Basketball
Niederlage im Overtime-Thriller – LIONS vor dem PlayOff-Aus?
Im nachgeholten ersten Spiel der Best-of-five-Serie im Playoff-Viertelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA waren zwei Verlängerungen nötig, bis die gastgebenden ROSTOCK SEAWOLVES die PS Karlsruhe LIONS niedergerungen hatten. Am 26. April dauerte es 50 hochdramatische Basketball-Minuten, bis beim 107:103 eine Entscheidung vorlag. Nachdem der vorgezogene zweite Spieltag am 23. April in Karlsruhe mit 66:87 zu Ende gegangen war, müssen die LIONS unbedingt das kommende Spiel am 28. April, ebenfalls in Rostock, für sich entscheiden, um die Entscheidung über das Weiterkommen zu vertagen.
Nach drei Spielminuten stand es bereits 9:8 und es deutete sich eine schnellere sowie punktreichere Anfangsphase an als drei Tage zuvor in Karlsruhe. Es war den LIONS vor allem anzumerken, dass sie eine adäquate Antwort auf die am Ende deutliche Niederlage im ersten PlayOff-Duell liefern wollten. So arbeitete das Löwenrudel intensiv in der Defense und suchte vorne konsequent seine Chancen. Die Folge war ein enges und spannendes Spiel über das gesamte erste Viertel hinweg. Mit 22:21 ging es in den zweiten Spielabschnitt, der einen eher wilden Anfang nahm. Es war zwar viel Tempo in der Begegnung, doch die Treffsicherheit ließ auf beiden Seiten zu wünschen übrig. In Minute 13 gelang es den SEAWOLVES, sich minimal auf 30:26 abzusetzen, was LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic dazu veranlasste, die erste Auszeit zu nehmen. Gut zwei Minuten später war eine erneute Besprechung der Lage erforderlich, denn die Hausherren hatten die Führung auf 39:30 erhöht – auch deshalb, weil Karlsruhe zu wenig Angriffe erfolgreich abschließen konnte. Es folgte eine kurze Trendumkehr, die wiederum Rostock in die Auszeit zwang. Dennoch: Das Übergewicht lag in der Gesamtschau inzwischen bei den Gastgebern, die mit einem Dreipunkte-Buzzerbeater zur Halbzeit ihren Vorsprung auf 54:43 ausbauen konnten. Aus dem Acht-Punkte-Run der SEAWOLVES wurde viertelübergreifend ein 15-Punkte-Run zum 61:43, bis die LIONS erstmals nach Wiederanpfiff einen eigenen Korberfolg verbuchen konnten. Das Löwenrudel gab weiterhin alles und drückte den Rückstand in Minute 28 wieder in den einstelligen Bereich. Nächste Auszeit Rostock, denn die Erinnerung an das letzte Hauptrundenspiel, das man nach komfortabler Führung gegen Karlsruhe am Ende aus der Hand gegeben hatte, dürfte an der Ostsee noch sehr lebendig sein. Tatsächlich zeigten die Badener in der Stadthalle Rostock erneut echte Comeback-Qualitäten, starteten einen 13-Punkte-Run und glichen mit der Sirene zur letzten Pause zum 68:68 aus. Mit einem Mal war es wieder hochspannend. Der in den vergangenen Wochen immer stärker aufspielende Matthew Freeman sorgte kurz nach Wiederanpfiff mit seinem vierten Dreier des Abends für die Führung. Erst nach insgesamt 18 Karlsruher Punkten gelang es den SEAWOLVES, den Lauf der Gäste zu stoppen. Es vergingen nun Minuten voller Energie, leidenschaftlichem Kampf, aber auch vielen Fehlwürfen auf beiden Seiten. Das Duell war eng wie in der Anfangsphase und die Führung wechselte mehrmals hin und her. Exakt zwei Minuten vor Ablauf der Spieluhr kamen die Hausherren mit einem psychologisch wichtigen Dreier zum 82:80. Karlsruhe konterte jedoch nochmals und 18 Sekunden vor dem vermeintlichen Spielende stand es 84:84. Da es bei diesem Score blieb, musste eine Overtime über den Sieg entscheiden. Nun wurde es zur Nervenschlacht. Die LIONS gingen zunächst vier Punkte in Front, doch nach Ablauf der fünf Zusatzminuten stand es erneut unentschieden. 95:95, zweite Verlängerung. Nach fast 47 Spielminuten eroberten die Hausherren erstmals in der Zusatzzeit die Führung, die sie Dank der besseren Nerven und unterstützt vom Heimpublikum bis zum Ablauf der zweiten Overtime nicht mehr aus der Hand gaben.
LIONS-Topscorer war der bereits erwähnte Matthew Freeman, der mit 30 Punkten und 11 Rebounds ein Double-Double erzielte. Stanley Whittaker folgte mit 27, Ferdinand Zylka mit 17 und Maurice Pluskota mit 11 Punkten. Die Karlsruher Mannschaft bleibt an der Ostsee, denn nach diesem kräftezehrenden Duell wird sämtliche verfügbare Zeit zur Regeneration benötigt, bevor es am kommenden Donnerstag um 19:30 Uhr bereits um alles geht.
Autor:Benedikt Rieker aus Karlsruhe |
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