Das "Wochenblatt" hat sich umgeschaut auf der Baustelle in Karlsruhe
Praxistest im Wildparkstadion
KSC. Stück für Stück wächst das neue Stadion in Karlsruhe, hoffentlich bleibt es dann auch beim Namen Wildparkstadion für die Blau-Weißen. Die Stimmen aus Fankreisen sind da deutlich: Eine "Fitzliputzli Arena" wie an anderen Orten soll der Neubau am Karlsruher Adenauerring nicht werden. Ansprechpartner sind wie bei allen anderen Planungen in Sachen Stadion zunächst die städtischen Planer vom Eigenbetrieb "Fußballstadion im Wildpark". Die haben hier den Hut auf, also den Bauhelm.
Der KSC ist der künftige Nutzer des Stadions. Wer regelmäßig hier vorbeifährt, wird die ständigen Veränderungen erkennen können, denn jedes Mal ist ein neues, ein weiteres "Teil" fertig, sieht der Wildpark also etwas anders aus.
Wer aber auf das Gelände fährt, dem kommt zunächst alles ziemlich vertraut vor. Ok, die großen Baustellen links und rechts des Weges mal ausgenommen, aber die Straße führt zu den Anlagen, zur neuen Umkleide der Mannschaft, zum Jugendzentrum, zur Sporthalle, zu den Trainingsplätzen. Es ist im Wildpark dadurch doch in gewisser Weise vertraut, denn die Farben stimmen, das Setting, mehr oder weniger dadurch auch die Umgebung - und das Blau-Weiß dominiert erfreulicherweise.
Für die Spieler und Funktionsteams ändert sich natürlich in diesen Tagen einiges, denn die "alte" Tribüne kommt weg, der Neubau entsteht, Provisorien wurden errichtet (Exklusive Einblicke gibt's in diesem Video durch die Bereiche der Mannschaft)
Alles neu, aber doch irgendwie gewohnt
An Spieltagen sind es die bekannten Ordner, die bekannten Kontrollen, für die Presse noch der bekannte Parkplatz, wenn es auch andere Absperrungen auf dem Areal gibt, schließlich ist die Umkleide nicht mehr in den Katakomben der "alten" Tribüne, sondern außerhalb des Stadions, der Mannschaftsbus parkt an anderer Stelle, der Gästebus auch.
Der Weg zur neuen - für uns temporären - Tribüne geht entlang der bisherigen KSC-Fantribüne (Den Weg ins Stadion gibt's als Video beim "Wochenblatt"-Auftritt auf Facebook), dann führt eine hölzerne Treppe hinunter bis fast in den Innenraum.
Nachbesserungen sind nötig
Links davon gibt's dabei auch Einblicke in die sich im Bau befindlichen Funktionsräume unterhalb der Tribüne. Nach einem kurzen "Kontakt" zum Spielfeld, geht's dann links eine Metalltreppe hinauf, 22 Stufen, dann rechts weg, vorbei an Flatterband, dann wieder ein Stück links hoch, 48 Stufen, und dann nach rechts weg zu den Presseplätzen.
Die sind in diesen Tagen unter den Kabinen für Polizei und Sicherheit, das sind diese weißen "Flächen", die man in der Gesamtansicht sieht, die momentan irgendwie das "KSC" auf den Sitzen der Tribüne bei der Ansicht etwas "stört". Es ist ein Provisorium, auch der langjährige Stadionsprecher Martin Wacker hat aktuell keine Sprecherkabine, er sitzt neben den Kabinen an einer Bierbank. Da es hier heftig zieht, müssen Decke und heißer Tee in diesen winterlichen Tagen ständige Begleiter sein.
Aufpassen muss man aber auf etlichen Treppen der neuen Tribüne, denn es gibt Stolperfallen! Da wurden Geländer mit Platten auf den Boden geschraubt, die nicht versenkt sind, so dass Platte und Schrauben abstehen - und man hängenbleiben kann. Keine gelungene Sache auf Treppen. Klare Ansage: Schnelle Nachbesserung nötig!
Die aktuellen Presseplätze sind eng bestuhlt; Klapptische, die zum Beispiel 1,90m lange Besucher zwingen, die Beine nach außen zu verdrehen, sonst passt man einfach nicht auf den Platz hinter das Tischchen. Es bleibt zu hoffen, dass die Planer das auf der anderen Seite des Stadions, wenn alles fertig ist, dann besser machen.
