschule schaffen – an diesem Ziel arbeitet die Stadt Karlsruhe mit Nachdruck. "Wir sehen den großen Handlungsbedarf", betont Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, "deshalb richten wir den Fokus auf eine dauerhafte Lösung mit Zukunftsperspektive". Die Abwägung aller Vor- und Nachteile hat zwischenzeitlich ergeben, dass eine zügige Realisierung des Neubaus die beste Option sei.

Abriss des Bestandsgebäudes steht bevor
Daher wird die Stadtverwaltung nun Möglichkeiten prüfen, wie sich dieses Vorhaben beschleunigt umsetzen lässt. Die beispielsweise vom Elternbeirat der Schule geforderte Notreparatur des undichten Dachs wird dagegen als wenig zielführend erachtet. Zum einen benötigen die erforderliche Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten Zeit, so dass nicht vor Frühjahr/Sommer 2025 mit der Reparatur begonnen werden kann. Zum anderen sind die Tage der Sporthalle ohnehin gezählt. Um den Neubau realisieren zu können, muss das Bestandsgebäude abgebrochen werden, was bei einer beschleunigten Planung bereits 2027 der Fall sein kann.

Weitere Mängel nicht ausgeschlossen
Größere Investitionen in das Bauwerk erscheinen daher vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll. Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) hat ermittelt, dass zusätzlich zur Reparatur des Dachs noch weitere Arbeiten im Innenraum erforderlich sind, um den sicheren Weiterbetrieb der Sporthalle zu ermöglichen. Hierzu zählt beispielsweise die Installation einer neuen Beleuchtung, akustische Maßnahmen als Kompensation der fehlenden Abhangdecken und die Beseitigung von sicherheitsrelevanten Mängeln an den Heizkörpern beziehungsweise deren Verkleidungen. Die Kosten hierfür belaufen sich nach heutigem Kenntnisstand auf rund 120.000 bis 150.000 Euro. Zugleich schließt HGW nicht aus, dass an dem maroden Gebäude, das weder barrierefrei ist noch den aktuellen Anforderungen an Schulsport entspricht, weitere gravierende Mängel auftreten, für deren Beseitigung zusätzliche Mittel aufgewendet werden müssten. Es handelt sich hierbei somit nicht um eine nachhaltige Investition.

Tragfähige Zwischenlösung für Sportunterricht
Stattdessen will die Verwaltung nun alle Anstrengungen auf den baldmöglichen Beginn des Neubaus richten. Bis dahin wird ein verlässlicher Sportunterricht für die Kinder der Südend-Grundschule gewährleistet, indem geeignete Ausweichmöglichkeiten bereitgestellt werden. "Wir lassen niemanden im Regen stehen", erklärt OB Mentrup. Der wichtigen Bedeutung des Schulsports für die pädagogische Entwicklung trage man Rechnung. Für die Erstellung einer tragfähigen Zwischenlösung hat die Verwaltung nun dem Elternbeirat ein Gesprächsangebot unterbreitet, damit hierbei die Belange der Schülerinnen und Schüler nach Möglichkeit berücksichtigt werden können.