Fossile Energieerzeugung verliert weiter an Bedeutung
Erneuerbare Energien weiter auf dem Vormarsch
Region. Nach der ersten Abschätzung für 2020 ist der Anteil der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg am Endenergieverbrauch auf 16 Prozent angestiegen (Vorjahr 14,8 Prozent). In allen Sektoren – Strom, Wärme und Kraftstoffe – wuchs der Anteil. Folge: fossile Energieerzeugung verliert weiter an Bedeutung! Zudem wirkte sich die Corona-Pandemie in der Bilanz durch einen insgesamt rückläufigen Energieverbrauch aus. Der Endenergieverbrauch fiel 2020 im Vergleich zum Vorjahr um knapp vier Prozent auf 283 Terawattstunden (TWh).
Alle Sektoren im Plus
Die Erneuerbaren Energien hatten beim Endenergieverbrauch zur Wärmeerzeugung einen Anteil von 21,6 TWh (15,7 Prozent/Vorjahr 15,4 Prozent). Bei der Bruttostromerzeugung (insgesamt 44 TWh) waren es 18,3 TWh (41,1 Prozent/Vorjahr 31,1 Prozent). Im Kraftstoffbereich waren 5,3 TWh erneuerbar, das entspricht einem Anteil von 6,3 Prozent (Vorjahr 4,7 Prozent) am Endenergieverbrauch. „Es geht langsam voran, aber es geht voran“, sagte Baden-Württembergs Energieminister Franz Untersteller. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Jahren eine dynamischere Entwicklung in allen Sektoren erleben werden. Mit starken Zuwächsen bei Windkraft und Photovoltaik und mit Erfolgen im Wärmesektor bei Energieeinsparung und Energieeffizienz.“
Strom
Stärkste erneuerbare Energie im Stromsektor war 2020 erneut die Photovoltaik, die den größten Leistungszubau (+ 614 Megawatt (MW)) verbuchte und wie in den vergangenen Jahren den größten Beitrag aller Erneuerbaren zur Bruttostromerzeugung im Land lieferte (6365 Gigawattstunden (GWh)/14,3 Prozent).
Die Windkraft erreichte einen Anteil von knapp sieben Prozent (6,8 Prozent), was etwas über 3000 GWh erzeugtem Strom entsprach. Wasserkraft kam auf 9,4 Prozent Anteil an der Stromerzeugung im Land, das waren knapp 4200 GWh.
Der Stromsektor 2020 ist gekennzeichnet durch einen stark gewachsenen Stromimportanteil (von 14,9 TWh auf 24,7 TWh) auch aus anderen Bundesländern. Grund dafür ist die rückläufige Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg
(- 22 Prozent), weil unter anderem das Kernkraftwerk Philippsburg endgültig abgeschaltet wurde. Allein dadurch fielen Erzeugungskapazitäten in der Größenordnung von 10 TWh weg. Dazu kommt die ebenfalls rückläufige Stromerzeugung in den Kohlekraftwerken des Landes. Allerdings: Bei Importstrom ist eine Zuordnung zu erneuerbaren oder fossilen Energieträgern nicht möglich.
Wärme
Im Wärmesektor führte die wärmere Witterung 2020 zu einem geringeren Endenergieverbrauch (- 1,1 Prozent). Bei den einzelnen Energieträgern der erneuerbaren Energien verbuchte allerdings nur die Erzeugung durch Biomasse in der Jahresbilanz einen Rückgang. Solarthermie, Geothermie und Wärmepumpen verzeichneten leichte Zuwächse, sodass sich am Ende ein Plus von 0,4 Prozent, etwa 80 GWh, im Vergleich zum Vorjahr ergibt.
Kraftstoffe
Insbesondere die Corona-Pandemie führte im Verkehrssektor zu einem Verbrauchsrückgang um knapp acht Prozent (7,7 Prozent). Vor allem der Absatz von Biodiesel stieg dabei absolut um gut 1000 GWh (+ 34 Prozent). Die Nutzung von Bioethanol war dagegen leicht rückläufig (- 3,7 Prozent).
Den Blick auf die genauen Zahlen gibt's hier als pdf
Autor:Jo Wagner |
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