Außerdem wackeln die Tischchen, drohen zu kippen - und dann verabschieden sich Laptop & Co - also muss man sein Zeug bei "Positionsänderungen" gut festhalten. Die Grundlage dieser Platzberechnung für die Stadionplaner war wohl in Sachen Presseplätze noch aus der "Vor-Laptop-Zeit". Neben Laptop, Stoppuhr, Block und Stifte passt nicht wirklich noch was auf die Tischchen. Die Aufstellung klemmt man sich daher so etwas an die Seite.
Auch gibt es noch zu wenige Durchgänge, um zu seinem Platz zu kommen - denn gerade in Corona-Zeiten möchte man ja nicht ins Gedränge oder bei Menschen sich eng vorbeidrücken! Wer also in der Mitte sitzt, muss die anderen bitten, erst rauszugehen, aus dem Gang, um Platz zu machen: Also stehen alle bis zum Rand auf, (Tischchen festhalten!), machen Platz. Wie im Kino: Da freut man sich auch immer, wenn der Typ auf dem Mittelsitz plötzlich mal aufs Klo muss ...
Sitzprobe(n)
Wir haben dazu auch mal - Platz genug ist ja in diesen Zeiten - verschiedene Plätze und Blickwinkel auf der Tribüne ausprobiert. Ganz oben an der Mittellinie, weiter unten an der Seite - sogar mit Geländer vor einem, auf das man seine Füße legen kann. Fazit: Keine Säule, kein Mast, keine Empore, die den Blick nach unten verbaut: Auf den Plätzen der Tribüne sitzt man gut, die (aktuell: die meisten) Sitze (alle einzeln verschraubt) sind sogar leicht gepolstert - und der gewünschte Blickwinkel lässt sich letztlich nach eigenem Wunsch und Geldbeutel entsprechend der gekauften Kategorie auswählen. Die Zwischenstufen sind mitunter noch etwas wacklig, aber das wird bis zum echten Start sicher behoben sein. Zugig ist es allerdings im Stadion, liegt aber daran, dass das "Rund" noch nicht geschlossen ist. In diesen Tagen sollte die Jacke warm und geschlossen sein.
Das Spielfeld haben wir in Sachen Praxistest bewusst ausgeklammert, das machen Experten, in diesem Fall die Mannschaft - und das auch gut. Auch wenn Trainer Christian Eichner und die vergangenen Gästetrainer nicht gerade den Zustand des Rasens loben.
Buddelei auch im Umfeld
Wer regelmäßig am KSC-Stadion vorbeifährt, muss sich bald aber auch hier auf Behinderungen einstellen, denn es wird auch in diesem Teil der Stadt gebuddelt: Am Adenauerring wird im Juni zwischen der Zufahrt zum Stadion und der Theodor-Heuss-Allee, der Theodor-Heuss-Allee im Einmündungsbereich zum Adenauerring gebaut: Die Theodor-Heuss-Allee Zufahrt West Richtung Waldstadt ist dann gesperrt - zudem auch die Ausfahrt Richtung Zentrum!
Am Adenauerring zwischen der Zufahrt zum Stadion am (gerade nicht da) "Nackten Mann" und der Lärchenallee wird im August/September - mit Sperrung in eine Fahrtrichtung - gebaut.
Im Kreuzungsbereich mit der Theodor-Heuss-Allee buddeln im September/Oktober die Stadtwerke, auf dem Adenauerring zwischen Büchiger Allee und der Zufahrt zum Birkenparkplatz dann von September bis November.
Im zweiten Halbjahr 2021 beginnt das Tiefbauamt mit den Arbeiten zur Herstellung des neuen Parkplatzes, dem ehemaligen Birkenparkplatz, dem jetzt die Birken durch die städtischen Sägen aber fehlen. Allergiker werden sprichwörtlich aufatmen, denn sämtliche gefällten Bäume werden im Winterhalbjahr 2021/22 durch eine deutlich höhere Anzahl standortgerechter und den Klimaentwicklungen angepassten Baumarten wie etwa Eichen, Esskastanien ersetzt - wenn auch einige Birken wiederkommen, damit der Platz seinem Namen Birkenparkplatz gerecht wird.
Genaue Infos dazu finden sich unter vmz.karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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